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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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als ihn der Bolzen traf.
    Und entfesselte seinen eigenen Zauber.
    Der Hauptmann konnte ihn abwehren und wunderte sich über die Leichtigkeit, mit der er den Schlag auffing. Im Ätherischen wirkte der Schlag seines Gegners wie ein Schwerthieb, und er parierte ihn mit einem Schwert seiner eigenen Macht und lenkte ihn ab . Und er befand sich wieder in der wirklichen, festen Welt, denn der Dämon war seinem Phantasma sofort mit einem schweren Schlag seiner rechten Axt gefolgt.
    Er erinnerte sich daran, wie er erstmals einen solchen Angriff durch Hywel erwidert hatte. Im nächsten Augenblick aber war er bereits getroffen worden, da er zu sehr in der Freude über seine Leistung gebadet hatte. Jetzt – ebenso wie damals – wäre er beinahe gestorben, weil er seine eigene Gewandtheit zu sehr bewunderte.
    Er stürmte in den Angriff hinein, stieß das linke Bein vor, erwischte den Auswuchs der Macht seines Gegners und wandte den Schlag gegen ihn, als sich der Dämon noch auf seinen Krallen aufrichtete.
    In der festen Welt erfolgte der Angriff, und es gelang ihm, dessen Macht in die Steine der Straße zwischen ihnen zu lenken.
    Die Straße explodierte und riss ihn von den Beinen.
    Mit einem hohen Kreischen sprang der Dämon über den Krater im Boden und schwang beide Äxte gleichzeitig.
    Er sah, wie Michael über ihn trat und beide Hiebe abfing – den einen mit seinem Schild, den anderen mit seinem Langschwert. Der Knappe geriet ins Schwanken, doch die Schläge waren abgewehrt.
    Der Hauptmann robbte zwischen den Beinen seines Knappen hindurch, benutzte dabei seine Ellbogen, die Panzerschienen schabten über die Straße – und er war frei.
    Er rollte sich auf die linke Seite und wäre beinahe von der erhöhten Straße heruntergefallen. Der Dämonenhauptmann hieb auf Michael ein, doch der Junge hielt stand, hob Schwert und Schild bei jedem Schlag, lenkte sie ab und wandte die Kraft des Dämons so wirkungsvoll wie möglich gegen diesen selbst.
    Die übrigen Dämonen versuchten sich an dem Kampf zu beteiligen.
    Der Hauptmann konnte endlich aufstehen und hieb auf die Flanke des Dämons ein, doch das Wesen parierte seinen Schlag mit der Axtklinge und einer entsetzlichen Geschicklichkeit und drosch mit seiner Waffe auf den Hauptmann ein, der sich unter dem Hieb gerade noch wegducken konnte.
    Beide Männer wichen zurück, als der Dämon mit einem Schlag nach dem anderen auf sie einhieb, mit einer Axt nach der anderen in einem endlosen Rhythmus. Die Schläge mochten zwar vorhersehbar sein, aber sie erfolgten so entsetzlich schnell .
    Und dann, als der Hauptmann die eine Axt mit seinem Langschwert abwehrte und Michael einen Herzschlag lang die andere mit seinem Schild aufgefangen hatte …
    … fuhr Jehannes mit seiner Streitaxt dazwischen.
    Der Dämon krümmte sich unter dem Schlag zusammen. Doch seine Rüstung – oder war es seine unheimliche Haut oder sein Sigill der Macht? – hielt.
    Der Hauptmann stolperte zurück und spürte Michael an seiner Schulter.
    »Lasst mich vorbei!«, rief Jehannes.
    Michael sackte zusammen, dann überholte ihn Jehannes.
    Zwei Dämonen sprangen neben ihrem Anführer hervor, der gerade wieder auf die Beine kam.
    Weit oben, auf der Festung, wurde abermals die Blide abgefeuert.
    Knack-bumm.
    Und die Schleuder auf dem Nordturm schwang.
    Schwirr.
    Die Kriegsmaschinen auf den Türmen der Brückenburg feuerten ebenfalls.
    Knack.
    Knack!
    Hoch über ihnen beugte sich Harmodius über die Mauer, Hand in Hand mit der Äbtissin – wie Liebende – und spreizte die Finger.
    »Fiat Lux«, sagte er.
    Die Unterstadt schien zu explodieren, als ein Feuersturm auf sie niederging; die Hand des Schicksals machte ihre Gebäude dem Erdboden gleich.
    Die Dämonen erhoben sich als Silhouetten vor dem Feuerschein. Die hintersten in ihrer Schar drehten sich um und beobachteten, was geschah.
    Der Hauptmann musste seinen prahlerischen Drang bezwingen, sie nun anzugreifen. Stattdessen wich er einen weiteren Schritt zurück.
    Die beiden Wesen stürmten auf sie zu, und die Angst, die sie verströmten …
    Sie war nicht mehr so stark, wie sie einmal gewesen war. Mitten im Kampf – oder vielleicht auch über ihm schwebend – fand der Hauptmann die Zeit, über diese Ironie des Schicksals zu grinsen. Seine gesamte Kindheit hatte er in Angst verbracht. Er hatte sich vor so vielem gefürchtet.
    Vertrautheit erzeugte Verachtung. Er war es gewohnt zu handeln, während er Angst verspürte.
    Das Grauen, das die Dämonen ausstrahlten,

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