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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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komplizierten Dinge zu verstehen.«
    »Nein!«
    Rhonwen rannte aus dem Zimmer und die Treppe hinab, bevor Isolde ihr weitere Fragen stellen konnte. Wie kam das Mädchen nur darauf, dass sie Jasper liebte? War es eine Hellseherin wie Newlin? Verdammt, wenn ihr heute Nacht nicht die Flucht gelang, würde sie hier noch verrückt werden!
    Das Schicksal schien sie noch früher in den Wahnsinn treiben zu wollen, denn auf der Treppe stieß sie fast mit Jasper zusammen. Er sah müde aus, so als hätte er kaum geschlafen, aber sein grauer Waffenrock über einem weißen Hemd brachte seine grauen Augen besonders zur Geltung. Es waren diese Augen, die sie als Erstes fasziniert hatten ...
    »Wenn Ihr Isolde sucht ... «
    »Ich suche nicht Isolde ... ich möchte mit dir reden ... « Er packte sie am Handgelenk, aber sie riss sich los.
    »Ich möchte nicht mit Euch allein sein.«
    »Warum?«
    »Weil ... weil ... « Sie rang nach Worten, entschied sich für die Wahrheit. »Weil Ihr eine Frau um den Verstand bringen könnt. Ihr wisst das genau und seid stolz darauf. Aber ich will meinen Verstand behalten, und deshalb muss ich Distanz von Euch halten.«
    »Du bringst mich ebenfalls um den Verstand.« Jasper trat etwas näher an sie heran. »Wenn du in meiner Nähe bist spielen alle meine Sinne verrückt. Mein Tastsinn - ich muss dein seidiges Haar und deine samtene Haut berühren … «
    Rhonwen machte große Augen.
    »Mein Geruchssinn - du riechst nach Blumen und Wald sehr weiblich.«
    Ihr Herz klopfte zum Zerspringen.
    »Mein Geschmackssinn.« Jasper - kam noch etwas näher. »Dein Mund schmeckt nach ... «
    Rhonwen wich zurück und schüttelte heftig den Kopf. »Nein, n ein! Ihr dürft solche Dinge nic ht sagen.«
    »Warum nicht? Es ist die Wahrheit.«
    »Weil ... weil Ihr nicht nur reden wollt.« Sie rannte ein paar Stufen hinauf, aber er folgte ihr. »Ihr wollt viel mehr ... «
    Ihre Blicke trafen sich, und seine grauen Augen zogen sie sofort wieder in ihren Bann und verrieten ihr, wie sehr er sie begehrte. Was in ihren eigenen Augen geschrieben stand - darüber wollte sie lieber nicht nachdenken. Sie wusste, dass sie ihm hilflos ausgeliefert war, dass ihr Körper glühte, obwohl er sie nicht einmal berührt hatte. Wieder hetzte sie einige Stufen hinauf, doch er holte sie auf einem Treppenabsatz ein und nahm sie vor einer Tür zwischen seinen Armen gefangen.
    »Nein, du irrst dich, Rhonwen.«. Er stieß einen schweren Seufzer aus. »Dieses Mal will ich wirklich nur mit dir reden.«
    Nur reden? Er wollte sie nicht verführen? Wenn er die Wahrheit sagte, stand es um sie noch viel schlimmer, als sie geglaubt hatte. Er wollte nur reden - und sie wollte von ihm umarmt und geküsst werden! »Worüber ... worüber wollt Ihr mit mir reden?« stammelte sie.
    Jasper gab sie frei und wich einige Schritte zurück. Eine leichte Röte stieg ihm in die Wangen. Sie hätte nie für möglich gehalten, dass er erröten könnte. Was konnte er nur von ihr wollen?
    Er räusperte sich. »Ich weiß von Josselyn, dass dein Vater nicht mehr lebt. Gibt es ... gibt es irgendeinen anderen Mann, der sich um dich kümmert - ein Onkel oder ein Stiefvater? Nenn jetzt bitte nicht Rhys, denn diese Art von Beziehung meine ich nicht.«
    Rhonwen hatte keine Ahnung, wovon die Rede war. »Ich habe einen Stiefvater, aber er bedeutet mir nichts und hat nie die Verantwortung für mich getragen.«
    »Und was ist mit deiner Mutter?«
    »Was soll das alles, Jasper? Willst du vielleicht ein Lösegeld für mich verlangen?«
    »Verdammt!« Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, bis sie wirr vom Kopf abstanden. »Ich will kein Lösegeld. Ich will wissen, bei wem ich um deine Hand anhalten soll.«
    Rhonwen wurde schwindelig. Die Treppe begann sich um sie zu drehen. »Um ... um meine Hand anhalten ... ?«
    »Ja, Herrgott! Verstehst du nicht - das ist ein Heiratsantrag! Und du solltest gut überlegen, bevor du ihn ablehnst Rhonwen. Du könntest hier auf Rosecliffe zufrieden leben. Josselyn ist froh über deine Gesellschaft, und ich ... « Er verstummte und kreuzte die Arme vor der Brust. »Ich werde dir ein guter Ehemann sein, wenn du mir eine gute Ehefrau bist.«
    Das hörte sich fast wie eine Erpressung- an, aber Rhonwen war immer noch viel zu benommen, um sich daran zu stören. »Aber warum ... warum wollt Ihr mich heiraten?«
    Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß, und es kam ihr so vor, als streichelte er sie mit den Augen. »Wir passen gut zusammen, finde

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