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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Definition.
    »Das ist eine Speise, hergestellt aus Mehl und Eiern. Sie kochen sie.«
    »Und dann?«
    »Dann essen sie sie.«
    Ich versuchte mir vorzustellen, wie etwas Essbares aus Mehl und Eiern entstehen solle, was gekocht würde, und gab es mit einem Schauder auf.
    »Alles wird dieser Tage a la macaroni gemacht, weißt du. Man könnte Schlimmeres tun, als ihrem Beispiel zu folgen.« Er sah sie mit kindlichem Neid an.
    »Wahrhaftig«, sagte ich, als ob ich mit ihm übereinstimmte, während ich dachte, falls Schlimmeres existierte. »Wenn du sie so sehr bewunderst, warum tust du es dann nicht?«
    »Mutter würde mich nicht lassen«, grollte er, und ein paar Sekunden lang überzog ein seltsam hässlicher Ausdruck sein normalerweise freundliches Gesicht. Ich hatte das bereits letzte Nacht einmal kurz gesehen, als wir über uns und unsere Familien gesprochen hatten, während wir uns so furchtbar betranken. Der Ausdruck zog über die Muskeln seiner prägnanten Wangen und Brauen wie ein Gewitter. Selbst ohne Wissen über unsere Familienbande hätte ich in diesem Moment das Fonteyn-Blut in ihm erkannt. Ihm schien klar zu werden, dass er etwas enthüllte, was besser verborgen bliebe, und blickte fort, als ob die Suche nach irgendeiner Ablenkung ihm helfe, die Gedanken in seinem Inneren zu verbergen.
    »Schrecklich, nicht wahr?«, sagte ich laut, ohne es so zu meinen.
    Obwohl er überrascht war, verstand er sofort, was gemeint war, und blickte mich scharf an, seine Augen seltsam klar und durchdringend vor Überdruss, als ob er darauf warte, dass ein erwarteter Stoß fiel, nun, da ich seine Aufmerksamkeit hatte. Aber es fiel keiner.
    Das eigentümliche Schweigen zwischen uns dehnte sich aus. »Ich weiß nur, dass es wirklich schrecklich ist«, murmelte ich in dem Versuch, es auszufüllen, aber nicht in der Lage, mir etwas Besseres einfallen zu lassen.
    Die Steifheit seiner Haltung, die ich nicht bemerkt hatte, bis mir auffiel, dass er rastlos von einem Fuß auf den anderen trat, entspannte sich etwas. Der Ärger und Hass auf seine Mutter, der mir wie die Rückströmung einer Welle entgegengeschlagen war, begann allmählich abzuebben.
    »Ja«, sagte er, wobei das Wort ihm langsam entwich, als habe er Angst, es loszulassen. Er saugte seine Unterlippe ein wie ein schmollendes Kind.
    Es gab noch einiges mehr, das hätte ausgesprochen werden können, aber er sprach nichts weiter aus. Nichts sagende gute Laune begann sich wieder auf seinem Gesicht zu manifestieren, zunächst gezwungen, dann als echtes Gefühl. Er ließ eine Hand auf meine Schulter fallen, indem er uns wieder ins Gedächtnis rief, dass wir Tony nicht aus den Augen verlieren sollten. Dann bugsierte er mich sorgfältig durch die Menge der Macaroni wie ein Steuermann, der sein Schiff durch gefährliche Gewässer lenkt.
    Trotz der Leute, die sich dicht zusammendrängten, wobei jeder lauter sprach als sein Nachbar, um gehört zu werden, konnte ich in der Nähe die klaren Töne einer Harfe vernehmen. Dies sollte schließlich ein Musikabend sein. Obwohl ich nicht selbst spielen konnte, schätzte ich diese Kunst und drückte die Hoffnung aus, dass mir die Zeit gewährt würde, die Darbietung des Künstlers zu genießen.
    »Du wirst jede Menge Zeit dazu haben, da bin ich sicher«, meinte Oliver. »Der Kerl hier ist furchtbar gut, aber neu hier, und sein Name ist mir entfallen. Aber wie ich den Ehrgeiz von Bolyn kenne, ist er wahrscheinlich Deutscher.«
    »Was hat sein Ehrgeiz mit seinem Musikgeschmack zu tun?«
    »Es ist bekannt, dass der König deutsche Musik vorzieht, und Bolyn hofft wohl, dass ein Abend wie dieser hier ihm irgendwie die königliche Aufmerksamkeit zuträgt.«
    »Mit welchem Ziel?«
    »Wer weiß? Wahrscheinlich versucht er, in den Ritterstand erhoben zu werden. Das wollen sie doch alle. Ich habe niemals viel Sinn in solchen Spielen gesehen. Ich kannte mal einen Burschen, dessen Vater zum Ritter geschlagen wurde. Der einzige Vorteil dadurch entstand für die Geschäftsleute, die sämtliche Preise verdoppelten.«
    Wir verließen die Reichweite der Musik und begaben uns durch mehrere breite Türen in einen reizvollen Garten, der das Haus umgab. Laternen hingen von blumengeschmückten Stan gen und übernahmen die Funktion der Sonne, die während unserer Herfahrt untergegangen war. Hier holten wir Tony ein, der mittlerweile gereizter Stimmung war.
    »Sie sollte eigentlich hier sein«, erzählte er uns. »Mrs. Bolyn versicherte mir, dass sie ihre Einladung

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