Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ring an meiner Hand

Der Ring an meiner Hand

Titel: Der Ring an meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
Vom Netzwerk:
gleich darauf von Gaspare geöffnet wurde.
    „Signora Albero fragte, ob Sie sie empfangen wollen.“
    „Oh ja, natürlich.“ Emily sprang auf. „Und bringen Sie bitte eine zweite Tasse, Gaspare.“
    Fiona Albero war eine hübsche Frau mit lockigem braunen Haar und blauen Augen, die stets schelmisch funkelten. Sie trug einen honigfarbenen Hosenanzug, und an ihrem Ringfinger schimmerte ein riesiger Diamant.
    „Wie schön, Sie wiederzusehen“, sagte sie. Ein leichter Akzent verriet ihre schottische Herkunft. „Aber Sie brauchen nicht vorzugeben, sich an mich zu erinnern“, fügte sie lachend hinzu. „Marcello und ich sind zu dem Schluss gekommen, dass Sie an dem Abend, an dem wir uns kennengelernt haben, auf Autopilot geschaltet hatten. Sie wirkten völlig neben sich – wahrscheinlich ganz normal, wenn man eines Morgens aufwacht und feststellt, mit Rafaele verheiratet zu sein. Verstehen Sie mich nicht falsch“, fügte sie rasch hinzu. „Seit der Schule sind er und Marcello die besten Freunde. Und ich finde ihn absolut großartig, freundlich, großzügig und gut aussehend. Aber ich glaube, er kann auch sehr … Furcht einflößend sein.“
    Emily erwiderte ihr Lächeln. „Das ist mir auch schon aufgefallen“, sagte sie ruhig. „Möchten Sie sich denn nicht setzen?“
    „Rafaele hat vorgeschlagen, Sie zu besuchen“, erklärte Fiona, als die beiden Frauen mit heißem Kaffee am Tisch saßen. „Ich hielt es für zu früh, aber er glaubte, Sie könnten sich ein wenig entwurzelt fühlen. Ich kenne dieses Gefühl nur allzu gut, schließlich habe ich es selbst durchgemacht. Trotzdem ist es schön, dass Sie endlich hier sind. Und ist es nicht fantastisch, was Rafaele aus dem Haus gemacht hat? Es wirkte immer so traurig und leer. Es wundert mich nicht, dass er überwiegend in seinem Apartment in der Stadt gelebt hat.“
    Eine Stadtwohnung? Emily wusste gar nicht, dass er eine besaß.
    Aber laut sagte sie das natürlich nicht. „Das Cottage in Tullabrae ist wunderschön“, wechselte sie das Thema.
    Fiona sah erfreut aus. „Mein Vater ist dort geboren wurden. Wir fahren sehr oft hin. Aber natürlich nicht im Winter.“ Sie schüttelte sich. „Ich habe versucht, es Rafaele auszureden, und ihm die Bahamas für die zweiten Flitterwochen vorgeschlagen, aber er wollte nichts davon hören. Und jetzt sind Sie da; vielleicht verströmt das Cottage seine Magie also das ganze Jahr über.“ Sie hielt kurz inne. „Hat er für Sie gekocht?“
    Emily sah sie verwundert an. „Rafaele kann kochen?“
    Fiona verdrehte die Augen. „Und wie! Er ist einer dieser Männer, die ein paar Zutaten in eine Pfanne werfen und daraus eine Gourmetmahlzeit zaubern.“ Sie kicherte. „Aber während der Flitterwochen gab es bestimmt bessere Möglichkeiten, die Zeit zu verbringen.“
    Als sie sah, wie Emily errötete, setzte sie einen reumütigen Blick auf. „Oh nein, jetzt habe ich Sie in Verlegenheit gebracht. Ich und mein großer Mund. Es tut mir leid.“
    „Nein, nein, alles in Ordnung“, versicherte Emily. „Außerdem habe ich sowieso damit gerechnet, dass mir in den nächsten Tagen einige Fragen gestellt werden. Sie müssen sich doch auch gewundert haben …“
    „Nein“, unterbrach Fiona sie sofort, doch dann verzog sie das Gesicht. „Doch … ja. Ich meine, als wir Sie zum ersten Mal gesehen haben, konnten wir nicht fassen, wie jung Sie waren. Aber wir haben uns gefreut, dass Sie mit der Ehe und einem Mann wie Rafaele zurechtkommen.“
    „Aber das bin ich ja gar nicht. Nicht einmal ansatzweise. Hat er denn nie erwähnt …“
    „Nein, nie. Und ehrlich gesagt, haben wir auch nicht zu fragen gewagt.“ Fiona lächelte. „Rafaele spricht nicht über sein Privatleben. Natürlich haben wir gehofft, dass sich etwas geändert hat, als er von den zweiten Flitterwochen erzählte.“ Sie schüttelte den Kopf. „Er wirkte immer so … einsam.“
    Emily schaute zu Boden. „Bitte, Sie müssen meine Gefühle nicht schonen. Ich gebe mich keinen Illusionen über seinen Lebensstil hin.“
    Ein kurzes Schweigen trat ein. Dann sagte Fiona freundlich: „Ich glaube nicht, dass wir über dieselbe Sache sprechen. Aber da ich kein Recht habe, dieses Thema überhaupt mit Ihnen zu diskutieren, werde ich jetzt lieber den Mund halten und Sie in Frieden lassen.“ Sie griff nach ihrer Tasche. „Ich wollte Sie nur willkommen heißen und Ihnen versichern, dass ich immer nur einen Anruf entfernt bin. Außerdem kenne ich einen guten Italienischlehrer,

Weitere Kostenlose Bücher