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Der Ruf Der Trommel

Titel: Der Ruf Der Trommel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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wandten sich ihr mit Ausdrücken zu, die von Erschrecken bis hin zu laszivem Interesse reichten. Es war der Koch, der sie zu Fall brachte, indem er ihr ein Bein stellte, als sie an der Kombüse vorbeischoß. Ihre Knie trafen mit betäubender Gewalt auf das Deck.
    »Du magst wohl Spiele, was, Schätzchen?« Es war Bonnets Stimme in ihrem Ohr, jovial wie eh und je, während ein Paar Hände sie mit verstörender Leichtigkeit hochzog. Er wirbelte sie zu sich herum und lächelte. Sie hatte seine Nase getroffen; ein dickes Blutrinnsal lief ihm aus dem einen Nasenloch. Es lief ihm über die Oberlippe und folgte den Kerben seines Lächelns. Dünne rote Linien bildeten sich zwischen seinen Zähnen, und dunkle Tropfen liefen ihm langsam vom Kinn.
    Er umklammerte ihre Arme fester, doch das fröhliche Glitzern in seinen hellgrünen Augen war nicht erloschen.
    »Das ist schon in Ordnung, Schätzchen«, sagte er. »Leroi mag Spiele. Nicht wahr, Leroi?« Er blickte nach unten, und sie folgte seiner Blickrichtung. Er hatte seine Hosen in der Kajüte ausgezogen und stand halbnackt da, während Leroi ihre Röcke streifte und angeregt zitterte.
    Er nahm sie beim Ellbogen, verbeugte sich ritterlich und wies auf die Kajüte. Betäubt trat sie auf ihn zu, und er nahm seinen Platz an ihrer Seite ein, Arm in Arm, und entblößte völlig ungerührt seine weißen Pobacken vor den Blicken seiner gaffenden Mannschaft.
     
    »Danach… war es nicht mehr so schlimm.« Der Klang ihrer eigenen Stimme war unnatürlich ruhig, als gehörte sie jemand anderem. »Ich habe - habe mich nicht mehr gewehrt.«
     
    Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie sich ausziehen zu lassen, sondern ihr nur das Halstuch abgenommen. Ihr Kleid war nach dem üblichen Schnitt mit einem tiefen, quadratischen Ausschnitt gemacht, und ihre Brüste waren hoch und rund; es bedurfte nur eines beiläufigen Rucks nach unten, um sie zu entblößen, sie wie ein Paar Äpfel über den Rand des Mieders springen zu lassen.
    Er traktierte sie einen Moment lang und klemmte ihre Brustwarzen
zwischen seinen großen Daumen und den Zeigefinger, damit sie sich aufrichteten, dann schob er sie zu seinem zerwühlten Bett.
    Die Laken waren mit vergossenem Alkohol befleckt und stanken nach Parfüm und Wein sowie überwältigend nach Bonnets eigenem widerlichen, schweren Geruch. Er schob ihren Rock hoch, lagerte ihre Beine so, wie es ihm paßte, und summte dabei ununterbrochen vor sich hin. Farewell to you all, ye fine Spanish ladies …
    Vor ihrem inneren Auge konnte sie sehen, wie sie ihn wegstieß, sich vom Bett warf, zur Tür rannte, leicht wie eine Möwe die dunkle Kajütstreppe entlanghuschte und durch das Gitter im Deck hinauf in die Freiheit durchbrach. Sie konnte die hölzernen Planken unter ihren nackten Füßen spüren und das Brennen der heißen Sommersonne in ihren vom Dunkel geblendeten Augen. Beinahe. Sie lag in der halbdunklen Kajüte, hölzern wie eine Galionsfigur, den Blutgeschmack im Mund.
    Zwischen ihren Oberschenkeln bohrte sich etwas blind und unnachgiebig voran, und sie verkrampfte sich in Panik und schlug die Beine übereinander. Immer noch summend, stieß er sein muskulöses Bein zwischen die ihren und drückte ihr brutal die Oberschenkel auseinander. Von der Taille an abwärts war er nackt, doch er trug sein Hemd und seine Halsbinde. Die langen Hemdschöße baumelten um Lerois blassen Stiel, als er sich über ihr auf die Knie herabließ.
    Er hörte lange genug mit dem Summen auf, um sich ausgiebig in die Hand zu spucken. Dann ebnete er sich unter grobem, gründlichem Reiben den Weg und machte sich ans Werk. Eine Hand fest um ihre Brust geklammert, verhalf er sich mit der anderen in eine Nische, aus der es kein Entrinnen gab, machte eine joviale Bemerkung über die Behaglichkeit seiner Unterkunft und entließ Leroi dann zu seinem blinden - und glücklicherweise kurzen - Freudengalopp.
    Zwei Minuten, vielleicht drei. Dann war es vorbei, und Bonnet lag schwer zusammengesunken über ihr, seine leinene Halsbinde vom Schweiß zerknittert, während seine Hand ihr immer noch die Brust zerquetschte. Sein glattes Haar fiel ihr weich auf die Wange, und beim Ausatmen pustete er ihr heiß und feucht gegen den Hals. Immerhin hatte er aufgehört zu summen.
    Sie lag endlose, lange Minuten stocksteif da und starrte zur Decke hinauf, wo Spiegelungen des Wassers über die glatten Balken tanzten. Schließlich seufzte er und rollte sich langsam von ihr herunter auf die Seite. Er lächelte sie

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