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Der Ring der Kraft - Covenant 06

Der Ring der Kraft - Covenant 06

Titel: Der Ring der Kraft - Covenant 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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hin lachte, als wäre er auf die erwartungsvolle Spannung, die in der Luft lag, voll eingestimmt. »Stein und See! Dies Vitrim ist ein bekömmlicher, heilsamer Trank. Vermengte man ein wenig davon mit unserem Diamondraught, so wollte ein solches Gemisch wohl den abgestumpftesten Gaumen erfreuen. Gepriesen sei das Leben, denn endlich war's mir zu entdecken vergönnt, was bewirkt, daß man meinen Namen auf immerdar unter den Riesen singen wird. Schaut!« Mit schwungvoller Gebärde wies er auf seinen Gürtel, an dem rings um seine Hüften Vitrim -Schläuche baumelten. »Es soll mir eine hochgeschätzte Aufgabe sein, diesen Stärkungstrank unserem Volke zu bringen, auf daß es in der Schöpfung eines gänzlich neuen Trunks von seiner Kraft Nutzen haben darf. Und selbiger unübertreffliche Trunk soll ›Pechbräu‹ heißen, auf daß all das Erdenrund ihn mit Bewunderung kosten mag.« Er lachte laut. »Sodann wird mein Ruhm gar den des vielbesungenen Bahgoon überragen.«
    Das scherzhafte Geprahle des verkrüppelten Riesen entlockte Linden ein Lächeln. Covenant hingegen streifte den Schlaf in der gleichen Gemütsverfassung ab, in die er zuvor durch die Gefahr des Untergangs geraten war, in der die Wegwahrer schwebten. Auch angesichts von Pechnases Humor zog er eine Miene des Mißmuts. »Was geht vor?« fragte er nach.
    Rasch legte der Riese wieder Ernst an den Tag. »Ach, Riesenfreund, lange und länger hast du geschlafen.« Er seufzte. »Über der Ebene ist's Mittag, und die Wegwahrer haben sich zur Schlacht gesammelt. Wiewohl die Arghuleh langsam näher rücken, befinden sie sich nunmehr in Sichtweite dieses Verstecks. Mich dünkt, der Ausgang des Ringens wird entschieden sein, ehe die Sonne sinkt.«
    Covenant fluchte vor sich hin. Es paßte ihm nicht, daß die Entscheidung so kurz bevorstand. Linden drehte sich nach ihm um. »Noch ist es Zeit«, sagte sie mit ihrer ärztlich-professionellen, sachlichen Stimme.
    »Zeit zum Abhauen aus diesem Loch?« meinte Covenant verdrossen. »Während sie aufbrechen und wahrscheinlich restlos abgeschlachtet werden, so daß ihr Volk ausgerottet wird, ohne daß wenigstens eine mitfühlende Seele um sie trauert? Vergiß es.«
    Lindens Augen blitzten. »Das meine ich nicht.« Ärger betonte die Fältchen ihres Gesichts. »Mir macht's nicht mehr Spaß als dir, jemanden im Stich zu lassen. Ich kann vielleicht nicht auf deine Erfahrungen zurückblicken ...« – sie schnob das Wort –, »aber ich kann trotzdem sehen, was Hamako und die Wegwahrer wert sind. Du kennst mich besser.« Dann nahm sie einen tiefen Atemzug und riß sich zusammen. »Ich habe gemeint«, ergänzte sie, indem sie ihn unvermindert mißge- stimmt musterte, »es ist noch immer Zeit, um Klarheit über Hohl zu erhalten.«
    Covenant fühlte sich wie eine geladene Gewitterwolke, voller Spannung und dazu außerstande, sie irgendwie abzulassen. Lindens spitzer Seitenhieb in bezug auf seine Erfahrungen machte deutlich, in welchem Umfang er ihre beiderseitige Beziehung durch seine Unehrlichkeit nachteilig beeinflußt hatte. Vom Zeitpunkt ihrer ersten Begegnung auf der Haven Farm an hatte er ihr Dinge verschwiegen und das Verschweigen damit begründet, sie würde sie nicht verstehen, weil sie nicht seine Erfahrungen hätte. Und das war nun das Ergebnis. Alles, was er zu der Frau sagte, die er liebte, oder von ihr zu hören bekam, verwandelte sich in Bitternis.
    Nichtsdestotrotz durfte er es sich nicht erlauben, seinen Grimm auszutoben. Schon die bloße Vorstellung, daß er, Covenant, wilde Magie einsetzen könnte, um den Wegwahrern beizustehen, mußte Lord Foul diebisches Vergnügen bereiten. Energisch unterdrückte er den Drang, Linden eine ätzende Antwort zu geben. »Nein«, sagte er statt dessen. »Ich will's nicht von Hamako erfahren. So leicht möchte ich's Findail nicht machen.« Mit unverkennbarer Vorsätzlichkeit drehte er sich dem Ernannten zu. Aber Findail hielt seinem Blick mit der gleichen uneingeschränkten und unzugänglichen Grämlichkeit stand, mit der er schon bisher alle Herausforderungen oder Anliegen abgewiesen und abgewimmelt hatte. »Ich warte darauf«, fügte Covenant hinzu – mehr um Linden zu antworten, als um Findail zu reizen –, »daß dieser verdammte Elohim endlich die Aufrichtigkeit aufbringt, wenn schon nicht den simplen Anstand, um damit anzufangen, uns die Wahrheit zu sagen.« Findails gelbliche Augen verdüsterten sich; aber er äußerte kein Wort.
    Linden schaute zwischen Covenant und dem

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