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Der Ring der Kraft - Covenant 06

Der Ring der Kraft - Covenant 06

Titel: Der Ring der Kraft - Covenant 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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sich der Verächter wünschen, als wenn Covenant im Ringen mit der Sonnengefolgschaft den Bogen der Zeit zerstörte? Zu guter Letzt wirst du nur noch eine Wahl haben , hatte Lord Foul gesagt, und in deiner Verzweiflung wirst du sie treffen. Das hatte er verheißen; und dazu gelacht.
    In Covenant regte sich etwas, bei dem es sich um Macht handeln mochte. Seine Hände krümmten sich zu Fäusten, und er setzte den Weg nach oben fort.
    Die Sonne streckte seinen Schatten vor ihm auf der bloßen Erde aus. Ihre Hitze packte ihn im Nacken, suchte nach der Faser seines Willens, auf die gleiche Weise, wie sie nun all das monströse Grün des Oberlandes in grauen Matsch und Wüste zu verwandeln anfing. Covenant schien sich selbst zur Opferung am Boden liegen zu sehen, um zum zweitenmal einen so mörderischen Stich wie jenen zu erhalten, der seine Brust getroffen, seinem Leben die Hoffnung abgestochen hatte. Ein Kribbeln kroch an seinem Arm herauf, ein schwaches Jucken von Gift. Unbewußt beschleunigte er seinen Schritt.
    Schließlich erreichte er das ebene Gelände unterhalb des Turms, und zwischen den Trümmern der Torflügel sah er den offenen Tunnel ins Innere der Festung führen. Der Durchgang blieb finster wie ein Grab, bis ein wenig von der trüben Helligkeit in ihn fiel, die vom Fels des Hauptbaus in den Innenhof herabspiegelte. Undeutlich konnte er das zweite Tor auf der anderen Seite des Innenhofs erkennen. Man hatte es vor ihm geschlossen.
    Unwillkürlich blickte er sich um, schaute hinunter zu der Stelle, wo sich seine Gefährten und das Lager befanden. Zuerst schien ihm die Sonne in die Augen, und er vermochte nichts außer dem matschigen grauen Schlick zu unterscheiden, der sich wie ein Meer bis an den Horizont ausdehnte, indem das Sonnenübel der Landschaft alles Leben ausmerzte. Doch als Covenant seine Augen überschattete, konnte er das Trüppchen erspähen. Seine Freunde standen in enger Gruppe kurz hinter dem Rand des Morasts. Die Erste und zwei Haruchai bändigten gerade Blankehans. Pechnase hielt Linden zurück. Schmerzgeplagt wandte sich Covenant ab und wieder dem Eingangstunnel zu.
    Er betrat ihn nicht. Er kannte die Öffnungen in der Decke, die es den Verteidigern der Festung erlaubten, jedem übel mitzuspielen, der in den Stollen vordrang. Covenant hob nicht einmal die Stimme; er war gefühlsmäßig ganz sicher, daß Schwelgenstein angespannt lauschte, verstohlen und in verborgener Furcht. Als er den Mund auftat, klang seine Stimme angesichts des riesenhaften Bauwerks, der staubigen, braunstichigen Luft sowie der wachsenden Ausbreitung von Wüste lächerlich bedeutungslos.
    »Ich bin deinetwegen hier, Gibbon. Es geht mir nur um dich. Wenn du rauskommst, lasse ich die anderen Gefolgschaftsangehörigen leben.« Aus dem Stollen verhöhnten ihn Echos und verebbten. »Wenn nicht, werde ich hier alles einreißen, um mir dich zu greifen. Du weißt, daß ich das kann. Ich hätte es schon das letzte Mal gekonnt ... und inzwischen bin ich noch stärker.« Du bist jetzt gefährlicher als je zuvor. »Foul ist gar nicht der Meinung, daß du mich schlagen kannst. Er benutzt mich, um zu bewirken, daß ich mich selber schlage. Aber das ist mir mittlerweile auch egal. So oder so, du wirst sterben. Komm raus, damit wir's hinter uns bringen.«
    Die Worte schienen zu verhallen, lange bevor sie das andere Ende des Tunnels erreichten. Schwelgenstein ragte über Covenant empor wie der Kadaver einer Stadt, die man schon vor ganzen Zeitaltern erschlagen hatte. Der heiße Druck der Sonne ließ an Covenants Rückgrat ein Rinnsal bitteren Schweißes hinabsickern.
    Und da erschien im Tunnel eine Gestalt. Sie zeichnete sich schwarz gegen den Helligkeitsschein im Innenhof ab und durchquerte die Passage in auswärtiger Richtung. Ihre Füße erzeugten auf dem Stein gedämpfte Echos wie von leisem Knallen. Covenant wollte schlucken und konnte es nicht. Die Sonne der Dürre hatte ihn an der Gurgel gepackt.
    Zweifacher, glutheißer Schmerz bemächtigte sich seines Unterarms. Die Narben glänzten wie Fangzähne. Unsichtbare Finsternis quoll ihm aus dem Tunnel entgegen, hüllte sein magisches Feuer in ein Leichentuch aus Gift. Das Geräusch der Schritte schwoll an.
    Dann gelangten mit Sandalen bekleidete Füße und der Saum einer roten Robe in den Sonnenschein; und für einen Moment bedrängte die Erkenntnis, daß sein erster Schritt mißlungen war, Covenant mit Schwäche. Helligkeit huschte rasch an den Falten des einfarbig scharlachroten

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