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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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haben.«
    »Allerdings, aber dies ist nicht geschäftlich. Oder doch?«
    Sie zuckte die Achseln. »Könnte sein. Ich habe den Anruf von Admiral Cziller mitbekommen. Nachdem er mit Papa gesprochen hatte, rief ich ihn zurück.«
    »Nun ja, ich dachte, daß Sie ihn kennen würden.«
    »Das können Sie allerdings sagen.« Sie kicherte. »Ich habe ihn Onkel Bruno genannt, bis ich zehn war. – Hier ist der Kellner. Champagnercocktail für mich. Kevin?«
    »Etwas früh zum Trinken. Bitte Kaffee.«
    »Jawohl, Sir.«
     
    Glenda Ruth grinste ihn wieder an. »Sie brauchen nicht so erwachsen zu sein.«
    »Eh?«
    »Die wissen, wie alt ich bin. Mein Champagnercocktail wird keinen Alkohol enthalten. Natürlich gibt es junge Leute, die aus einem Fläschchen heimlich Wodka hineintun.«
    »Würden Sie das machen?«
    »Ich besitze nicht einmal ein Fläschchen.«
    »Split-Einfluß?«
    »Nein, das hat keiner von ihnen je auch nur erwähnt.«
    Hmm? Aber sie trank nicht. Aber … »Nun ja. Sie wollten nicht sehen, worauf es ankommt. Sie essen, trinken und atmen Industriegifte. Wenn man nicht zäh genug ist, stirbt man. Warum sich für noch mehr interessieren?«
    Sie nickte. »Das klingt richtig.«
    Kevin sah sich in dem Raum um. Typischer aristokratischer Lunchplatz. Kostspielige Frauen und sehr beschäftigte Männer.
    Er nahm sie gar nicht richtig zur Kenntnis. Er schaute vom Tisch weg, damit er nicht den Eindruck erweckte, das Mädchen anzustarren, mit dem er zusammen war. Die Wahrheit war, daß er große Lust hatte, sie anzusehen. Sie war weit und breit die attraktivste Frau im Raum. Wahrscheinlich auch die kostspieligste, dachte Kevin. Ihre Kleider waren schlicht genug, ein dunkles Nachmittagskleid aus Wolle, das perfekt saß und ihre Weiblichkeit betonte, ohne auffällig sexy zu sein. Der Rock hatte gerade Knielänge, etwas konservativ nach der herrschenden Mode, was aber die Waden und Knöchel betonte. Ihr Schmuck war einfach; dazu gehörte aber ein Paar Ohrringe mit Feuersteinen von Xanadu, für deren Wert man auf Renners Heimatplanet ein Haus hätte kaufen können.
    »Ein ziemlich weiter Weg von Maxroys Purchase«, sagte Renner.
    »Oder von Neu-Caledonia.«
    »Stimmt. Wie lange sind Sie dort gewesen?«
    »Ich kann mich kaum erinnern«, erwiderte sie. »Papa dachte, Kevin Christian und ich sollten auf Sparta aufwachsen anstatt in der Provinz.« Sie zuckte die Achseln. »Ich nehme an, daß er recht hatte, aber – ich mache mir Sorgen um die Splits jetzt, da Mutter und Papa nicht in der Kommission sind.«
    »Sie sind nicht in der Kommission, haben aber immer noch großen Einfluß«, sagte Renner. »Wie Bury und ich herausgefunden haben.«
    »O ja. Das tut mir leid.«
    »Weshalb wollten Sie mich sprechen?« fragte Renner. »Der Narrenpunkt.«
    »Inwiefern?«
    »Sie sagten damals im Institut, daß wir den Narrenpunkt nicht verstünden. Erwartet man, daß er versagt?«
    »Ja, das vermute ich.«
    »Ich habe drei Splits gekannt«, sagte sie. »Ich glaube den Narrenpunkt zu verstehen, bin mir aber nicht sicher. Sie haben eine Menge über Splits gelernt …«
    »Nur über kurze Zeit. Und nicht sehr gut.«
    »Gut genug, um den Narrenpunkt zu verstehen.«
    »Verstehen wäre zu viel gesagt.«
    »Sie wissen, was ich meine. Es gab ein Dutzend Geschichten über den Narrenpunkt. Die meisten wurden aufgezeichnet, und ich besitze sie. Da war zum Beispiel die Geschichte, die man Ihnen erzählt hat.« Sie nahm ihren Taschencomputer heraus und kritzelte kurz darauf. Aus dem Tischtuch erhob sich ein Bild.
    Renner hatte diese Sequenz direkt aus dem Archiv der MacArthur entnommen, als sie zur Lenin übertragen wurde. Eine verkrümmte Gestalt mit braunweißem Fell, ein Vermittler der Splits, sprach: »Renner, ich muß Ihnen von einem legendären Wesen erzählen. Wir werden es, wenn Sie wollen, Crazy Eddie nennen, den Narren. Er ist … manchmal wie ich; und er ist ein Brauner, manchmal ein weiser Idiot. Er macht immer verrückte Sachen aus vorzüglichen Gründen. Er tut immer und immer wieder dasselbe; und daraus entsteht stets Unheil. Und er lernt nie.«
    Das Bild machte einen kleinen Sprung. Renner hatte diese Aufzeichnungen für den Sommerurlaub redigiert. »Wenn eine Stadt so übergroß geworden ist, daß sie in unmittelbarer Gefahr des Zusammenbruchs steht … wenn Nahrung und sauberes Wasser in die Stadt in einem Tempo fließen, das eben ausreicht, jeden Mund zu füllen; und wenn jede Hand ständig arbeiten muß, damit es so bleibt … und wenn

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