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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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schlage vor, dass du vorgehst und uns ankündigst, bevor sie mich sehen. Es wird große Aufregung geben, wenn ich durch die Tür komme.«
    Nun wurde sie wach. »Himmel, ja. Wie machen wir das? Wenn ich mitten in der Nacht mit diesen Neuigkeiten bei ihnen hereinplatze, glauben sie bestimmt, ich sei so verrückt wie Mutter. Und wenn du mit mir hereinkommst, könnte es noch schlimmer werden.«
    »Eigentlich hatte ich die Idee, dass du die Einleitung für mich übernimmst.
    Klopf einfach an die Tür, und entführe Vater zu einem stillen Gespräch, um ihn vorzubereiten. Erzähl ihm das, was du musst, über Nora und ...«
    »Jonathan, mein lieber kleiner Bruder, auf gar keinen Fall kann ich ihn angemessen auf dies hier vorbereiten.«
    »Über diesen Punkt mache ich mir keinerlei Illusionen, aber ich hoffe, du versuchst es.«
    »Das werde ich, aber ganz egal, was ich sage, er wird fürchterlich erschrecken, wenn er dich sieht.«
    Ja, leider.
    Der Mann, der mit der Laterne in der Hand voranging, hatte angehalten und wartete darauf, dass der Rest der Parade ihn einholte. Nash lehnte sich hinunter, um sich mit ihm zu besprechen, dann richtete er sich auf, um erfolglos in die für ihn undurchdringliche Dunkelheit zu blinzeln.
    »Was ist los?«, fragte ich. Ich hatte mich ebenfalls umgesehen und nichts bemerkt.
    »Lauders übrige Männer sind nicht auf ihren Posten«, knurrte er.
    Mir kamen verschiedene Gründe dafür in den Sinn: Sie waren eingeschlafen oder hielten sich außer Sichtweite auf, während sie mit körperlichen Bedürfnissen beschäftigt waren, oder sie waren irgendwie von der Straße abgekommen. Ich sprach diese Möglichkeiten nicht laut aus, denn sie klangen schon als Gedanken töricht genug.
    »Bleiben Sie einen Moment hier, während wir uns umsehen«, instruierte er uns und gab seinem Pferd die Sporen. Das halbe Dutzend Söldner, das hinter uns hermarschiert war, folgte seinem barschen Befehl. Ich zügelte mein Pferd, um es an Ort und Stelle zu halten, und sah zu, wie sie verschwanden. Elizabeth und ich schwiegen die ganze Zeit, bis ein Mann schließlich zu uns zurücktrabte.
    Nash und der Rest waren auf der schmalen Straße versammelt, die von der Hauptstraße zu Mrs. Montagus Haus abzweigte. Sie zeigten sich wachsam, aber nicht nervös.
    »Wo sind sie?«, verlangte ich zu wissen.
    »Hier irgendwo«, entgegnete er mit falscher Überzeugung. Wenn ich das Fiasko von gestern bedachte, das mich ein normales Leben gekostet hatte, war ich irritiert, plötzlich wieder einen Beweis für Nashs Inkompetenz zu Gesicht zu bekommen.
    Ich stand in den Steigbügeln auf, um mich noch einmal umzusehen. Nichts außer Bäumen, Feldern und einer leeren, staubigen Straße vor und hinter uns. Nun, sie war nicht ganz leer. Da lag etwas, ein Stück vor uns, quer über der Wagenspur, nah genug, um es zu bemerken, aber zu weit weg, um es identifizieren zu können.
    »Bei ihnen allen muss die Fähigkeit, im Wald zu überleben, ziemlich gut ausgeprägt sein«, bemerkte ich. »Ich sehe überhaupt kein Anzeichen von ihnen.«
    »Die Nacht ist trüb. Kein Mond. Niemand von uns kann viel sehen.«
    Der verdammte Idiot. Männer verschwinden, und er glaubt, das macht mir nichts aus. Wir könnten von Rebellen umzingelt sein, und er würde sich lieber erschießen lassen als zuzugeben, dass etwas nicht stimmte. »Ich bin der Ansicht, wir sollten uns an unseren Zielort begeben, Leutnant.«
    »Natürlich.«
    »Herr Oberleutnant!« Der Mann mit der Laterne war weitergegangen und über das gestolpert, was auch immer da auf der Straße lag. Sein schriller Tonfall erregte die Aufmerksamkeit aller. Nash ritt auf ihn zu. Ich kam ihnen hinterher, da ich den Gedanken hatte, dass wir zu mehreren sicherer seien. Elizabeth verstärkte ihren Griff um meine Taille.
    Alle beugten sich über das Objekt, und ihre veränderte Verhaltensweise ließ mich abrupt anhalten. Ich bedeutete Elizabeth, dass ich absteigen wolle, schwang ein Bein über den Hals des Pferdes und glitt nach unten. Sie sprang neben mir ab. Ich drängte mich in die Mitte der Gruppe und schreckte sofort zurück. Zu unseren Füßen lag die Leiche eines jungen Söldners. Sein Kopf war zurückgeworfen, sodass sein Mund weit offen stand, wie für einen Schrei. Im Kontrast dazu waren seine Augen ruhig und teilnahmslos. Die Glieder lagen wie wahllos hingeworfen, und seine Brust war aufgeschlagen wir eine Eierschale. Der Blutgeruch traf meine Sinne wie ein harter Schlag. Das Zeug bedeckte ihn und war in die

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