Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
Vom Netzwerk:
war eine Qual, dich in seiner Gewalt zu wissen. Süße Rhonwen ... «
    »Nein, nicht!« Sie entzog ihm ihre Hand und wich zurück. »Bitte, tu sowas nicht, Rhys. Wir werden niemals ein Liebespaar sein.«
    Das Verlangen in seinen Augen erlosch, und er starrte sie anklagend an. »Warum nicht? Warum verschmähst du mich?« Seine Männer hatten ihn auf der Lichtung eingeholt und saßen jetzt schweigend auf ihren Pferden, aber es schien Rhys egal zu sein, dass alle die Ohren spitzten. »Ist es dieser Fitz Hugh? Er ist es, stimmt's? Du hast dich ihm hingegeben. « Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Du hast dich ihm hingegeben.« Seine Ungläubigkeit verwandelte sich in Wut. »Mein Gott, du bist seine Hure geworden!«
    Er ging drohend auf sie zu, und sie wich zurück. Seine Männer schauten interessiert zu. Nur Fenton griff ein, Er ritt zwischen die Streitenden und stieg ab. Obwohl er ein alter Mann und viel kleiner als Rhys war, hatte er keine Angst vor dem heißblütigen Burschen.
    »Überleg mal, Junge. Wahrscheinlich hat der Engländer sie vergewaltigt.« Er spuckte aus. »Sie wäre nicht die erste Frau, die das in den Händen unserer Feinde erdulden musste.«
    Rhys schaute nicht ihn, sondern Rhonwen an. »War es so?«
    Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust damit er nicht sah, wie sie zitterte. »Du willst wissen, was passiert ist. Ihr alle wollt es wissen. Welche Antwort würde dir denn besser gefallen, Rhys? Möchtest du hören, dass er mich vergewaltigt hat? Dass ich mich verzweifelt gewehrt habe, aber von ihm überwältigt wurde, weil er viel stärker ist als ich?« Ihr gequälter Blicks schweifte von einem Mann zum anderen. »Wollt ihr das hören? Wollt ihr hören, dass er mir gewaltsam die Unschuld geraubt hat?« Sie beobachtete Rhys.
    Sein Gesicht war aschfahl geworden, aber er bohrte trotzdem weiter. »Hat er das getan?«
    »Willst du, dass ich ja sage?«
    »Nein! Wie kannst du das glauben?«
    »Dann wäre es dir also lieber, wenn ich freiwillig mit ihm geschlafen hätte?«
    »Nein«, flüsterte er heiser.
    Sie lachte bitter. »Es gibt nur diese zwei Möglichkeiten. Welche ist dir lieber?«
    »Ich wünschte, das alles wäre nie geschehen«, knurrte er.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Was ist dir lieber - dass ich vergewaltigt wurde, oder dass ich mich Jasper Fitz Hugh freiwillig hingegeben habe?«
    Rhys schüttelte hilflos den Kopf. »Ich wollte nie, dass dir ein Leid geschieht.«
    Sie presste die Lippen zusammen. »Wenn Männer kämpfen, sind Frauen immer die Leidtragenden.«
    »Aber wir müssen kämpfen! «
    Seufzend kehrte Rhonwen ihm den Rücken zu, weil er nicht sehen sollte, dass sie Tränen in den Augen hatte. »Ich weiß«, flüsterte sie. »Ich weiß ...«
    Eines der Pferde wieherte, und die zerlumpten Rebellen wurden sofort nervös, zückten ihre Schwerter und schauten sich misstrauisch um. Rhonwen war plötzlich vergessen und flüchtete sich hinter den dicken Stamm einer alten Ulme. Rhys und Fenton saßen hastig wieder auf. Im nächsten Moment kamen drei Ritter angaloppiert.
    Engländer!
    Rhonwen presste ihre Hände auf den Mund, um einen Schreckensschrei zu ersticken. Die Schlacht vor der sie sich so gefürchtet hatte, stand dicht bevor.
    Doch dann ritt Rhys dem Anführer der Engländer entgegen, und sie begrüßten sich höflich. Rhonwen begriff, dass das Simon Lamonthe sein musste, Rhys' englischer Verbündeter. Auf sein Zeichen hin preschte eine größere Reitergruppe in die Mitte der Lichtung und formierte sich zu einem Halbkreis um einen mitgeführten Gefangenen: Jasper auf Helios, die Hände auf dem Rücken gefesselt.
    »Nein!«, rief Rhonwen entsetzt und rannte auf ihn zu. Bevor sie ihn erreichen konnte, war Rhys auf seinem Pferd zur Stelle und versperrte ihr den Weg.
    »Bleib weg von ihm!«, befahl er drohend.
    »Was habt ihr mit ihm vor, Rhys?«
    »Halt den Mund!«, herrschte er sie an und versuchte sie von den Rittern abzudrängen. Aber es war schon zu spät. Lamonthe war auf sie aufmerksam geworden und kam angeritten.
    »Wen haben wir denn da?« Er musterte sie gründlich von Kopf bis Fuß, und seine Augen bekamen einen lüsternen Glanz. Instinktiv rückte Rhonwen näher an Rhys' Pferd heran und lehnte sich an sein Bein.
    »Das ist mein Mädchen - und ich teile es mit niemandem!«, stellte Rhys energisch klar.
    Rhonwen schaute verstohlen zu Jasper hinüber, und was sie sah, jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Er war geschlagen worden! Ein Auge war

Weitere Kostenlose Bücher