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Der Riss

Der Riss

Titel: Der Riss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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hindurch.
    Jonathan musste sich dazu zwingen, den Blick nach vorn zu richten, statt ständig den Rückspiegel zu kontrollieren.
    Dann flog etwas mit einem Klatschen gegen die Windschutzscheibe, und Jonathan spürte, wie ihm das Lenkrad durch die Finger glitt. Reifen quietschten kurz auf, bis er den Wagen wieder unter Kontrolle bekam.
    „Was war das?“, rief Jessica.
    „Ich weiß nicht … “, hob Jonathan an, dann sah er, wie ein Dreieck aus gelblichem Zeug an seiner Windschutzscheibe aufwärtslief und sich ausbreitete, während der Wind es weiterschob. Ein kleines, weißes Teilchen klebte an der Masse, flatterte einen Moment, dann wurde es weggerissen.
    „Bloß Kids“, sagte Melissa. „Und ich glaube, sie haben auch noch ein paar Eier für St. Clancys Karre.“
    Blitze zuckten in der Ferne und beleuchteten die Masse, während sie über die Scheibe kroch.
    Sie hatten die Gabelung erreicht, und Jonathan hielt sich links. Eine Meile weiter lag der Highway, der sie nach Jenks führen würde.

    „Warte! Stopp!“, rief Melissa plötzlich.
    „Was soll ich?“
    „Anhalten und parken! Clancys Verstärkung ist gerade in diese Straße eingebogen. Sie sind direkt vor uns!“
    Jonathan stemmte seinen Fuß auf die Bremse, sodass die Reifen quietschten. Er stellte das Auto hinter einem Camper ab und schaltete Licht und Motor aus.
    „Was machst du da?“, schrie Jessica ihn von hinten an. „Wir können hier nicht einfach rumsitzen!“
    „Wir sitzen nicht einfach rum, Jess!“, fauchte Melissa. „Wir verstecken uns!“
    „Ist schon gut, Jess. Wir werden ankommen.“ Jonathan hoffte, dass dies keine leere Versprechung war. Er ließ sich unter das Lenkrad gleiten, mit einer Hand umklammerte er den pendelnden Zündschlüssel. Er fragte sich, wie schnell er den Motor wieder anlassen könnte, falls der andere Bulle seinen Wagen erkannte.
    Wenn sie allerdings hinter ihm hielten, wären sie hier hinter dem Camper eingekeilt …
    „Da sind sie“, flüsterte Melissa, die an der Beifahrertür kauerte.
    Jonathan hörte, wie die Reifen vorbeisausten, und lauschte dem Geräusch, als sie langsamer wurden. Kein Licht blinkte auf, keine Sirene heulte, und der Wagen verschwand allmählich in der Ferne.
    „Sie sind weg“, sagte Melissa. „Und Clancy hat die andere Straße genommen. Er glaubt, jetzt hat er uns.“
    Jonathan gab einen Stoßseufzer der Erleichterung von sich.
    Als er sich aber wieder zu seinem Sitz hinaufzog, rutschte ihm das Herz in die Hose.
    Ein paar Regentropfen hatten bereits die Windschutzscheibe gesprenkelt. Er sah zu, wie sie anfingen, stetiger zu fallen, das Eigelb abwuschen und die zuckenden Blitze wie hundert glühende Augen einfingen.
    Donner grollte noch einmal, diesmal direkt über ihren Köpfen.
    Er sah auf seine Uhr. Sie hatten immer noch Zeit, Jenks zu erreichen, aber bis Mitternacht würde es in Strömen regnen.
    „Genau die richtige Nacht für ein Feuerwerk“, sagte er, ließ den Motor wieder an und legte den Gang ein.

die bombe
    11.49 Uhr nachts
26
    Rex warf sich noch einmal gegen die Tür zum Dach, ohne sich um das Entsetzen zu kümmern, das seinen Körper beim scharfen Geruch des glänzenden rostfreien Stahls erschütterte.
    Als sich seine Schulter dagegenstemmte, öffnete sich die Tür um wenige Zentimeter.
    „Passt du da schon durch?“, fragte er.
    Dess betrachtete den schmalen Spalt zwischen Tür und Türrahmen. „Unmöglich.“
    Rex trat zurück und fauchte zwischen zusammengebissenen Zähnen. Er und Jonathan waren erst gestern Nacht hier oben gewesen, um den größten Teil des Feuerwerks hier abzulegen, und da war diese Tür unverschlossen gewesen. Jetzt war sie mit einer zentimeterdicken Kette und einem Vorhängeschloss von der Größe seiner Faust gesichert.
    Rex rammte die Tür noch einmal, mit einem dumpfen Schlag krachte seine Schulter gegen den Stahl.
    „Immer noch zu eng“, sagte Dess.
    Rex fluchte. Das Feuerspektakel in Jenks würde die Darklinge keine fünfundzwanzig Stunden in Schach halten. Sie konnten es sich nicht leisten, dass dieser Teil des Plans schiefging.

    Sie hatten sich ein leeres Gebäude im Westen der Stadt ausgesucht, das hoch genug war, um es überall in Bixby sehen zu können. Wenn der Riss die Innenstadt erreicht hatte, würden alle, die wach waren, feststellen, dass weder Fernseher noch Radio noch Telefon funktionierten. Hoffentlich würden sie, wenn sie aus ihren Häusern in die blaue Zeit hinausstolperten, den Feuerwerksregen entdecken, der von diesem

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