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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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größeren Schluck als gewöhnlich aus seinem Weinglas nahm.
    »Natürlich, falls wir etwas zum Ernten übrig haben«, fügte sie hinzu. Dies war ein nicht gerade subtiler Hinweis auf das Getreide, das dem ersten Kommissar verkauft wurde, der in die Gegend kam. Unter Umständen, die denen von Finch sehr ähnelten, hatte Vater eine unausgefüllte Quittung für eine Fuhre Korn unterschreiben müssen. Das Korn war in Beschlag genommen worden, aber wir warteten immer noch darauf, dafür bezahlt zu werden.
    Vater schenkte mir einen Seitenblick und hob eine Augenbraue. Ich bezwang meine finstere Miene, die mich davon Abhielt, mein Essen richtig zu kauen.
    »Ich habe heute einen Brief von Hester Holland erhalten« sagte Elizabeth zu mir. Sie wollte das Thema wechseln. »Sie hat gehört, dass alle DeQuincey-Jungen unter General Howe dienen.«
    »Dann möge Gott sie schützen und für einen schnellen Sieg sorgen«, erwiderte Mutter. Sie mochte Miss Holland nicht, aber dem DeQuincey-Clan gehörte ihr rückhaltloser Beifall. Mutter war sich ihrerseits nicht für ein wenig Speichelleckerei zu schade, und die DeQuinceys waren eine große und einflussreiche Familie. Auch besaßen sie Geld, und eine Ehe zwischen einem ihrer Sprösslinge und Elizabeth war etwas, das man ermutigen sollte.
    »Amen«, sagte Mrs. Hardinbrook, aber es klang ziemlich schwach. Sie hatte ebenfalls die Hoffnung, eine vorteilhafte Heirat arrangieren zu können, aber innerhalb von drei Jahren hatte sie es bisher nicht geschafft, dass sich Elizabeth für ihren Bruder interessierte oder ihr Bruder für Elizabeth. Es war für sie sehr entmutigend, aber irgendwie amüsant zu beobachten.
    Beldon war sich ihrer Bemühungen vollkommen bewusst, und ab und zu ließ er sich mit mir über dieses Thema aus. Er empfand eine höfliche und ehrenhafte Bewunderung für meine Schwester, aber nicht mehr, wie er mir versicherte, möglicherweise in der Hoffnung, für seine edle Gesinnung Lobpreisungen zu erhalten. Ich hatte einige seiner Art in Cambridge getroffen, Männer mit einer entschieden gleichgültigen Haltung gegenüber Frauen. Bald nach meiner Rückkehr nach Hause musste ich ihm klar machen, dass ich nicht zu dieser Gruppe gehörte, eine Tatsache, die er freundlich aufnahm, aber die Speichelleckerei ging weiter wie zuvor.
    »Hester schrieb, dass einige der Soldaten, die in der alten Kirche einquartiert sind, sehr gut aussehen«, sagte Elizabeth. Im Unterschied zu Hester gehörte sie nicht zu der Sorte, die sich mit sinnlosem Geschwätz über solche Dinge aufhielt, und ich fragte mich, warum sie sich die Mühe machte, es zu erwähnen, bis ich bemerkte, dass sie die Bemerkung in Mrs. Hardinbrooks Richtung gemacht hatte. Diese Dame hatte sich einst alle Mühe gegeben, um anwesend zu sein, als eine Kompanie von Kommissaren an unserem Tor vorbeimarschiert war, wobei sie ihr bestes Kleid und ein gewinnendes Lächeln für die Diebe getragen hatte. Elizabeth war – nicht ohne Grund – der Ansicht, dass sie eine große Närrin sei.
    Nun fasste ich die harmlose Bemerkung als ätzenden Kommentar zu Mrs. Hardinbrooks schamlosem Benehmen auf. Es könnte auch als indirekte Erinnerung an Beldons Vorlieben und die Zwecklosigkeit, diese durch eine Heirat zu ändern, aufgenommen werden. Mrs. Hardinbrook hatte ein außerordentlich dickes Fell, aber ein Zucken ihrer Brauen verriet, dass sie den Stich gespürt hatte. Beldons Lippen kräuselten sich kurz – amüsiert, wie ich erleichtert feststellte, nicht etwa gekränkt.
    Mutter, der der tiefere Sinn dieses Zwischenspiels entgangen war, stürzte sich freudig auf diese Gelegenheit. »Da bin ich sicher, dass sie das getan hat. Elizabeth, du musst wirklich versuchen, freundschaftlichen Kontakt mit Mädchen aus einer höheren Gesellschaftsklasse zu pflegen als der, der dieses Holland-Mädchen angehört. Wenn sie Umgang mit Soldaten hat, ist sie nicht besser als eine gewöhnliche Schlampe in einem Gasthaus.«
    Mrs. Hardinbrook, der die logische Folgerung, dass sie ebenfalls in Mutters Urteil eingeschlossen sein konnte, völlig entging, lächelte.
    Elizabeth stieg die Röte ins Gesicht, und ihr Mund wurde zu einem so dünnen Strich, dass er kaum noch zu sehen war. Ein paar schreckliche Sekunden lang sah sie Mutter während eines ihrer Zornausbrüche erstaunlich ähnlich. Aber Vaters Blick fiel auf sie, und er zwinkerte ihr ernst zu. Bei dieser Ermahnung, nichts, was Mutter sagte, zu ernst zu nehmen, flaute ihr Ärger ab. Sie hatten mehr als

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