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Der Ring der Kraft - Covenant 06

Der Ring der Kraft - Covenant 06

Titel: Der Ring der Kraft - Covenant 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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verständlich machen zu können. Die Schwingungen der Beschwörung pochten ihm in der Brust. »Foul will mich haben! Meint ihr etwa, er wird's euch durchgehen lassen, wenn ihr ihm in den Kram pfuscht?«
    »Ha!« brüllte der Höhlenschrat, als wäre er der Ekstase nahe. »Wir sind zu klug! Er kennt uns nicht. Wir haben gelernt. Gelernt. So weise ist er.« Für einen Augenblick schienen alle Stimmen seine Geringschätzung des Schrats zu teilen. Seibrich Felswürm! »Er ist blind. Er glaubt, wir hätten dich nicht gefunden.« Das Geschöpf stieß statt eines normalen Gelächters ein greuliches, abartiges Grölen aus. Dann riß es Covenant zu dem Knochenhaufen herum. Linden stöhnte Covenants Namen. Er hörte ein dumpfes Klatschen, als ein Schrat sie mit einem Fausthieb zum Schweigen brachte. Finger umkrallten Covenants Arm, die wußten, wie man Stein brach. Wie Ghule begannen Flammen auf dem Hügel von Gebein zu tanzen, lohten grausig empor zur Höhlendecke. »Schau!« knurrte der Schrat, der Covenant festhielt. »Die Schrathalde!« Die Beschwörung nahm einen Unterton von Lüsternheit an. »Wir haben gedient und gedient. Immerzu haben wir nur gedient. Vieh. Futter. Opfer. Und kein Lohn. Tut das! Macht dies! Grabt! Lauft! Sterbt! Keine Belohnung. Keine! Nun muß er begleichen. Vergeltung und Untergang! « Die Gehässigkeit des Höhlenschrats verschlug Covenant den Atem. Er drohte ihm die Muskeln des Arms zu zerquetschen. Doch Covenant verdrängte alles Unwesentliche aus seinem Bewußtsein.
    »Wie denn das?« erkundigte er sich heiser, während er fieberhaft überlegte, wie er Lindens Leben retten könnte, wenn schon sein Leben verloren sein sollte. »Er ist der Verächter! Er wird euch den Hals umdrehen!«
    Offenbar jedoch hegten die Höhlenschrate keine Furcht mehr vor Foul. »Schau!« wiederholte der Schrat. »Sieh an! Feuer. Leben! Das Grab des Seibrich Felswürm!« Seibrich Felswürm , dröhnte wie mit Hammerschlägen der Sprechgesang. Seibrich Felswürm! »Zurück von den Toten. Wir haben gelernt. Blutvergießen. Sonnenübel. Gesetz gebrochen. Das Blut des Verfluchten!« In seiner Erregung geriet der Schrat nahezu völlig außer sich. »Deins! Du!« Seine freie Hand hielt wie einen Dolch einen langen steinernen Dorn. »Blut bringt Macht!« krakeelte er im Rhythmus der Litanei. »Macht gibt Leben! Seibrich Felswürm wird auferstehen! Seibrich nimmt Ring! Ring zerschmettert Verächter! Höhlenschrate frei! Vergeltung und Untergang!« Er schwang die steinerne Spitze direkt auf Covenants Gesicht zu. »Bald«, fügte er hinzu. »Du bist Verfluchter! Unheilsbringer! Dein Blut für die Schrathalde!« Die Seite des Steindorns streifte Covenants vor Entsetzen starre Wange. »Bald.«
    Covenant hörte Linden keuchen, während sie um Atem rang. »Die Knochen ...« Covenant zog die Schultern ein, weil er damit rechnete, man werde sie nochmals schlagen. Trotzdem versuchte sie, ihm irgend etwas mitzuteilen. »Die Knochen ...« Ihre Stimme klang von dringlicher Absicht und Mühsal erstickt; aber er vermochte sich nicht zusammenzureimen, was sie meinte.
    Die Flammen, die durch den Knochenberg flackerten, verursachten Covenant eine Gänsehaut; dennoch war er den Blick nicht von ihnen abzuwenden imstande. Vielleicht war alles, was er je entschieden oder zu verstehen geglaubt hatte, doch falsch, von Foul im voraus manipuliert worden. Womöglich war das Sonnenfeuer zu verderbt gewesen, um ihm so etwas wie ein wirksames Caamora gewährt haben zu können. Woher sollte er das wissen? Er konnte nicht sehen .
    Die Pein in seinem Arm führte zu Schwindeligkeit in seinem Kopf. Das Steinlicht schien von orangeroter Hitze zu heulen, die Glut unter der Schrathalde noch stärker zu schüren. Er hatte die Erste, Pechnase und Hohl verloren, sogar Andelain. Nun stand er davor, sein Leben und Linden sowie alles andere zu verlieren, weil es keine wilde Magie ohne Verhängnis gab, nichts dazwischen. Linden flüsterte seinen Namen; aber das machte keinen Unterschied aus.
    Das Gleichgewicht drohte ihm abhanden zu kommen, und er stierte geistlos den steinernen Untergrund an, auf dem er sich gerade noch mit knapper Not aufrecht halten konnte. Diese Stelle war der einzige Teil des Felsbodens, dem man eine zweckbestimmte Beschaffenheit gegeben hatte. Der Höhlenschrat hatte ihn in die Mitte einer runden Vertiefung gedrängt, die einem Becken ähnelte. Die flachen Seiten waren geglättet und blank gerieben worden, so daß sie das Steinlicht wie poliertes

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