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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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...«
    »Natürlich wirst du ihn empfangen. Ihn empfängst du immer. Egal, ob das anderen etwas ausmacht.«
    »Tony ...«, begann sie.
    »Nicht mehr. Ich kann das nicht mehr länger ertragen.« Seine Stimme war noch leiser geworden. Ich verstand ihn kaum.
    Nora, die neben ihm stand, hatte damit keine Probleme. Sie trat vor und drehte sich um, sodass sie direkt vor ihm stand. »Tony, hör mir zu. Hör mir ganz genau zu.«
    Die Luft sammelte sich in meinen Lungen, als sei sie fest geworden und könne nicht ausgestoßen werden. Ich kannte den Ton in ihrer Stimme, fühlte ihre Macht in meinem eigenen Gehirn, obwohl sie sich nicht an mich richtete. Ich wusste auch, was es sie kostete.
    Warburton war zu aufgebracht, um es zu fühlen. »Nicht mehr. Du verlangst zu viel von mir. Weißt du, wie es für mich in all dieser Zeit gewesen ist, mich mit ein paar Brocken von dir begnügen zu müssen, während er ...«
    »Tony ...«
    »Nein!«
    Nora wich einen Schritt zurück, deutlich überrascht von ihm. Dieses Gefühl verwandelte sich sofort in Ärger, aber Warburton war zu sehr von seinem eigenen überwältigt, als dass ihn das interessiert hätte.
    »Immer nur Nehmen, Nehmen, Nehmen. Zuerst unser Blut, dann unser Geld. Wusstest du, dass ihr Geld daher kommt, Barrett? Wie sie sich all ihre Häuser, Diener und den ganzen Rest leisten kann? Jedes Mal, wenn sie es tun, kassiert sie von Jedem von uns etwas. Nur ein wenig, versteht sich, sodass man es nicht einmal vermisst. Geschenke, so nennt sie es. Nun, völlig egal, welchen Namen sie für die Bezahlung wählt, eine Hure ist eine Hure, ob sie die Beine dafür breit macht oder nicht.«
    Ich stürmte vorwärts, um ihn niederzuschlagen, aber Nora kam mir zuvor. Ihre offene Hand peitschte schneller nach vorne, als meine Augen es wahrnehmen konnten. Warburton stöhnte und taumelte. Es musste ein furchtbarer Schlag gewesen sein. Das Weiße in seinen Augen blitzte wütend auf. Ich näherte mich ihm, aber Nora gab mir ein herrisches Zeichen, das unzweifelhaft bedeutete, ich solle mich zurückhalten.
    »Mr. Warburton, ich sehe für Sie keinen Grund, noch länger zu bleiben oder jemals zurückzukehren, wenn Sie das Haus verlassen haben«, sagte sie ruhig.
    Warburton zwinkerte einige Male, als ihre Worte ihn erreichten. Sein langes Gesicht fiel in sich zusammen, als er begriff, was er getan hatte.
    »Nora, vergib mir. Ich wollte nicht ... Es ist nur so, dass ich ...«
    »Verschwinde.« Sie rauschte an ihm vorbei, um die Vordertür selbst zu öffnen. Regenspritzer und ein Schwall kalter Luft drangen in die Halle.
    Lange Zeit bewegte er sich nicht. Ich hoffte, dass Nora mich bitten würde, ihn hinauszuwerfen, obwohl das sicherlich mit einer Kampfansage und einem Duell enden würde. Aber es gab ohnehin keinen Grund anzunehmen, dass es anders end en könnte. Dass Nora zwischen uns gegangen war, hatte die Formalitäten nur verschoben. Ich wollte ihm den Hals brechen.
    Schließlich rührte er sich und hob an zu sprechen, aber wurde wieder still, als sie ihm einen giftigen Blick zuwarf. Er zuckte zusammen, als habe ihn noch ein Schlag getroffen, und wandte sich von ihr ab. Endlich schritt er aus dem Haus und auf die Straße. Erst als er in der Trübsal des Regens verschwunden war, schloss Nora die Tür.
    »Es tut mir Leid«, sagte ich.
    »War seine Eifersucht etwa deine Schuld?«, fragte sie gebieterisch. Sie zitterte sichtlich.
    »Ich bin zu einer unpassenden Zeit hier aufgetaucht. Ich hätte woanders warten oder zuerst eine Nachricht senden sollen.«
    »Du weißt, dass du hier jederzeit willkommen bist. Das wissen sie auch.« Sie machte eine Geste mit der Hand, um ihre anderen Höflinge anzudeuten.
    »Er wusste es ebenfalls. Ich bin diejenige, die sich bei dir entschuldigen sollte, Jonathan. Ich hätte das kommen sehen sollen. Es verhindern sollen.«
    »Wie? Indem du mit ihm geredet hättest?«
    »Auf meine Art.«
    »Ich dachte, das hättest du bereits getan.«
    »Das habe ich. Aber bei ihm schien es nie so gut zu wirken. Ich weiß nicht, warum, vielleicht liegt es an seiner Trinkerei.« Sie schüttelte ihre Vermutungen ab und kam mit ausgestreckten Händen auf mich zu. »Ich werde es noch einmal versuchen, aber später, wenn wir uns beide wieder beruhigt haben.«
    »Aber, Nora ...«
    »Eine linde Zunge ist ein Baum des Lebens, aber eine lügenhafte bringt Herzeleid«, sagte sie, die Sprüche Salomos zitierend. »Mit Tonys Herz stimmt etwas nicht.«
    »Er hat dich tödlich beleidigt!«
    »Er hat

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