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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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bereit war.
    Absurd, dachte ich plötzlich. Für die nächste Stunde oder länger würde ich hier aufgehalten werden, um zu versuchen, diesem Mann das Unerklärbare zu erklären, und ging ihn das irgendetwas an? Nein. Es gab wichtigere Dinge für mich zu erledigen, bis die Nacht vorbei war, als mein gesamtes Leben diesem Fremden zu enthüllen.
    Ich griff nach Elizabeths Hand, drückte sie beruhigend und heftete noch einmal meine Augen auf Leutnant Nash. Diesmal war es einfacher.
    Ich hob die Brandyflasche und goss etwas Brandy in einen Becher, dann neigte ich ihn fragend ein wenig in Elizabeths Richtung. Sie schüttelte den Kopf. Ich hätte den kräftigenden Effekt selbst dringend nötig gehabt, aber der einst reizvolle Geruch, mit dem die Luft um uns herum geschwängert war, drehte mir bereits den Magen um. Ich gab den Becher an Nash weiter, der sehr gewillt schien, ihn zu leeren.
    Elizabeth sah aus, als sei sie mehr als nur ein wenig unschlüssig über das, was ich gerade mit ihm gemacht hatte. Sie hieß es immer noch nicht gut, aber sah ein, dass die Notwendigkeit schwerer wog als die moralischen Bedenken. Nash unterschied sich von dem Wirt darin, dass er Zeuge meines Todes und meines Begräbnisses gewesen war, aber unter meinem Einfluss war er fähig gewesen, eine unwahrscheinliche, aber praktischere Geschichte über meine Rückkehr von den Toten zu akzeptieren. Da die Wahrheit so unglaubwürdig war, würde sie diesmal einfach nicht funktionieren. Abgesehen davon wusste ich, dass eine Lüge zur Wahrheit wird, wenn man sie nur oft genug wiederholt, und die Person, bei der ich am besten mit der Wiederholung anfing, war Nash.
    »Ich hoffe, Ihnen ist alles klar, Leutnant«, sagte ich, indem ich mich zurücklehnte. Mein Kopf schmerzte ein wenig. Er klang völlig normal. »Ja, Mr. Barrett.«
    »Nun schlage ich vor, dass Sie hinausgehen und Ihren Männern etwas Zuversicht bezüglich dieser Situation vermitteln. Und dann würde ich es sehr schätzen, wenn Sie ein sicheres Geleit für meine Schwester und mich arrangieren könnten.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, Mr. Barrett«, sagte er mit einem höflichen und ehrlichen Lächeln. Mit diesen Worten stand er auf, machte eine Verbeugung vor jedem von uns und begab sich in den Schankraum. Die laute Unterhaltung dort verstummte bei seinem Auftauchen und fing dann wieder an, indem er mit eifrigen Fragen bombardiert wurde. Blasse Gesichter starrten noch einmal zu uns herein und trugen die gleichen dummen Mienen zur Schau, die normalerweise bei Schafen zu finden sind.
    Ich lächelte und winkte ihnen zu, bis die Tür sich schloss dann legte ich meinen Kopf mit einem erschöpften Aufseufzen auf die Arme.
    »Ich hoffe, es funktioniert«, meinte Elizabeth.
    »Es muss. Ich bin zu müde, um mir etwas anderes auszudenken.«
    »Das hast du ohnehin nicht getan«, betonte sie.
    Das war sehr, sehr wahr. Ich hatte ihre unwahrscheinliche Geschichte über einen Vetter mit dem gleichen Namen übernommen und Nash beeinflusst, sodass er dachte, das sei der Mann gewesen, der getötet worden war. Es war kaum perfekt, aber würde genügen, zumindest für die wenigen in der Armee, die besorgt waren über das, was passiert war. Unsere unmittelbare Familie und die engen Freundinnen und Freunde würden sich die Tatsachen anhören müssen oder etwas, das diesen zumindest nahe kam, aber das konnte bis später warten.
    »Bist du bereit für den Rückweg?«
    »Ja, natürlich bin ich das.« Ich richtete mich auf und straffte den Rücken. »Ich habe bloß meine Augen ausgeruht.«
    »Es war ... äußerst merkwürdig anzusehen.«
    »Wie sah es denn aus?«
    »Wie zwei Männer bei einem Gespräch, bei dem aber unterschwellig noch mehr passierte. Als ob ihr beide euch gegenseitig verstehen würdet, aber allen anderen die Bedeutung entgehen würde.«
    »Aber dir ist sie nicht entgangen.«
    »Nein. Ich wusste es, aber dieser arme Mann ...«
    »Wird jetzt sein Bestes tun, um uns zu helfen«, sagte ich sanft zu ihr.
    »Schön und gut, aber ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich mir trotzdem Gedanken mache.«
    »Was gibt es denn, worüber du dir Gedanken machen müsstest?«
    Sie senkte den Blick und hob ihn wieder. »Zuletzt habe ich mich so gefühlt, als du nach England gegangen bist. Ich hatte Angst, du würdest dich so stark verändern, dass niemand von uns dich mehr kennen würde. Wie sich herausstellte, hattest du dich verändert, aber du warst immer noch derselbe. Ich weiß nicht, ob das für dich

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