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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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bestätigt hat.« Nervös zog er an seinem Halstuch. Die Ruhe am Nachmittag hatte seine Gesichtsfarbe wiederhergestellt, und nun schien diese sich in zwei Flecken hoch auf sein en Wangen zusammengezogen zu haben.
    Die Liebe muss wahrhaftig etwas Erschreckendes sein, wenn sie einen Mann in so einen Zustand versetzen kann, dachte ich und fragte mich, ob ich mich in ein ähnliches Wrack verwandeln würde, wenn das Ergebnis dieses Abends meinen Erwartungen entspräche. Aber ich befand mich auf der Suche nach körperlicher Befriedigung und war mir bewusst, dass andere junge Männer diese ohne Tonys alarmierende Symptome erreichten. Viel leicht würde ich mich, wenn ich vorsichtig war, nicht in meine gemietete Mätresse verlieben und mir auf diese Weise solche Quälen ersparen. Ich war mehr als gewillt, diese Möglichkeit wahrzunehmen.
    Ein Tisch mit kaltem Fleisch und anderen Dingen war im Garten aufgestellt worden. Tony behauptete, keinen Appetit zu haben, doch dies war bei Oliver und mir anders, und wir nutzten das Dargebotene voll aus.
    Wir versprachen uns gegenseitig, dem Wein nicht zu sehr zuzusprechen, und glichen dies nach unserer Übereinkunft durch Essen aus. Zwischen den Bissen deutete er auf die eine oder andere Person, immer mit einer amüsanten Randbemerkung, die mir dabei half, mir die Namen einzuprägen.
    »Da drüben ist Brinsley Bolyn – das ist Charlottes Bruder, verstehst du. Sie ist dieses Jahr eine hinreißende Schönheit, aber bisher durfte sie noch niemand heiraten. Man sagt, ihr Vater bestehe auf jemandem, der wohlhabend genug sei, um seiner Familie Nutzen zu bringen.«
    »Stammen sie von Anne Boleyn ab? Oder vielmehr von ihrer Familie?«
    »Nein, aber sie glauben das gerne und haben die entsprechende Geschichte so lange und so oft erzählt, dass die Leute beginnen, ihnen zu glauben. Ich würde auf diese Behauptung so viel geben, wie ich es bei einem Lakaien tun würde, der den Namen und Titel seines Herrn annimmt und darauf besteht, mit ›Mylord‹ angesprochen zu werden.«
    »Gibt es hier Leute mit richtigen Titeln?«
    »Da bin ich ganz sicher. Bolyn hat genug ausgegeben, um zu versuchen, sie zu beeindrucken. Sie würden es nicht wagen, nicht zu erscheinen.« Er nickte in die Richtung eines schmächtigen Kerls, der in ein Gespräch mit einem dicken Mann vertieft war. »Das ist zum Beispiel Lord Harvey. Sein Titel überdauerte das Familienvermögen, und er sucht nach einer reichen Erbin, die ihm hilft, seine verlorene Würde wiederzuerlangen. Ich frage mich, warum er mit dem alten Rüben Smollett spricht. Das ist Roberts Vater. Robert gehört auch zu unserer Gruppe, weißt du. Unglücklicherweise für Lord Harvey ist Smolletts älteste Tochter gerade erst zwölf geworden. Ich bezweifle, dass seine Gläubiger warten werden, bis sie alt genug ist, um verheiratet zu werden.«
    In diesem Moment eilte Tony herbei, mit leuchtenden Augen und bebenden Händen. »Wischt euch das Fett vom Gesicht, und macht, dass ihr lebendig ausseht, ihr beiden. Sie ist hier!«
    »Das hätte ich niemals vermutet«, meinte Oliver. Er gab seinen Teller einem Lakaien in der Nähe und tupfte sich gehorsam seine Mundwinkel ab. Ich ließ widerstrebend meinen schmackhaft beladenen Teller auf einem Tisch zurück, wo der Schoßhund von irgendjemandem hochsprang, um die Reste für mich zu beseitigen. »Führe uns zu diesem Ausbund an Schönheit, mein Freund.«
    Oliver hatte nur im Sinn, Tony seiner Begeisterung wegen zu necken, aber als wir um eine Ecke bogen, die durch eine Hecke gebildet wurde, konnten wir sehen, dass seine Lobpreisungen wohlverdient waren.
    »Mein Gott, Tony!«, keuchte er.
    »Genau, wie ich gesagt habe. Was meinen Sie, Mr. Barrett?«
    Mein Sprachfähigkeit schien mich verlassen zu haben. Die junge Frau, die sich auf dem Pfad vor uns mit ihren Freundinnen unterhielt, war beeindruckend. Sie hatte dunkle Augen, eine ansprechende Nase, einen Mund, der vielleicht etwas zu breit war, um den Konventionen zu entsprechen, und ein etwas zu spitzes Kinn, aber insgesamt hätte sie selbst einen Blinden sprachlos gemacht. Ich fühlte mich, als habe ich einen Schritt gemacht und dann bemerkt, dass die Treppe auf mysteriöse Weise verkürzt worden sei. In mir gab es einen Ruck, der mich von Kopf bis Fuß erfasste, und fast wäre ich vornübergestürzt »Genau, wie ich gesagt habe«, wiederholte Tony fröhlich.
    In der Tat, ja, dachte ich, und mein Herz begann so laut zu pochen, dass ich kaum noch etwas anderes hören

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