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Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi

Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi

Titel: Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Waldkirch Verlag
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Todesart, Todeszeitpunkt, Beruf, Alter, Wohnort, Familienstand, Zeugen, Sonstiges. Die ersten drei Spalten konnte Wagner inzwischen im Schlaf ausfüllen. Die genaue Beschreibung der Todesart und den geschätzten Todeszeitpunkt entnahm er den Autopsieberichten von Dr. Kremer. Die Suche nach Beruf, Alter, Wohnort und Familienstand beanspruchte ungleich viel mehr Zeit. Parallel dazu vernichtete er eine riesige Menge Reis, Fleisch, Bulgur und Salat.
    Jetzt fiel Theobald Wagner auch wieder ein, warum er den ganzen Tag nichts Anständiges gegessen hatte. Angesichts des verhassten Pressetermins war sein Magen wie immer wie zugeschnürt gewesen. Allerdings zeigte die eben vertilgte Mahlzeit jetzt die gewohnte Wirkung. Mit vollem Magen konnte er sich grundsätzlich schlecht konzentrieren.
    Aus diesem Grund entschloss er sich zu einer Zigarettenpause auf dem Balkon, bevor er mit den Zeugen fortfahren wollte. Es war zwar etwas kühl an diesem Spätsommerabend, aber die frische Luft war ihm im Kampf gegen die Müdigkeit eine willkommene Unterstützung. Da sein Körper mit der Verdauung voll und ganz beschäftigt war, schien sein Hirn blutleer zu sein.
    Wagner sah nach oben. Der Abendhimmel über der Stadt war klar wie selten, als gäbe es so etwas wie Smog gar nicht. ‚Wie würdest du an eine Mordserie herangehen? Komm schon, das ist doch deine Spezialität. Versetz dich in seine Lage. Du bist der Mörder. Wie stellst du es an?‘ Wagner inhalierte den Rauch und ließ seine Gedanken schweifen.
    ‚Nach welchen Kriterien wählst du deine Opfer aus. Schweinehunde mit miesen Charakterzügen gibt es in dieser Stadt schließlich reichlich.‘ Die Zigarette war beinahe fertig geraucht.
    ‚Mal sehen. Ein Klatschreporter, ein miserabler Schauspieler ohne jedes Rückgrat, ein Kinderquäler, ein machtgeiler Geschäftsmann, der seinen Bruder aus dem Geschäft gedrängt hatte… Moment, das stimmte doch gar nicht. Kai Westhofen hatte selbst ausgesagt, dass er auf seinen Anteil an der Firma gar nicht bestanden hatte und froh war, als sein Bruder Olaf ihn ausbezahlt hatte.‘ Hauptkommissar Wagner drückte seine Zigarette aus. ‚Da war doch etwas. Oder doch nicht? Zu spät für irgendwelche Zweifel!‘ Sein Unterbewusstsein hatte Großalarm ausgerufen! Sämtliche Synapsen seines Körpers schienen unter Strom zu stehen.
    Zurück am Esstisch, kramte Hauptkommissar Wagner die Aussagen der Mitarbeiter des Modehauses Westhofen sowie das Protokoll zur Aussage vom Bruder des Opfers, Kai Westhofen, heraus. Dort stand es schwarz auf weiß. Der Bruder wollte den Laden nicht haben. Er war Künstler in New York. Aber was bedeutete das schon? Alles oder etwa nichts? ‚Da ist etwas! Mach weiter!‘ Wagners Intuition war endlich zurück und ließ nun nicht locker. Einen kurzen Moment dachte er darüber nach, diesen lang ersehnten Durchbruch lauthals zu bejubeln. Dafür war jetzt keine Zeit, also beugte er sich wieder über den Tisch.
    ‚Suche! Hier bist du richtig! Such‘ weiter! Die Zeugenaussagen.‘
    Die meisten Mitarbeiter zweifelten subtil die Führungsqualitäten von Olaf Westhofen an.
    Der eine oder andere deutete sogar an, dass das Opfer seinen Bruder Kai aus purer Machtgier aus dem Geschäft gedrängt hatte. Das war offenbar die subjektive Wahrnehmung einzelner gewesen und schlichtweg falsch. Dieses Mordopfer war also nicht wirklich mit dem Brudermörder Fafner aus dem Ring des Nibelungen zu vergleichen! Dieser erste Mord war im Vergleich zu den folgenden eventuell eher persönlich motiviert. Oder doch nicht? Scheißegal! Irgendwo musste man ja schließlich anfangen. Dies galt auch für Serien- und Massenmörder! Wagner schlug mit der flachen Hand auf den Holztisch. Ha! Er legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Der Mörder könnte aus dem Umfeld Olaf Westhofens stammen.
    „Scheiße“, flüsterte Wagner. „Wahrscheinlich hast du schon mit ihm gesprochen. Vielleicht sogar einer der Mitarbeiter. Nur welcher?“ Hauptkommissar Wagner erinnerte sich daran, wie deutlich der Personalchef damals in seiner Ablehnung gegen seinen Chef gewesen war.
    Wie hieß der Typ doch gleich wieder? Vogelmann! Nein, er sah bloß wie ein Vogel aus!
    ‚Verdammt, das muss hier doch irgendwo stehen!‘ Wagner wühlte angespannt in den inzwischen völlig durcheinander geratenen Papieren. Mit zitternden Händen suchte er die Zeugenaussage und Alibiüberprüfung von Kleinmann, dem Personalchef, heraus.
    „Scheiße!“ Die Ehefrau bestätigte glaubwürdig,

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