Der Ritter von Rosecliff
jeder wäre mir lieber als Ihr!«
»Schluss jetzt! « Josselyn klatschte laut in die Hände, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. »Ihr führt euch ja schlimmer auf als streitende Kinder! Nicht einmal Gavin und Isolde machen so viel Ärger.« Sie zog energisch den Vorhang zu. »Gib mir deine schmutzigen Kleider und steig in die Wanne, so lange das Wasser noch heiß ist.«
Rhonwen wollte sich weigern, überlegte es sich dann aber doch anders. Wenn sie Josselyn sofort verärgerte, würde sie ihren Plan niemals in die Tat umsetzen können. Und die Wanne sah sehr verführerisch aus. Normalerweise musste sie sich im eisigen Fluss waschen.
Langsam streifte sie sich das Kleid über den Kopf. Durch den Vorhang hindurch konnte Jasper nur ihre Silhouette sehen, doch das genügte, um ihn in Erregung zu versetzen. Die langen schwarzen Haare fielen ihr über die Schultern, und das dünne Hemd vermochte ihre weiblichen Formen nicht ganz zu verhüllen. Er beugte sich fasziniert vor, wurde aber durch ein zögerndes Klopfen an der Tür aus herrlichen Träumen gerissen.
»Mutter?«, rief Gavin von draußen. »Isolde ist krank. Ich glaube, du solltest kommen.«
»Krank? So plötzlich?«
»Sie hat sich übergeben - pfui Teufel! Beeil dich bitte, Mama.«
»Also gut.« Josselyn wandte sich an Rhonwen. »Ich komme gleich zurück, und alles, was du brauchst liegt hier bereit.«
»Ja, aber ... « Rhonwen deutete in Jaspers Richtung, und seine Hände krampften sich um die Stuhllehnen. Er würde mit ihr allein sein!
»Er wird dich nicht belästigen«, sagte Josselyn absichtlich laut und kam hinter dem Vorhang hervor. Sie bedachte Jasper mit einem strengen Blick. »Ich verlasse mich darauf, dass du dich anständig benimmst.« Dann verließ sie die Küche.
Jasper hörte, dass Rhonwen einen schweren Seufzer ausstieß, bevor sie ihr Hemd auszog. Er wusste, dass er diesen Anblick nie mehr vergessen würde. Er hatte sie schon in seinem Bett gehabt sie nackt gesehen und ihren Körper an den intimsten Stellen berührt. Doch wie sie jetzt so dastand, die Arme über dem Kopf, kam sie ihm noch reizvoller vor. Lange Beine, schmale Taille, volle Brüste ... Herrgott, diese Silhouette brachte ihn fast um den Verstand. Er presste eine Hand auf sein schmerzhaft angeschwollenes Glied und rief: »Steig endlich in die Wanne, wenn du nicht willst dass ich dich hineinsetze!«
»Asyn!«, beschimpfte sie ihn und beugte sich über die Wanne, vermutlich um die Wassertemperatur zu prüfen. Ungewollt präsentierte sie ihm dabei jedoch ihr straffes Gesäß, und Jasper sprang so wild auf, dass er den Stuhl umwarf. Verdammt er musste sie haben, sonst würde er explodieren!
Mit einem Schreckenslaut stieg sie hastig in die Wanne, und als er den Vorhang zurückriss, saß sie bis zum Kinn im Wasser, umflutet von ihren langen schwarzen Haaren. »Verschwindet!«, befahl sie. »Sonst schreie ich um Hilfe!«
Obwohl Jasper wusste, dass es Wahnsinn war, konnte er es nicht lassen, sie zu provozieren. »Wozu schreien, Rhonwen, wenn du genau weißt dass ich dich zum Stöhnen bringen kann?«
Heiße Röte schoss ihr in die Wangen, und sie schüttelte wild den Kopf. »Josselyn wird gleich wieder hier sein. Wie wollt Ihr ihr dieses ... dieses schändliche Benehmen erklären?«
Ja, es war ein schändliches Benehmen, das war auch ihm selbst klar. Aber er schien jede Kontrolle über sich verloren zu haben. Dass er ein leidenschaftlicher Mann war, der Frauen wie die Luft zum Atmen brauchte, war ein offenes Geheimnis. Doch er pflegte nie so den Kopf zu verlieren, dass er gegen jede Logik und gegen seine Ehre verstieß. Hatte dieses Mädchen ihn verhext?
»Josselyn hat größtes Verständnis für Leidenschaft«, versuchte er sich zu rechtfertigen. »Sie wird dir zwar zu Hilfe kommen, mein Verhalten aber nicht allzu scharf verurteilen.«
Rhonwen errötete noch stärker. »Ich ... ich habe nichts Provozierendes getan.«
»Nein?« Er holte tief Luft. »Mit jeder Bewegung, die du machst ... « Er verstummte abrupt denn wenn er zugab, welche Macht sie über ihn besaß, würde sie es als Waffe gegen ihn einsetzen.
Jasper trat einen Schritt zurück und ballte die Hände zu Fäusten. »Dieses Mal wird es dir aber nicht gelingen, mich zu verführen. Du solltest nur nie vergessen, dass du meine Gefangene bist und bleibst auch wenn Josselyn darauf besteht dich wie eine Dame zu behandeln- Und ich schwöre dir, dass auch Rhys ap Owain früher oder später wieder mein Gefangener sein
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