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Der rote Planet

Titel: Der rote Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander A. Bogdanow
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Zudem war es ein
zeitweiliges Aussetzen. Später, mit meinen neuen Verbindungen,
Kenntnissen und Mitteln, würde ich der Bewegung weitaus mehr
nützen
können als jetzt. Ich entschloss mich.
    »Wann soll ich aufbrechen?«
    »Sofort, mit mir.«
    »Geben Sie mir zwei Stunden Zeit, um die Genossen zu
benachrichtigen! Ich brauche morgen im Kreis einen Vertreter.«
    »Dafür ist schon gesorgt. Heute ist Andrej
angekommen, der aus dem
Süden geflüchtet ist. Ich habe ihn informiert, dass
Sie die Stadt
verlassen würden, und er ist bereit, Ihren Platz einzunehmen.
Während
ich auf Sie wartete, habe ich ihm für alle Fälle einen
    Brief mit genauen Anweisungen geschrieben. Diesen Brief
können wir unterwegs abgeben.«
    Mehr war nicht zu besprechen. Ich vernichtete schnell
überflüssige
Papiere, schrieb meiner Wirtin einen Zettel und kleidete mich an. Menni
war schon fertig.
    »Also gehen wir. Von nun an bin ich Ihr
Gefangener.«
    »Sie sind mein Kamerad«, entgegnete Menni.

3. Die Nacht
    Mennis Wohnung nahm die gesamte vierte Etage eines
großen Hauses
ein, das sich von den Häuschen am Stadtrand' abhob. Niemand
empfing
uns. Die Zimmer, durch die wir schritten, waren leer, und beim hellen
Licht der elektrischen Lampen wirkte diese Leere besonders unheimlich
und unnatürlich. Im dritten Zimmer blieb Menni stehen und
zeigte auf
eine Tür.
    »Dort befindet sich die Fluggondel, mit der wir
gleich zum
Sternschiff fliegen werden. Vorher muss ich mich jedoch ein wenig
verwandeln. In dieser Maske könnte ich schwerlich die Gondel
lenken.«
    Er knöpfte den Kragen auf und zog eine kunstvoll
gefertigte Maske
von seinem Kopf, die wir alle bisher für sein Gesicht gehalten
hatten.
Ich war verblüfft von dem Anblick, der sich mir bot. Mennis
Augen waren
zwei glotzende Kugeln, weit größer als bei einem
Menschen mit
fortgeschrittener Basedowscher Krankheit. Sogar im Vergleich zu dieser
unnatürlichen Augengröße waren die Pupillen
erweitert, was beinahe
furchterregend aussah. Der obere Teil des Gesichts und des Kopfes waren
so breit, wie es für solche Augen notwendig war, dagegen war
die untere
Gesichtshälfte, übrigens ohne den Anflug eines
Bartes, vergleichsweise
schmal. Alles zusammen machte den Eindruck äußerster
Originalität, der
Kopf war zwar missgestalt, wirkte aber nicht wie eine Karikatur.
    »Sie sehen, mit was für einem
Äußeren mich die Natur bedacht hat«,
sagte Menni. »Und Sie werden verstehen, dass ich mein Gesicht
verbergen
muss, schon um die Leute nicht zu erschrecken, von den Erfordernissen
der Konspiration gar nicht zu reden. Aber Sie werden sich an meine
Hässlichkeit gewöhnen müssen, denn Sie
werden viel Zeit mit mir
verbringen.«
    Er öffnete die Tür zum nächsten
Zimmer und schaltete das Licht ein.
Es war ein großer Saal. In seiner Mitte lag ein kleines, recht
breites
Boot. Seitenwände und Boden waren gläsern und hatten
stählerne
Einfassungen, das durchsichtige Glas von zwei Zentimeter Dicke war
offenbar sehr stabil. über dem Bug sollten zwei flache
Kristallplatten,
die im spitzen Winkel zueinander standen, die Luft durchschneiden und
die Passagiere beim schnellen Flug vor dem Wind schützen. Der
Motor
nahm den mittleren Teil des Bootes ein, die Luftschraube mit drei
Flügelblättern von einem halben Meter Länge
befand sich am Heck. Vorn
war das Boot mit einem dünnen transparenten Schutzdach
bedeckt, das mit
leichten Stahlstiften an den Metalleinfassungen der
Seitenwände
befestigt war. Bei näherem Betrachten wirkte diese Fluggondel
geschmackvoll wie ein großes Spielzeug.
    Menni befahl mir, auf einer Seitenbank Platz zu nehmen, bevor
er das
elektrische Licht löschte und das riesige Fenster
öffnete. Er selbst
setzte sich vorn vor den Motor und warf einige Säcke Ballast
hinaus,
die auf dem Boden lagen. Dann drückte er auf einen Hebel. Die
Gondel
schwankte, erhob sich langsam und glitt durch das geöffnete
Fenster
hinaus.
    »Dank der Minus-Materie brauchen wir für
unsere Flugapparate keine zerbrechlichen plumpen
Flügel«, bemerkte Menni.
    Ich saß wie angeschmiedet auf der Bank und wagte
nicht, mich zu
bewegen. Das Rauschen der Schraube wurde immer vernehmlicher, kalte
Winterluft gelangte unter das Schutzdach und erfrischte mein
glühendes
Gesicht, drang jedoch nicht unter meine warme Kleidung. über
uns
blinkten Tausende von Sternen, sie zogen dahin, während unten
.. . Ich
sah durch den

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