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Der Rote Sarg

Der Rote Sarg

Titel: Der Rote Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Eastland
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rußgeschwärzten Gitter war eine kleine Pyramide aus Ästen aufgebaut.
    »Machen Sie doch schon mal Feuer«, sagte sie und reichte ihm eine Zündholzschachtel. »Ich hole derweilen etwas zu essen.«
    Pekkala entfachte ein Streichholz, hielt es ans Papier, und züngelnd fraß sich die bläuliche Flamme durch die gedruckten Buchstaben.
    Nagorskaja kam zurück und stellte einen Teller mit aufgefächerten Brotscheiben vor den Kamin, daneben eine kleine Schale mit grobkörnigem Meersalz, das aussah wie Schuppen von winzigen Fischen. Dann nahm sie im Sessel neben ihm Platz.
    »Nun, Inspektor«, sagte sie. »Sie haben also nichts herausgefunden, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
    Ihre direkte Art überraschte ihn nicht, er war ihr sogar dankbar dafür. Er griff sich eine Brotscheibe, tauchte eine Ecke ins Salz und biss ab. »Ich gehe davon aus, dass Ihr Mann mit seiner eigenen Waffe getötet wurde.«
    »Mit dem Ding, das er immer in der Tasche hatte?«
    »Ja«, antwortete er mit vollem Mund. »Wissen Sie zufällig, wo sich diese Pistole befindet?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er hat sie nachts immer auf seinem Nachttisch liegen. Es war sein wertvollster Besitz. Aber da ist sie nicht mehr. Er muss sie, als er gestorben ist, bei sich gehabt haben.«
    »Sie könnte nicht irgendwo anders sein?«
    »Mein Mann war in seinen Gewohnheiten äußerst penibel, Inspektor. Die Pistole war entweder in seiner Tasche oder auf dem Nachttisch. Er mochte es nicht, wenn er nicht wusste, wo etwas war.«
    »Waren an dem Tag, an dem Ihr Mann ermordet wurde, irgendwelche Sitzungen anberaumt?«
    »Das weiß ich nicht. Er hätte es mir sowieso nicht gesagt, es sei denn, er wäre deswegen später nach Hause gekommen. Aber davon hat er nichts erwähnt.«
    »Er hat also mit Ihnen nicht über seine Arbeit gesprochen?«
    Sie deutete zu den T-34-Blaupausen an den Wänden. »Es lag an uns beiden. Er wollte nichts erzählen, ich wollte nicht zuhören.«
    »Er war allein, als er an diesem Tag ging?«, fragte Pekkala.
    »Ja.«
    »Maximow hat ihn nicht mit dem Wagen abgeholt?«
    »Mein Mann ist eigentlich immer zu Fuß zur Arbeit gegangen. Die Sonne hat geschienen, also hat er sich zu Fuß auf den Weg gemacht. Es sind nur zwanzig Minuten, außerdem war es die einzige Bewegung, die er sich gegönnt hat.«
    »War irgendetwas ungewöhnlich an diesem Tag?«
    »Nein. Wir haben uns gestritten, aber das war keineswegs ungewöhnlich.«
    »Worum ging es?«
    »Es war Konstantins Geburtstag. Ich habe meinem Mann gesagt, er soll nicht den ganzen Tag in der Fabrik bleiben, sondern zu Hause mit seinem Sohn dessen Geburtstag feiern. Als wir uns dann angeschrien haben, ist Konstantin aufgestanden und hat das Haus verlassen.«
    »Wohin ist Ihr Sohn gegangen?«
    »Zum Angeln. Da ist er immer, wenn er uns nicht sehen will. Er ist alt genug, er muss uns nicht mehr sagen, wohin er geht. Ich habe mir keine Sorgen gemacht, später habe ich ihn draußen in seinem Boot gesehen. Dann sind Sie mit Maximow gekommen.«
    »Wegen der Fallen, nehme ich an, kann er nicht in den Wald.«
    »Hier gibt es keine Fallen, die sind nur im Umkreis der Anlage. Um das Haus herum kann ihm nichts geschehen.«
    »Hat Konstantin seinen Vater jemals in die Anlage begleitet?«
    »Nein«, antwortete sie. »Das gehört zu den wenigen Dingen, bei denen ich und mein Mann einer Meinung waren. Wir wollten nicht, dass er dort spielt, wo Waffen gebaut und Gewehre abgefeuert werden.«
    »Dieser Streit um seinen Geburtstag … worauf haben Sie sich schließlich geeinigt?«
    »Geeinigt?«, lachte sie. »Inspektor, Sie sind viel zu optimistisch. Wir waren uns nie einig. Wenn einer von uns die Nase voll hatte, ist er aufgestanden und gegangen. In dem Fall war es mein Mann, nachdem ich ihm vorgeworfen habe, er habe Konstantins Geburtstag rundweg vergessen.«
    »Hat er es abgestritten?«
    »Nein. Wie hätte er auch? Selbst Maximow hat Konstantin eine Geburtstagskarte geschickt. Was folgern Sie daraus, Inspektor, wenn sich der Leibwächter mehr um den Jungen kümmert als der eigene Vater?«
    »War das das Einzige, worüber Sie sich gestritten haben?«
    »Das Einzige im Beisein von Konstantin.«
    »Sie meinen, es gab mehr?«
    Sie seufzte. »Die Wahrheit lautet: Mein Mann und ich waren dabei, uns zu trennen.« Sie sah zu ihm, dann wandte sie den Blick wieder ab. »Ich hatte eine Affäre, verstehen Sie.«
    »Ah. Und Ihr Mann ist dahintergekommen.«
    Sie nickte.
    »Wie lang ging die Affäre schon?«
    »Einige

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