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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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doch seine grauen Augen übermittelten Rhonwen eine stumme Botschaft: Begleite mich nach oben ins Kinderzimmer, oder traust du dich etwa nicht, einige Minuten mit mir allein zu sein? Was hast du denn schon zu befürchten?
    Ja, was? Rhonwen nahm die Herausforderung an. »Ich kenne wirklich ziemlich viele Geschichten.«
    Staunend folgte sie Jasper die breite Wendeltreppe hinauf. Im ersten Stock gab es eine Galerie, von der aus man in die große Halle hinabschauen konnte. Eine halb geöffnete Tür erlaubte ihr einen flüchtigen Blick in ein riesiges Zimmer mit breitem Himmelbett. Hier schliefen Josselyn -und Rand, vermutete Rhonwen, die sich möglichst viel einzuprägen versuchte, obwohl sie bezweifelte, dass das Rhys etwas nützen würde. In der zweiten Etage sah sie drei Türen. Jasper öffnete eine davon und setzte Gwen auf ihrem Bett ab. Welch ein Luxus, dachte Rhonwen, als sie die hellgrüne Decke und die prall gefüllten Kissen sah. Das mussten Gänsedaunen sein! In den Regalen an einer Wand türmten sich ordentliche Stapel von Kinderkleidung, und der große Eckschrank enthielt zweifellos weitere Kleidungsstücke. Wenn ihre Geschwister und Halbgeschwister nur ein Zehntel davon besäßen, würden sie sich wie Könige vorkommen!
    »Sie liebt Geschichten über Drachen«, sagte Jasper, und Rhonwen geriet unversehens in den Strudel seiner grauen Augen.
    »Mir ging es als Kind genauso«, murmelte sie.
    »Prinzessinnen liebe ich aber auch«, krähte Gwendolyn.
    Froh über die Ablenkung, setzte Rhonwen sich auf die Bettkante, zog der Kleinen die Schuhe aus und hüllte sie in die weiche Decke.. »Hmmm ... Drachen und Prinzessinnen ... Lass mich überlegen ... ja, ich glaube, ich kenne eine solche Geschichte ... Es war einmal, an einem fernen Königreich am Meer ... «
    Nach wenigen Minuten schlief Gwen ein, und Rhonwen saß da und betrachtete das Kind. Rosige Wangen,' lange Wimpern, dunkle Locken ... Ein unschuldiges Geschöpf, das innerhalb einer Stunde ihr Herz erobert hatte. Wie sehr musste Josselyn ihre Jüngste lieben!
    »Und was ist dann geschehen?«
    Rhonwen zuckte zusammen, als sie die leise Männerstimme hörte, und schaute auf. Das war ein Fehler, denn sie geriet sofort wieder in den Bann von Jaspers Augen. »Ich ... ich verstehe nicht. - «
    »Was geschieht mit der Prinzessin? Der Drache hat sie gerade mit seinen riesigen Pranken gepackt - und dann?«
    »Er ... er ist kein richtiger Drache.«
    »Nein?« Jasper trat so dicht an sie heran, dass ihre Knie sich fast berührten.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Und verwandelt er sich jemals wieder in einen Mann zurück?«
    Natürlich verwandelte der Drache sich am Ende des Märchens in einen Prinzen, doch Rhonwen brachte nicht über die Lippen, was die Prinzessin tun musste, um ihn vom Zauberbann zu erlösen. Sie schaute in Jaspers dunkle Augen und las darin Verheißungen, denen schwer zu widerstehen war.
    »Was tut die Prinzessin, um den Drachen zu erlösen?«, beharrte er. »Zeig es mir, Rhonwen.«
    Sie wollte es ihm nicht zeigen, aber sie war viel zu schwach, um gegen die Versuchung anzukämpfen. Deshalb schloss sie einfach die Augen und überließ ihm die Initiative, obwohl Alarmglocken in ihrem Kopf schrillten: Sei auf der Hut! Pass auf! Beende dieses gefährliche Spiel!
    Zu spät!
    Jasper küsste sie, so wie er es im Wald getan hatte, und sie schmolz sofort dahin. Er schlang einen Arm um ihre Taille, seine andere Hand lag auf ihrem Nacken, seine Lippen saugten sich an ihren fest nicht hart und fordernd, sondern trügerisch sanft.
    Rhonwen kapitulierte ... Ihre Arme legten sich wie von allein um Jaspers Hals, ihre Lippen öffneten sich, um seiner Zunge Einlass zu gewähren, die sofort mit der ihren zu spielen begann und damit das Feuer in ihrem Körper weiter entfachte, bis sie zu glühen glaubte. Sie wehrte sich nicht als er sie neben dem selig schlafenden Kind auf die Matratze drückte und seinen Unterleib an ihrem Bauch rieb. Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, und sie konnte kaum glauben, dass sie diesen lüsternen Laut ausgestoßen hatte. Du führst dich wie eine Nutte auf, schoss ihr durch den Kopf. Dieser Mann ist dein Feind, er ist Engländer, du darfst nicht mit ihm schlafen, auch wenn du ihn noch so sehr begehrst!
    »Nein! Nicht!«, stammelte sie, doch Jasper erstickte ihre halbherzigen Proteste mit einem weiteren leidenschaftlichen Kuss, und sie war fast enttäuscht, als er sich von ihren Lippen löste und heiser murmelte: »Ich lasse dich

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