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Der Ritter von Rosecliff

Der Ritter von Rosecliff

Titel: Der Ritter von Rosecliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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den alten Mann.
    »Bringen wir die Sache hinter uns«, sagte Rhys. »Randolf Fitz Hugh ist noch nicht nach Rosecliffe zurückgekehrt und sein Bruder ist in unseren Händen. Ich werde ihn jetzt töten und dann wie geplant die Burg einnehmen. Eure Aufgabe besteht nur darin, Rand auf dem Rückweg nach Rosecliffe abzufangen.« Er spuckte auf den Boden. »Dann ist unser Pakt beendet.«
    »So ist es«, bestätigte Lamonthe.
    Für Rhonwen stand fest dass sie nach dem Ende ihres schändlichen Pakts erbitterte Feinde sein würden. Der Tod von Jasper, Rand oder anderen Menschen, egal ob Waliser oder Engländer, würde nichts ändern. Kriege würden für immer die Plage dieses Landes bleiben und unendliches Leid mit sich bringen. Auch die Sonnenfinsternis dieses Tages hatte die Welt nicht verändert ...
    Impulsiv trat Rhonwen etwas näher an Jasper heran. Es brach ihr fast das Herz, ihn in dieser jämmerlichen Position zu sehen. Er ließ Lamonthe nicht aus den Augen. Hielt er ihn für einen gefährlicheren Feind als Rhys? Wahrscheinlich hatte er Recht - Verräter waren immer gefährlich.
    Und Rhys hielt sie für eine Verräterin.
    Dann schaute Jasper zu ihr auf, und sie fragte sich, ob auch er sie für eine Verräterin hielt.
    »Fangen wir an«, sagte Lamonthe und zückte sein Schwert.
    »Der Mann gehört mir! «, knurrte Rhys mit funkelnden Augen. »Ihr könnt seinen Bruder töten, wenn Ihr wollt aber der hier gehört mir.«
    »Suchst du Rache für deinen Vater?«, fragte Jasper mit ruhiger, klarer Stimme. »Oder geht es dir um Rhonwen?«
    Ein Muskel zuckte in Rhys' Kiefer. »Für Euch macht das keinen Unterschied. Tot ist tot.«
    »Sieh diese Frage einfach als meine letzte Bitte an. Ich bin sicher, dass auch Rhonwen sie dir eines Tages stellen wird.«
    Rhys runzelte wütend die Sti rn , doch als er Rhonwen einen Blick zuwarf, las sie leichte Verunsicherung in seinen Augen und begriff, dass seine Jugend für ihn ein großer Nachteil war. Zwei ältere, erfahrene Krieger - Jasper und Lamonthe - verstanden es, mit seinen Gefühlen zu spielen.
    Aber was wollte Jasper damit erreichen?
    »Euch wird keine letzte Bitte gewährt«, schnarrte Rhys.
    »Sei vorsichtig.« Jasper lächelte ihn an. »Du wirst Rhonwen bestimmt nicht für dich gewinnen, wenn du jetzt einem unbewaffneten Mann die Kehle durchschlitzt.«
    Rhys zögerte, und Rhonwen schöpfte ein wenig Hoffnung.
    Doch dann mischte Lamonthe sich ein. »Schluss jetzt! »Wenn du nicht den Mumm hast einen Unbewaffneten zu töten - mir macht das bestimmt nichts aus.«
    Dann ging alles so schnell, dass Rhonwen keine Zeit zum Überlegen blieb. Mit drei großen Schritten erreichte Lamonthe die Stelle, wo Jasper kniete, noch immer festgehalten von zwei stämmigen Engländern. Er hob sein Schwert - und Rhonwen stürzte sich auf ihn und fiel ihm in den Arm.
    »Rhonwen, nein! «, schrie Jasper.
    »Verdammt!« Lamonthe versuchte sie abzuschütteln. Sie fiel hin, sprang aber sofort wieder auf und warf sich zwischen ihn und Jasper, als er zum Todesstoß ausholte.
    Sie verspürte einen brennenden Schmerz in der Seite.
    Sie hörte jemanden ihren Namen rufen.
    Dann wurde der Himmel grau, wie schon einmal an diesem Tag. Grau und dann schwarz.

Kapitel 22
     
    Jasper brachte die beiden Männer, die ihn festhielten, aus dem Gleichgewicht indem er sich unerwartet nach hinten warf. Sie stolperten gegeneinander, und er sprang auf die Beine, aber seine Hände waren gefesselt und er konnte Lamonthes Stoß nicht ablenken.
    »Nein, Rhonwen! Nein!«, schrie er, aber es war zu spät. Rhonwen zuckte und wurde dann schrecklich schlaff, wie eine von Gwens Stoffpuppen.
    »Rhonwen!« Dieses Mal war es Rhys, der ihren Namen rief. Der entsetzte Jüngling fing sie auf, noch bevor Lamonthe seine Klinge ganz aus ihrer Seite gezogen hatte, doch als er sich über sie beugte und in die Arme nahm, hob Lamonthe wieder sein Schwert.
    Die Klinge war mit Rhonwens Blut beschmiert und Jasper stieß einen rasenden Wutschrei aus. Bevor Lamonthe dem ahnungslosen Rhys das Schwert in den Rücken stoßen konnte, warf Jasper sich auf den schurkischen Engländer. Beide fielen hin und wälzten sich fluchend und brüllend am Boden.
    Jasper hatte keine Hoffnung zu überleben. Aber er konnte Rhonwen retten. Wenn er Rhys rettete, würde dieser vielleicht kämpfen und Lamonthe töten können. Rhys hatte immerhin einen guten Grund für seinen Hass auf Jasper. Aber Lamonthe War ein Verräter an seinem Volk und seinen Landsleuten.
    »Hinter dir!

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