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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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verborgen, sein Körper durch das schwarze Gewand in der Dunkelheit kaum zu sehen. Sein Schädel war kahl und braun und glänzte im Feuerschein, und seine Augen brannten in einem eigenen Licht. In geringer Entfernung blieb er vor Sonja stehen und sagte mit schwerem stygischem Akzent:
    »Wir wollen Ikribus Ring.«
    Sonja schwieg. Die Männer hinter ihr redeten leise aufeinander ein. Som, eine Klinge in jeder Hand, verlagerte sein Gewicht.
    »Weib, wir wissen, dass Ihr den Ring habt! Durch unsere besonderen Künste erfuhren wir es. Die Seele Sopis’, die in der Gehenna schmachtet, hat uns berichtet, dass Ihr ihn von seiner toten Hand genommen habt. Gebt ihn uns – oder wir nehmen ihn, und ihr alle werdet sterben.«
    Sonja antwortete fest: »Ich habe den Ring nicht.«
    »Wer von euch hat ihn dann?«
    »Keiner von uns.«
    Jene hinter ihrem Wortführer kamen nun näher. Sie murmelten finster, und was Sonja hörte, konnte sie nicht verstehen. Dann traten die Priester auseinander. Ihre Hände griffen in die Gewänder und hielten dort still, als umklammerten sie verborgene Waffen.
    Wieder forderte der Führer: »Gebt uns Ikribus Ring!«
    Ehe Sonja wieder etwas zu sagen vermochte, gellte hinter ihr ein Schrei, und ein junger Soldat rannte klingenschwingend herbei. »Wir haben ihn nicht, ihr Hunde! Lasst uns in Ruhe! Habt ihr nicht schon genug von uns getötet?«
    Aufgebracht sprang er vorwärts, das Schwert zum Schlag erhoben. Der Akoluth wich zischend zurück und zog etwas aus seinem Gewand, das auf seiner Handfläche glühte. Mit einem wilden Schrei schwang der Soldat die Klinge. Es war unvorstellbar! Der Priester fing sie mit bloßer Hand ab – und der Soldat schrie vor Schmerz. Ein rotes Glühen schoss das Schwert empor, überzog seinen Körper – und der junge Mann verkohlte.
    Der vorderste Akoluth drehte das Schwert um, nahm es in seine freie Hand und wog es in den Fingern, auf die Art eines Mannes, der gut damit umzugehen wusste.
    »Den Ring!« zischte er.
    Sonja griff an und schwang ihr Schwert mit Blitzesschnelle.
    Der schreckliche Priester handelte um den Bruchteil eines Herzschlags zu spät. Sonjas Klinge traf unmittelbar am Gelenk der tastenden Hand. Der Stygier kreischte, als seine Hand mit der glühenden Quelle seiner Macht durch die Luft flog und Blut sprühte. Der nächste Hieb Sonjas spaltete seinen Schädel.
    »Tötet sie!« brüllte Sonja und winkte mit dem Schwert.
    Sofort stürmten Som und jene hinter ihm auf die Stygier ein. Und so begann das Handgemenge: Soldaten mit Schwertern gegen Akoluthen mit Zauberringen. Erneut hallte der Sumpfwald von Kampfgetümmel wider.

 
     
12.
DER IKRIBU-KULT
     
    Brüllend stürzte Som sich ins Gewühl. Seine beiden Schwerter wirbelten, und zwei Akoluthen gingen mit abgehackten Gliedmaßen zu Boden, ehe sie ihre Kräfte einsetzen konnten. Er stieß sie zur Seite und nahm sich einen dritten Akoluthen vor, der sich ihm geduckt stellte.
    Sonja tobte wie ein Wirbelsturm, war keinen Herzschlag lang am gleichen Fleck und bot so keinen Angriffspunkt für die Magie der Stygier. Rundum kämpften die müden, blutbesudelten Soldaten. Sie brüllten und fluchten, hieben und stachen. Sonja sah einen Akoluthen in sein Gewand greifen, erspähte den leuchtenden Edelstein in seiner herausgezogenen Hand und schlug schnell zu. Sich auf dem Absatz drehend, erstach sie einen anderen Priester, der gerade seinen Zauberstein von hinten auf sie richten wollte.
    Ein Soldat sank durch den Zauber eines flinken Stygiers würgend ins Gras. Sonja brüllte auf und stürmte auf den Akoluthen zu, der ihr gestikulierend und dabei eine Beschwörung brüllend die Hand entgegenstreckte. Ein Leuchten bildete sich um seine Hand. Fluchend stieß Sonja zu, und ihre Klinge drang in sein Herz. Sie riss das Schwert zurück und rannte weiter.
    Som, der mit dem Rücken gegen den Rand eines Tümpels am Fuß der Erhebung gedrängt war, sah sich gezwungen, gleichzeitig gegen drei Priester zu kämpfen. Einen gelang es ihm mit ungeheurer Kraft aufzuspießen und in den Tümpel zu werfen, aber er nahm Soms Schwert mit sich. Der Riese stolperte über eine glitschige Wurzel und fiel aufs Gesicht. Sofort warfen die beiden Akoluthen sich auf ihn, und ihre Zauberringe leuchteten in ihren Fäusten. Som bekam einen am Fußgelenk zu fassen und zog daran, so gut es im Liegen ging. Das genügte, um auch diesen Stygier in den Tümpel zu befördern. Doch der dritte hatte seinen Ring auf ihn gerichtet, und Wellen grauenvollen

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