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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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schien mir interessant zu sein. Doch stattdessen ist er …« Sie hielt inne. »Warum erzähle ich Euch das eigentlich, Messire?«
    »Als Euer Hauptmann ist es meine Pflicht, alles zu wissen«, sagte er.
    Sie sah ihn nachdenklich an. »Er ist ein typischer unwissender kleiner Ortsgeistlicher. Er kann kaum Archaisch lesen, kennt die Bibel nur aus der Erinnerung und glaubt, dass Frauen weniger wert sind als der Dreck an seinen nackten Füßen.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber er ist hierhergekommen und fühlt sich von mir angezogen.«
    »Vielleicht bin ich Euer letzter Liebhaber«, sagte der Hauptmann. Dabei lächelte er sie an, ergriff ihre rechte Hand und küsste sie.
    Als er dies tat, sah er, wie der Priester zusammenzuckte. Was für ein Spaß. Dieser Mann war zwar abscheulich, aber seine Frömmigkeit war vermutlich echt.
    »Sollte ich Euch dafür nicht eine Ohrfeige geben? Wie ich hörte, ist das heutzutage die richtige Erwiderung«, meinte die Äbtissin. »Bitte tut so etwas niemals wieder, Hauptmann.«
    Er wich von ihr zurück, als hätte sie ihn geschlagen. Schwester Miram runzelte die Stirn.
    Er erlangte die Fassung wieder, indem er Jehannes und Milus zu sich rief. »Die Kutscher sollen die Wagen abspannen. Bringt die Ausrüstung in die Keller. Äbtissin, wir brauchen einige Führer.«
    Die Äbtissin ließ ihre Garnison antreten – acht alte, nichtadlige Männer, die sie vor einem Dutzend Jahren auf dem Großen Jahrmarkt angeworben hatte. Sie wurden von Michael Ranulfson angeführt, einem grauhaarigen Riesen mit sanftem Benehmen. Er war der Sergeant, dem der Hauptmann am vergangenen Abend kurz begegnet war.
    »Ihr wisst, dass ich dem Hauptmann unsere Verteidigung übertragen habe«, sagte sie. »Seine Männer brauchen beim Einzug etwas Hilfe und Führer durch die Lagerräume. Michael, ich vertraue ihnen.«
    Michael neigte respektvoll den Kopf, aber seine Augen sagten: a uf Eure eigene Verantwortung.
    »Wie sieht es mit Schutzwänden aus?«, fragte der Hauptmann. »Habt ihr vorgefertigtes Holz dafür?«
    Der alte Sergeant nickte. »Ja. Wir haben inzwischen Schutzwände, bewegliche Türme, zwei Schleudern und ein paar kleinere Maschinen.« Er rollte den Kopf, wie um sich von einer Steifheit zu befreien. »Wir hatten genug Zeit, um all das herzustellen.«
    Der Hauptmann nickte anerkennend. »Danke, Ser Michael.«
    »Ich bin kein Ritter«, erwiderte Michael. »Mein Vater war Gerber.«
    Der Hauptmann schenkte dieser Bemerkung keine weitere Beachtung und sah stattdessen Jehannes an. »Sobald die Jungs ausgepackt haben, gibst du diesem Mann fünfzig Bogenschützen und unseren ganzen Pöbel, damit sie ihm beim Aufstellen der Schutzwände helfen, während sich die Schwertkämpfer in Stellung bringen.«
    Jehannes nickte. Offensichtlich stimmte er mit seinem Hauptmann ganz und gar überein.
    »Bringt die Wagen dorthin, wo sich jetzt die Schutzwände befinden«, befahl der Hauptmann. »Dann werden wir Patrouillen losschicken, die die Bauern herbeiholen. Meine Herren, an diesem Ort wird es so eng werden wie in einem Fass mit frisch eingelegten Makrelen. Ich sage dies absichtlich in Anwesenheit der Äbtissin. Unsere Männer werden weder vergewaltigen noch stehlen. Auf beides steht von jetzt an die Todesstrafe. Mylady, gegen gelegentliche Blasphemien kann ich zwar nichts tun, aber wir werden uns zusammenreißen. Habt ihr mich verstanden, meine Herren? Wir werden uns bemühen.«
    Sie nickte. »Es herrscht Fastenzeit«, gab sie zu bedenken.
    Jehannes nickte. »Ich habe den Wein bereits aufgegeben«, sagte er und senkte den Blick.
    »Jesus kümmert sich nicht um das, was Ihr aufgebt, sondern um das, was Ihr ihm gebt«, entgegnete Schwester Miram, und Jehannes lächelte ihr scheu zu.
    Sie erwiderte sein Lächeln.
    Der Hauptmann stieß einen schweren Seufzer aus. »Meine Damen, Ihr werdet vielleicht noch die Gelegenheit erhalten, unser aller Seelen zu retten, aber das muss warten, bis wir unsere Verteidigungsanlagen errichtet haben und unsere Leute in Sicherheit sind. Michael, du sorgst dafür. Ich schlage vor, dass meine Männer in den Türmen und auf den Galerien wohnen. Falls uns die Zeit bleibt, werden wir Betten für sie bauen.«
    »Meine Untertanen werden zu viert in einem Zimmer schlafen«, sagte die Äbtissin. »Ich kann die älteren Mädchen und die einzelnen Frauen aus den Gehöften im Dormitorium unterbringen. Die Männer sowie ihre Familien werden in der Halle übernachten. Der Rest kommt in die Ställe.«
    Michael

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