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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Runde schnorcheln?«
    »Keine schlechte Idee. Masken und Schnorchel findest du im Steuerhaus.«
    »Ich hole sie.« Aber sie kam mit einem Zeichenblock zurück. »Was ist das?«
    »Ein Seidenschlips. Wonach sieht es denn aus?«
    Sie ignorierte seinen Sarkasmus und ließ sich auf dem Rand der Hängematte nieder. »Stammt diese Zeichnung von der Santa Marguerite von dir?«
    »Ja.«
    »Sie ist ziemlich gut.«
    »Ich bin eben ein echter Picasso.«
    »›Ziemlich gut‹, habe ich gesagt. Es wäre wunderbar, sie so sehen zu können. Sind diese Zahlen Abmessungen?«
    Amateure, dachte Matthew seufzend. »Wenn man herausfinden will, wie groß der Bereich ist, den das Wrack abdeckt, muss man nun einmal gewisse Berechnungen anstellen. Heute haben wir die Kombüse gefunden.« Er schwang seine Beine herum und saß plötzlich neben ihr. »Die Offizierskabinen, Passagierkabinen …« Er wies mit einer Fingerspitze auf verschiedene Punkte seiner Zeichnung. »Der Laderaum. Am besten kann man es sich aus der Vogelperspektive vorstellen.« Um es ihr näher zu erläutern, blätterte er weiter und zeichnete ein grobes Raster. »Das ist der Meeresgrund. Hier haben wir den Ballast gefunden.«
    »Also liegen die Kanonen dort drüben.«
    »Exakt.« Mit gekonnten Strichen zeichnete er sie ein. »Bisher haben wir von hier bis hier gegraben. Die Goldkammer müsste weiter mitschiffs liegen.«
    Während er die Zeichnung eingehend studierte, stießen ihre Schultern zusammen. »Aber wir wollen das ganze Ding freilegen, stimmt’s?«
    Er blickte kurz auf, dann zeichnete er weiter. »Das könnte Monate dauern, vielleicht sogar Jahre.«
    »Nun ja, schließlich ist das Schiff selbst genauso wichtig wie das, was sich an Bord befindet. Wir müssen alles freilegen und erhalten.«
    Aus seiner Sicht bestand das Schiff aus Holz und war somit wertlos. Aber er ging auf sie ein. »Es dauert nicht mehr lange, bis die Hurrikansaison anbricht. Wir könnten Glück haben, aber wir sollten uns zunächst auf das Gold konzentrieren. Danach können wir uns für den Rest so viel Zeit lassen, wie du willst.«
    Natürlich würde er seinen Anteil nehmen und sich aus dem Staub machen. Mit etwas Gold in der Tasche hatte er die Möglichkeit, sich ein eigenes Boot zu bauen und die Suche seines Vaters nach der Isabella fortzusetzen.
    Um den Fluch der Angelique zu finden und damit VanDyke.
    »Klingt vernünftig.« Tate sah auf, erstaunt über den harten, entrückten Glanz in seinen Augen. »Woran denkst du?« Sicher bildete sie es sich nur ein, aber in seinem Blick schien Mordlust zu funkeln.
    Er riss sich zusammen. Im Augenblick zählte nur das Hier und Jetzt. »An gar nichts. Unser Vorgehen ist vernünftig«, fuhr er fort. »Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis bekannt wird, dass wir ein Wrack gefunden haben. Dann sind wir nicht mehr lange allein.«
    »Reporter?«
    Er schnaufte. »Die dürften unser geringstes Problem darstellen. Plünderer.«
    »Aber wir haben einen legitimen Anspruch«, begann Tate und verstummte, als er über sie lachte.
    »Legitim bedeutet gar nichts, Rotschopf, besonders wenn du vom Pech der Lassiters verfolgt wirst. Wir werden in Schichten schlafen und arbeiten müssen. Sobald wir Gold nach oben holen, werden es Jäger von Australien bis zum Roten Meer wittern. Glaub mir.«
    »Das tue ich.« Und weil sie ihm glaubte, sprang sie von der Hängematte, um die Schnorchelausrüstung zu holen. »Lass uns nach Dad und Buck sehen. Dann bringe ich den Film zum Entwickeln.«
     
    Als Tate endlich so weit war, dass sie an Land fahren konnten, hatte Marla ihr noch eine Reihe von Besorgungen aufgetragen. »Ich hätte wissen müssen, dass Mom mir ihre Einkaufsliste mitgeben würde!«
    Matthew sprang in das kleine Beiboot der Adventure und ließ den Motor an. »Kein Problem.«
    Tate setzte ihre Sonnenbrille auf. »Du hast die Liste noch nicht gesehen. Schau!«
    Dann gestikulierte sie nach Westen, wo sich eine Gruppe Delphine in der untergehenden Sonne vergnügte. »Einmal bin ich mit einem Delphin geschwommen. Wir segelten auf
dem Korallenmeer, als ein Schwarm unserem Boot folgte. Damals war ich zwölf.« Sie lächelte und beobachtete, wie die Meeressäuger auf den Horizont zusteuerten. »Es war unglaublich. Sie haben so freundliche Augen!«
    Als Matthew die Geschwindigkeit drosselte, stand Tate auf. Sie maß die Entfernung zum Pier, balancierte ihr Gewicht aus und warf die Leine an Land.
    Nachdem das Boot sicher vertäut war, schlenderten sie über den

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