Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ring der Kraft - Covenant 06

Der Ring der Kraft - Covenant 06

Titel: Der Ring der Kraft - Covenant 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
Vom Netzwerk:
verschiedenen Abständen von Covenant; aber solange sich noch alles um seinen Kopf zu drehen schien, hatte er keine Ahnung, wo er sich aufhielt.
    Der Zorn jedoch war verschwunden. Seine Flocken waren vernichtet worden. Und Covenant hatte die wilde Magie nach wie vor in der Gewalt.
    Er konnte das Strudeln des Steins unter seinen Füßen nicht unterbinden. Hilflos klammerte er sich an den ersten Haruchai, der zu ihm kam. Die Gefühllosigkeit seiner Hände und Füße hatte sich auf seine übrigen Sinne ausgedehnt. Sein ganzes Bewußtsein war taub. Er hörte nichts als das Grollen fernen Donners, als hätte sich außerhalb Schwelgensteins die Sonne in eine Sonne des Regens verwandelt.
    Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Wo war Nom? Im Kerker steckten Dörfler und Haruchai. Es sei denn, die Sonnengefolgschaft hatte sie schon umgebracht. Irgendwo mußte Gibbon sein. Was würde er als nächstes tun? Das Gift machte Covenant böse, und die bloße Anstrengung, die vonnöten war, soviel erglühte Gewaltsamkeit unter Kontrolle zu halten, nahm ihm die Geistesklarheit. Er glaubte laut zu sprechen, aber seine Zähne waren starr zusammengebissen. Warum sorgt nicht jemand dafür, daß dieser verdammte Donner aufhört, damit ich wenigstens mich selbst verstehen kann?
    Aber das Donnern verstummte nicht; und die Menschen rings um ihn widersetzten sich ihrer Mattigkeit und der Pein ihrer Brandwunden, um bereit zu sein. Undeutlich hörte er die Erste mit einem Schlachtruf das Schwert zücken. Und die Dunkelheit am anderen Ende der Halle brandete heran; und er sah, daß die Gefolgschaft ihre Landläufer auf die Gefährten gehetzt hatte.
    Die Notlage klarte ihm den Kopf ein wenig. Der Haruchai, der ihn stützte, schob ihn fort, und andere Hände nahmen ihn in Obhut. Auf einmal war er bei Linden hinter den anderen Gefährten; zwischen ihnen beiden und dem Portal stand nur Nebelhorn. Sämtliche Haruchai in ihrer Nähe hatten Verwundungen davongetragen; die unverletzt geblieben waren, strebten zusammen mit der Ersten und Blankehans vorwärts, um sich dem Ansturm der Landläufer entgegenzustellen. Sunder und Hollian standen allein in der Mitte der Halle. Hollian hielt den Steinmeister aufrecht, während er übereilt versuchte, die Befehlsgewalt der Sonnengefolgschaft über die Tiere zu beeinträchtigen. Aber er war aufgrund seiner Erschöpfung zu schwach, und das Sonnenfeuer war zu nah. Er konnte gegen den Angriff nichts unternehmen.
    Mindestens zwanzig der wilden Landläufer sprengten, als treibe sie der Donner ihrer Hufe auf dem Stein, auf die Gefährten zu.
    Die Haruchai, die den Schutz Covenants und Lindens übernommen hatten, hatten ernste Verletzungen erlitten. Foles linker Fuß stand in einer Lache eigenen Blutes. Harn hatte eine schwere Verbrennung an der Hüfte. Vier andere Haruchai waren durch verschiedenartige Brandwunden nahezu kampfunfähig geworden. Die Luft stank noch nach Zorn -Flocken und Qual.
    Die Tiere griffen mit Schreien animalischer Wut an; und Covenant hätte am liebsten mit ihnen geschrien, weil das alles zuviel und er der Verwirklichung seiner Absicht nicht im mindesten näher war, und mit jedem Moment, der verging, lockerte sich der Griff seiner Hände um das Ende der Welt.
    Einen Augenblick später erschollen die gleichen Schreie wie ein Echo hinter ihm. Auf den Wogen seines Schwindelgefühls fuhr Covenant herum und sah Nebelhorn unter den Hufen vier weiterer Landläufer zu Boden gehen.
    Der Riese war am Portal geblieben, um der Truppe Rückendeckung zu geben. Aber seine Aufmerksamkeit hatte dem Beginnen des Kampfs gegolten, dem Schicksal der Gefährten. Die Rückkehr der Landläufer, die zuvor von Sunder in die Wüste gescheucht worden waren, hatte ihn vollständig überrascht. Sie hatten sich hinter ihm aufgebäumt und ihn niedergetrampelt. Nun stampften sie über ihn hinweg in die Halle, und ihre roten Raubtieraugen glitzerten wie Funken des Sonnenfeuers.
    Covenant vermochte sich nicht zu widersetzen, als Harn und zwei andere Haruchai ihn an die Wand stießen, sich zwischen ihn und die Landläufer warfen. Fole und andere seiner Kameraden trugen Linden zur Wand neben der anderen Seite des Portals, um den Angriff zu spalten. Verwundete, dennoch zu allem fähige Haruchai nahmen es mit der ungezügelten Wildheit der mittels des Sonnenübels gezüchteten Reittiere auf.
    Du Halunke! zeterte Covenant innerlich, als bräche er in Tränen aus. Du dreckiger Schuft! Weil er nichts anderes tun konnte, stemmte er sich

Weitere Kostenlose Bücher