Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
Vom Netzwerk:
er erkannte und mit der er sich nicht anlegen wollte. Er erteilte einige kurze Befehle und bedeutete mir, dass ich vorangehen solle. Wir verließen die Straße in Reihe, jeder Mann in Sichtweite des Mannes vor ihm. Der letzte führte Nashs Pferd. Obwohl sie sich offensichtlich bemühten, leise zu sein, schien mir die ganze Parade lächerlich laut. Ich zuckte bei jedem unüberlegten Fußtritt und jedem zurückschnappenden Zweig zusammen, und ich hoffte inständig, dass die Dunkelheit uns den gleichen Schutz bieten würde wie denen, die wir jagten.
    Da ich ganz andere Fähigkeiten als die Männer besaß, konnte ich auf die Bewegung und den Platz jedes einzelnen Blattes und Astes achten. Das zahlte sich aus. Einige Dutzend Meter entlang unseres einfachen Pfades erspähte ich zusätzliche Spuren, die von der Straße abgingen. Ich erwähnte sie Nash gegenüber nicht, da es unwahrscheinlich war, dass er dafür gut genug sehen würde, aber sie bekräftigten meine Vermutung, dass unser Zielort irgendwo in Suffolk County liegen würde.
    Wenn wir uns nicht beeilten.
    Ich drängte Nash zu einer höheren Geschwindigkeit und kümmerte mich nicht mehr um den Lärm – was sich als deutlicher Entscheidungsfehler herausstellte.
    Nun, da Elizabeth fort war, hatte ein großer Teil meiner Gedanken, der nicht mit unmittelbareren Sorgen beschäftigt war, sich der Versuchung ergeben, die Ereignisse der letzten beiden Nächte als gespenstischen Albtraum zu betrachten, aus dem ich hoffentlich erwachen würde. Ich wusste, dass dies Unsinn war, aber wie um die Fakten durcheinander zu bringen und den Wunsch zu bestätigen, ereignete sich fast eine Wiederholung dessen, was die ganze Sache ausgelöst hatte. Jemand erhob sich aus seiner Deckung und schoss mit seinem Gewehr auf uns.
    Ich sah das Aufblitzen und den Rauch, hörte den fürchterlichen Knall und tat überhaupt nichts. Wie zuvor konnte ich es einfach nicht glauben, dass jemand mich verletzen wollte. Eine sehr dumme Annahme, in Anbetracht dessen, was ich durchgemacht hatte, und sehr selbstsüchtig, hier wie ein Flegel herum- zustehen und nicht das Wohlergehen der anderen Männer zu bedenken, die sich bei mir befanden. Sie, die Kampfveteranen, ließen sich vernünftigerweise zu Boden fallen, während ich weiterhin dastand und gaffte. Leutnant Nash schlug mit einem unflätigen Fluch seinen Arm fest gegen meine Kniekehlen und befahl mir, es ihnen nachzutun.
    Fast wäre ich kopfüber hingestürzt, aber ich konnte noch gerade rechtzeitig meine Hände ausstrecken, um mich aufzufangen. Nashs Schlag schien meinen Kopf auf meinen Schultern zurechtzurücken und veranlasste mich, wieder klar zu denken. Ich flüsterte ihm zu, er solle sich nicht vom Fleck rühren, und erhob mich gerade weit genug, um mich umsehen zu können.
    Der Mann, der auf uns geschossen hatte, war dabei, sich auf dem schnellsten Wege zu entfernen.
    Ich brüllte etwas davon, dass ich ihn mir schnappen würde, und sprintete davon. Nash schrie mir etwas hinterher, drängte mich, vorsichtig zu sein, aber diese Einwände stießen bei mir auf taube Ohren. Der Kerl hatte einen guten Vorsprung, aber keine Chance, meinem Tempo standzuhalten. Er konnte bestenfalls schnell gehen; ich hingehen war in der Lage zu rennen, da mich die Dunkelheit nicht behinderte. Indem ich Bäumen und Büschen auswich und über Wurzeln sprang, holte ich ihn ein wie ein Jagdhund einen verkrüppelten Hasen.
    Er hörte mich, warf einen kurzen Blick hinter sich und beschleunigte seinen Schritt. Nicht genug und zu spät. Ich rannte ihn um und brachte uns beide mit einem harten Aufprall zu Fall, der für mich sehr befriedigend war und ihm mehr schadete als mir. Mit einem Ächzen entwich ihm sein Atem, und er war zu betäubt, um sich zu bewegen. Ich stand auf, nahm ihm seine nutzlos gewordene Muskete weg und rief nach Nash und den anderen, dass sie herkommen sollten. Es dauerte eine Weile, bis sie den Weg zu uns gefunden hatten, aber sie folgten meiner Stimme und erreichten uns schließlich.
    »Wer ist das?«, wollte Nash wissen.
    »Ein besserer Mann als du, verdammt, du englischer Bastard«, knurrte der Mann wütend zurück.
    Nash, ein Offizier in der sicherlich großartigsten Armee der Welt, hatte keine Geduld, um sich mit Beleidigungen durch tiefer gestellte Personen abzugeben. Er gab dem Mann einen harten Tritt in die Seite. Der Kerl war gerade erst wieder zu Atem gekommen, und dieser zusätzliche Angriff beraubte ihn wieder seiner Atemluft.
    »Kennen Sie

Weitere Kostenlose Bücher