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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Stimmung fiel es mir leicht, zu vergeben. Ich hatte jetzt andere Dinge im Kopf. »Das ist in Ordnung. Ich würde mir an deiner Stelle keine Gedanken mehr darüber machen.«
    Sein schlaffer Kiefer zitterte ein wenig. »Oh, du bist ein so anständiger Mann. Ich war so ... Ich war so unglücklich seit Ich habe so vieles gesagt, das ich nicht so meine, und mir tut es wahrhaft Leid.«
    »Ja, nun, mach dir darüber keine Gedanken.«
    »Aber ich ...«
    »Schlaf ein wenig, Warburton.«
    »Nein, ich muss ... muss mich auch bei Nora entschuldigen. Ich habe mich ihr gegenüber zu schrecklich benommen. Ich werde sie nicht bitten, mir zu vergeben, aber ich werde mich entschuldigen. Ich will nur das tun und sie dann niemals wieder belästigen. Mein Ehrenwort.« Er legte seine Hand auf sein Herz.
    »Morgen.«
    »Heute Nacht! Es muss noch heute Nacht sein.«
    »Nein, du bist viel zu ... müde.« Fast hätte ich »betrunken« gesagt.
    »Heute Nacht«, beharrte er eigensinnig und drängte von mir fort. Er fand seinen Mantel und zog ihn sich über die Schultern. »Du musst mitkommen. Sie wird mich nicht hereinlassen, wenn du nicht dabei bist.«
    Ich dachte daran, noch einmal zu versuchen, ihn zum Schlafen zu bewegen, aber wusste, dass es nicht funktionieren würde. Er hatte genug getrunken, um unvernünftig zu sein und Überwachung zu benötigen, aber er hatte nicht so viel getrunken, dass er hilflos war. Er würde gehen, ob mit mir oder ohne mich, und in seinem Zustand würde er wahrscheinlich hinfallen und in einem Graben ertrinken. Vielleicht würde die kalte Luft das Ihrige tun, um ihm zu einem klareren Kopf zu verhelfen, und ich konnte ihn für den Moment davon abbringen. Ich hoffte, Nora hätte Verständnis, falls ich es nicht schaffte.
    Das Wetter hatte sich nicht verbessert. Wir waren durchnässt, als wir ihr Haus erreichten. Warburton hatte seinen Stock vergessen, also lieh ich ihm meinen, um seinen Schritten etwas mehr Standfestigkeit zu verleihen. Nun lehnte er sich darauf und klagte, was für ein gedankenloser Hornochse er sei. Ich zitterte und stimmte ihm insgeheim zu, während wir die letzten Bieter entlang taumelten.
    »Klopfe wenigstens zuerst«, ermahnte ich ihn, aber er öffnete die Tür selbst und ging geradewegs hinein.
    »Pst«, sagte er, den Finger auf den Lippen. »Wollen doch niemanden wecken. Nur Nora, aber sie wird wach sein. Sie bleibt immer lange auf, weißt du. Sehr, sehr lange.« Er brach ab und grinste betrunken.
    »Was ist los?« Nora kam aus dem Salon, wo ich sie verlassen hatte. »Jonathan, was geht hier vor?«
    Ich kam mir äußerst dumm vor, wie ich dastand und Warburton aufrecht hielt. »Er wollte sich entschuldigen. Ich konnte ihn nicht aufhalten und dachte, es sei besser, mitzukommen.«
    Sie wurde nicht richtig wütend. Sie sah Warburtons Zustand und wie die Dinge standen. Oder schwankten. »Nun gut.«
    Warburton, der uns nicht beachtete, machte sich von mir los und bahnte sich seinen Weg zum Salon, indem er etwas über den Brandy dort murmelte.
    »Noch ein Drink, und er muss nach Hause getragen werden«, meinte ich. »Es tut mir Leid, Nora.«
    Sie tat meine Zerknirschung mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln ab.
    »Geh, und kümmere dich um ihn. Ich werde in der Küche nachsehen, ob noch etwas heißer Tee oder Kaffee übrig ist.«
    Wie erwartet, goss Warburton sich Brandy ein. Er blickte auf, als ich hereinkam.
    »Wo ist die schöne Miss Jones?«
    »Sie wird gleich zurück sein.«
    »Nein. Ich will sie hier haben. Sie muss hier sein.« Seine gefühlsduselige Reue verschwand schnell und drohte in Streitlust umzuschlagen.
    Ich seufzte. Der Tee würde warten müssen. »Ich werde sie holen.« Sein Gesicht hellte sich auf. »Du bist ein wahrer Freund, Barrett.«
    Ein geduldiger, dachte ich, indem ich mich abwandte. An der für rief ich nach Nora und erhielt nur ihre murmelnde Bestätigung von jenseits der Halle. Hinter mir hörte ich zwei schnelle Schritte, aber ich hatte keine Zeit, mich umzudrehen, um zu sehen, was er tat.
    Etwas machte knacks. Der Raum war plötzlich in ein trübes weißes Betttuch gehüllt, und meine Beine gaben unter mir nach. Ich fühlte mehr, als dass ich sah, wie der Boden auf mich zukam.
    Als das Weiß versickerte, wurde mir bewusst, dass ich eine scheußlich schmerzende Stelle am Hinterkopf hatte und dass ich nicht in der Lage war, mich zu bewegen. Ich konnte atmen und Schmerzen erleiden. Das war alles.
    Und sehen. Ja. Das war Tony Warburton, der da über mir stand.

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