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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Vauxhall ausfragen, aber wir hatten das Ende des Weges erreicht, und ich äußerte meine Bedenken über die Art unseres Transportes. Nachdem ich meiner Ansicht über den Vorzug eines Wagens gegenüber einer Sänfte Ausdruck verliehen hatte, Belang es uns, einen zu finden, der in die gewünschte Richtung fuhr. Seine Sitze lagen im Freien und waren gegenüber angebracht, und er war besetzt mit anderen Passagieren, von denen es sich bei zweien um Damen der anständigen Art handelte. Ihre Anwesenheit verhinderte, dass ich von Oliver weitere Einzelheiten erfuhr. Also musste ich mich mit Gesprächen zu weniger aufregenden Themen als den Flittchen in London zufrieden geben.
    Unsere Fahrt schien diesmal kürzer zu sein, ob das nun an der Geschwindigkeit des Pferdes oder der amüsanten Natur der Kommentare meines Vetters lag, während wir uns vorwärts bewegten. Die Straßen waren so belebt wie eh und je, und die Leute beeilten sich, mit ihren Besorgungen fertig zu werden, bevor die Nacht hereinbrach. Oliver sagte, dass die Stadt eine tödliche Falle für die Unvorsichtigen oder die Unbewaffneten sein könne, und wenn die Straßenräuber schon tagsüber dreist genug waren, waren sie nachts definitiv blutdürstig. Da wir mit dem Wagen hinüberfahren würden und Lakaien mit Fackeln vor- und hinterherlaufen würden, wären wir wahrscheinlich sicher genug.
    »Kannst du dich verteidigen?«, fragte er.
    »O ja.« Mit einer einfachen Umdrehung öffnete ich meinen Spazierstock, um einen Teil der spanischen Stahlklinge aufblitzen zu lassen. Oliver pfiff vor Bewunderung.
    »Das war ein Geschenk von Vater«, fügte ich hinzu. »Er bestellte ihn vor fast einem Jahr. Eigentlich war er für meinen Geburtstag gedacht, aber die Lieferung kam verspätet an. Aber so war es ein schönes Abschiedsgeschenk für meine Reise hierher.«
    »Oder überallhin«, fügte er hinzu, wobei seine Augen mit einem Anflug von Neid aufleuchteten. »Ich sollte dich zur Fechtgalerie mitnehmen, die wir in Cambridge haben, damit du uns deine Fähigkeiten zeigen kannst. Erzähl mir, hattest du, bevor du abgereist bist, irgendeine Gelegenheit, es gegen die Indianer zu verwenden?«
    Meine ausführliche Erklärung über den Mangel an feindseligen Eingeborenen auf Long Island enttäuschte ihn, half jedoch, die Zeit auszufüllen, bis wir die Vordertreppe von Tony Warburtons Haus erreichten. Obwohl ich scheinbar ein Gast des Hauses war und daher nicht von mir erwartet wurde, dass ich für Kost und Logis bezahlte, hätte ich weniger Geld ausgegeben, wäre ich in ›The Three Brewers‹ geblieben. Die vielen Trinkgelder summierten sich, und mein Vorrat an Kupfermünzen schwand dahin, bevor ich mit dem Butler eine Übereinkunft traf, dass alles am Ende meines Besuches geregelt würde. Dieses Versprechen brachte die Bediensteten dazu, aufmerksamer als zuvor zu sein, anstatt sie abzuschrecken. Also wurde mein Begehr nach einem Bad eher als Herausforderung gesehen, die es zu erfüllen galt, denn als unpassierbares Hindernis.
    Da Mrs. Warburton viel davon hielt, den Körper sauber zu halten (daher der Familienurlaub in Bath), gab es Einrichtungen dafür, auch wenn sie nicht unmittelbar bereitstanden. Zwei kräftige Diener trugen ihre Badewanne in mein Zimmer und schleppten dann Wassereimer für Wassereimer die Treppe hoch, um sie zu füllen, während ein anderer Mann ein Feuer machte, um den Raum zu erwärmen. Obwohl es August war, lag die Temperatur heute niedrig, und sie wollten nicht riskieren, dass ich mir eine Erkältung zuzog, während ich unter ihrer Obhut stand. Ebenso gut konnte ihre Besorgnis sich darauf beziehen, dass ich nicht mehr in der Lage sein würde, sie für ihre Bemühungen zu bezahlen, wenn ich an einer Erkältung stürbe. Doch selbst wenn es so sein sollte, war das Wasser, das sie hereinbrachten, kaum lauwarm.
    Aber es war Wasser, und ich versank dankbar in der engen Wanne, um mich einzuweichen, wie ich es mir schon so lange gewünscht hatte. Mit einem dicken Stück Seife und einer Badebürste ausgestattet, wurde ich ein glücklicher Mann. Oliver und Tony kamen auf einen kurzen Besuch herein, um sich »die Mätzchen dieses ungehobelten Kolonisten« anzusehen, wie sie scherzten. Daraufhin schockierte ich sie kurz, indem ich die vielen Male aufzählte, die ich mich auf der Überfahrt freiwillig ausgezogen und mit Meerwasser von der Deckpumpe übergössen hatte.
    »O Himmel, Mann, es ist ein Wunder, dass du noch nicht tot bist«, rief Oliver mit hohläugigem

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