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Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi

Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi

Titel: Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Waldkirch Verlag
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aus Loges Schatten getreten bin, ist mir deine Zustimmung sicher. Wir wollen dasselbe! Das Ende aller Vertragsbrecher! Die Weltordnung muss wieder hergestellt werden. Der Urzustand wird die ersehnte Erlösung bringen. Das wirst du schon bald begreifen, und wenn Loge es dir eigenhändig beibringen muss.‘
    Direkter Link zu Impressionen aus „Rheingold“ http://www.verlag-waldkirch.de/pics/ RingdesTodes2 .pdf

Hauptkommissar Theobald Wagner saß noch spät am Abend erschöpft am Schreibtisch in seinem Büro. Im Gegensatz zu seinem Chef stressten ihn Pressekonferenzen enorm.
    Im Gegensatz zu seinem Chef stand er auch höchst ungern im Mittelpunkt.
    Das war schon immer so gewesen. Lutz Hartmann hingegen lief in Gegenwart von Kameras und Mikrofonen erst zu Höchstform auf. Für ihn war die Pressearbeit eine Art Katz-und-Maus-Spiel, das er zugegebenermaßen wie kaum ein anderer beherrschte. Hartmann gab stets nur die nötigsten Auskünfte an die Presse weiter, verkaufte diese allerdings äußerst geschickt als sensationelle Neuigkeiten. Heute Mittag hatte er sich jedoch selbst übertreffen müssen. Vor wichtigen Presseterminen zog sich Lutz Hartmann grundsätzlich in sein Büro zurück und duldete keinerlei Störung. Als Wagner dann gegen vierzehn Uhr auf seinen Chef traf, war der richtig aufgekratzt. „Pass auf Theo, das hier wird mein Meisterstück!“ Lutz Hartmann sollte recht behalten. Während der live übertragenen Pressekonferenz gelang es ihm durch rhetorische Finessen, Vermutungen wie Tatsachen aussehen zu lassen, ohne jemals für eine Falschmeldung belangt werden zu können. Bohrende Fragen der Presse wehrte er selbstbewusst mal mehr, mal weniger charmant ab.
    Auch Elsbeth Winkler hatte die Pressekonferenz im Fernsehen verfolgt, nachdem Hauptkommissar Wagner sie über die Sendezeit informiert hatte. Anerkennend attestierte sie dem „Arschloch“, wie sie Hartmann immer noch zu nennen pflegte, hervorragendes strategisches Denken, als sie später miteinander telefonierten.
    Leider war sie in ihrer eigenen Ermittlungsarbeit bezüglich des passenden Charakters für den Mörder aus der Parallelwelt im Opernzyklus Der Ring des Nibelungen noch zu keinem Ergebnis gekommen. Sie verabredeten sich für Samstagmittag zum Essen und Elle versprach, bis dahin erfolgreich gewesen zu sein.
    Wagner hatte für den späten Abend große Pläne.
    Deshalb saß er auch immer noch mit knurrendem Magen hinter seinem Schreibtisch und sortierte den Stapel Unterlagen, der sich während seiner Abwesenheit dort aufgetürmt hatte.
    Menzel war seiner Bitte um Zusammenstellung sämtlicher Akten, Notizen, Protokolle, Autopsieberichte und Zeugenaussagen sorgfältigst nachgekommen.
    Heute Abend wollte Wagner diesen Fall aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
    Bei seinen bisherigen Untersuchungen waren er und sein Team zu sehr auf den jeweiligenTathergang fixiert gewesen. Zuhause wollte er sich jeden einzelnen Fall in seiner ganzen Dimension noch einmal verinnerlichen, um dann zu versuchen, etwaige Gemeinsamkeiten oder Verbindungen unter all diesen Morden herauszufinden.
    Es gab bei jeder Mordserie irgendwelche Parallelen unter den Fällen.
    Mit den nötigen Unterlagen und der Hoffnung, über ein winziges Detail von großer Bedeutung zu stolpern, machte sich Hauptkommissar Wagner auf den Heimweg.
    Unterwegs hielt er bei seinem türkischen Lieblingsrestaurant und nahm sich eine Portion frischer Lammhackfleischspieße mit Bulgur, Reis und Salat mit. Der Duft des üppig gewürzten Fleisches stieg Wagner vom Nachbarsitz her in die Nase und lenkte enorm vom Autofahren ab. Wann hatte er eigentlich zuletzt etwas gegessen? Es wollte ihm nicht einfallen. Zuhause angekommen, zog Theobald Wagner eine Flasche Rotwein aus dem Weinregal in der Küche. Auf dem großen Esstisch breitete er den ganzen Inhalt der Akten aus. Daneben legte er die Listen, die Elsbeth Winkler angefertigt hatte. Auf dem eilig herangezogenen Beistelltisch, auf dem normalerweise seine ungelesenen Zeitungen Platz fanden, standen nun die dampfenden türkischen Köstlichkeiten.
    ‚Jetzt brauchst du einen Schlachtplan, sonst endet dein Vorhaben in einem einzigen Chaos‘, dachte Wagner als er sich genüsslich den ersten Bissen Lamm in den Mund schob.
    Auf einem linierten Block begann er eine Tabelle anzufertigen. Entlang des oberen Blattrandes listete er die vier Opfer auf. Entlang des linken Rand sammelte er untereinander Begriffe wie Ring-Charakter, Vertragsbruch, Symbole/Tatort,

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