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Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Titel: Der Ruf der Finsternis - Algarad 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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Schultern. Das hässliche Haupt rollte über die Planken, der Körper des Gredows krachte wie ein Sack voller Steine zu Boden.
    »Gut gemacht!« stöhnte Dualar, und Tenan bemerkte, dass der Hauptmann plötzlich unnatürlich blass geworden war.
    »Was ist mit Euch?«, fragte er und beobachtete besorgt, wieDualar sich mit einem Stofffetzen das Bein abband. War die Verletzung durch den Umoli wirklich so schwer?
    Bevor Tenan sich weiter mit dieser Frage beschäftigen konnte, stürzte sich der verbliebene Gredow erneut auf ihn. Inzwischen erfüllte der Rauch des Ayk-Holzes das ganze Deck, und man konnte kaum mehr atmen. Der Umoli war verschwunden, aber der letzte Gredow schien entschlossen, den Kampf trotz schmerzender Lungen zum Ende zu bringen.
    Wild prasselten seine Schläge auf Tenan nieder und prallten immer wieder funkenstiebend an dessen Schwert und dem magischen Schild ab. Schließlich taumelte der Krieger durch einen gut geführten Schlag ein paar Schritte zurück, und Tenan konnte ihm einen wütenden Tritt in die Bauchgegend versetzen, der den Gegner aus dem Gleichgewicht brachte und gegen die Wand poltern ließ. Tenan zögerte keine Sekunde und rammte dem Gredow das Schwert in den Hals. Röchelnd brach der Mordknecht des Todesfürsten zusammen.
    Sogleich wollte Tenan nach Dualar rufen, doch der Qualm erstickte seine Stimme, er wurde von einer heftigen Hustenattacke geschüttelt und sank mit tränenden Augen auf die Knie. Trotzige Wut packte ihn, er hatte den Kampf gegen die Gredows nicht gewonnen, um nun im giftigen Rauch einer Glut zu ersticken, die er auch noch selbst entfacht hatte!
    Eine Hand packte ihn an der Schulter und zog ihn auf die Beine. »Wir müssen irgendwie in die frische Luft gelangen!« Es war Dualar. Die Stimme seines Hauptmanns ließ ihn neue Kraft schöpfen, und sich gegenseitig stützend taumelten sie vorwärts.
    Im dichten Qualm hatte Tenan vollkommen die Orientierung verloren, er konnte nicht sagen, in welche Richtung sie sich wenden mussten, um zur Einstiegsluke zu gelangen.Dualar schien es ähnlich zu ergehen, denn er röchelte: »Ich werde versuchen, meinen Geist auszusenden und den richtigen Weg ausfindig zu machen, aber der giftige Rauch macht mich ganz benommen und raubt mir die Sinne. Ich weiß nicht, ob es mir gelingen wird ...«
    Vor Tenan tauchte für einen kurzen Augenblick der bläuliche Schimmer einer Kristalllampe aus dem Qualm auf, die an einer der Wände befestigt war.
    »Ich fürchte, wir schaffen es nicht mehr bis zur Einstiegsluke«, hustete er. »Vielleicht ist das aber auch gar nicht nötig! Vor uns liegt die Wand des Ganges, wir können uns daran entlangtasten, bis wir zur nächsten Kammer gelangen. Vielleicht finden wir so eine andere Möglichkeit, um nach draußen zu entkommen.«
    Er packte Dualar am Arm, der ihm hinkend folgte. Tatsächlich spürte Tenan wenig später den Griff einer Tür unter den Fingern, die nicht verriegelt war. »Hier entlang!« Sie stolperten durch den Eingang und verschlossen ihn hinter sich.

25
    Urisk und andere Krieger seines Volkes hatten in den Kronen der Bäume am Waldrand Leremonths Stellung bezogen und die beiden riesigen Ungetüme ins Visier genommen, welche die Dan-Ritter schwer bedrängten. Der Waldgeist jauchzte und schwang den Bogen über seinem Kopf, der Ast, auf dem er und drei weitere Fairin saßen, wippte auf und ab.
    »Gut getroffen!«, rief er, als ihre Pfeile das Auge eines der Eshgoths trafen und ihn kampfunfähig machten. Er drohte mitgeballter Faust in Richtung der kämpfenden Gredows. »Nur weiter so! Die Stacheln der Fairin spüren sollen sie!«
    Seine Begleiter grinsten ihn breit an und kicherten, dann legten sie die nächsten Pfeile auf die Sehne und feuerten.
    Urisk ließ seinen Blick über die Baumkronen schweifen, auf denen sich die Fairin versteckt hatten und die Gredows unter Beschuss nahmen. Er hatte allen Grund, stolz auf sie zu sein. Sein Volk, das so lange unbeobachtet und abseits der Menschen gelebt hatte, war aus der Vergessenheit aufgetaucht und leistete seinen Beitrag zur Befreiung Gonduns! Die Zeiten der Verschwiegenheit und des Versteckens waren endlich vorbei.
    Unterhalb des Waldes in der Bucht tobte die Schlacht auf ihrem Höhepunkt. Die Fairin nahmen den schwer verwundeten Eshgoth erneut unter Beschuss. Allerdings näherte sich unterdessen schon der dritte Koloss, um seinem Kumpan zu Hilfe zu eilen.
    Einer der Fairin neben Urisk ließ seinen Bogen sinken und schaute sich suchend um. Dann griff

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