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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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es, die mich geküsst hat.«
    »Ich habe angefangen.« Entschlossen, es hinter sich zu bringen, sah sie ihm geradewegs in die Augen. »Du bist dafür verantwortlich, dass der Kuss plötzlich intensiver wurde, und dann wurdest du wütend, weil du dich selbst überrascht hast. Du warst auf deine Gefühle nicht vorbereitet. Genauso wenig wie ich übrigens.« Sie hob ihre Hände und legte sie an seine Brust. »Ich frage mich, ob wir jetzt immer noch überrascht wären.«
    Mehr als alles andere wollte er plötzlich ihren einladenden Mund küssen. Das dringende Bedürfnis, ihre Lippen zu schmecken, machte sich in schnellen, scharfen Wellen bemerkbar, bis seine Hände rau ihre Handgelenke umfassten.
    »Du bewegst dich in gefährlichen Gewässern, Tate.«
    »Aber ich bin nicht allein.« Sie stellte fest, dass sie sich jetzt nicht mehr fürchtete. Sie war noch nicht einmal nervös. »Ich weiß, was ich tue.«
    »Nein, das weißt du nicht.« Er schob sie auf Armeslänge fort und merkte kaum, dass seine Hände weiter ihre Handgelenke umklammert hielten. »Du glaubst, dass dein Verhalten keine Folgen hätte, aber da irrst du dich gewaltig. Wenn du nicht vorsichtig bist, wirst du dafür bezahlen.«
    Ein köstlicher Schauer lief ihr das Rückgrat hinunter. »Ich habe keine Angst, mit dir zusammen zu sein. Ich will mit dir zusammen sein.«
    Die Muskeln in seinem Magen krampften sich zusammen. »Leicht gesagt, solange deine Mutter in der Kombüse steht. Aber vielleicht bist du ja auch cleverer, als du aussiehst.« Wütend ließ er ihre Hände fallen und stampfte davon.
    Der tiefere Sinn seiner Worte ließ sie erröten. Ihr wurde bewusst, dass sie ihn herausgefordert, ihn gereizt hatte, ganz
einfach um herauszufinden, ob sie es konnte. Sie musste wissen, ob er ihr gegenüber auch nur die Hälfte der Anziehungskraft empfand, die sie in seiner Gegenwart spürte. Reumütig und beschämt lief sie ihm nach.
    »Matthew, es tut mir leid. Wirklich, ich –«
    Aber er war bereits mit einem lauten Platschen über die Reling gesprungen und schwamm in Richtung Sea Devil . Tate schnappte zornig nach Luft. Verdammt, wenigstens hätte er sich ihre Entschuldigung anhören können! Sie sprang hinter ihm her.
    Als sie sich an Deck zog, hatte er bereits ein Bier geöffnet.
    »Geh nach Hause, kleines Mädchen, bevor ich dich über Bord werfe.«
    »Ich habe schon gesagt, dass es mir leid tut.« Sie schob sich das feuchte Haar aus dem Gesicht. »Es war unfair und dumm, und ich entschuldige mich.«
    »Na prima.« Das Wasser und das kalte Bier hatten nur wenig dazu beigetragen, seine Begierde zu dämpfen. Doch er ignorierte Tate und schwang sich in seine Hängematte. »Sieh zu, dass du wieder nach Hause kommst.«
    »Ich will nicht, dass du sauer auf mich bist.« Entschlossen, ihren Fehler wieder gutzumachen, marschierte sie auf ihn zu. »Ich habe nur versucht … ich wollte dich nur auf die Probe stellen.«
    Er setzte das Bier ab. »Auf die Probe stellen«, wiederholte er, dann packte er sie, bevor sie nach Luft schnappen konnte. Er zog sie zu sich auf die Hängematte, die wild hin und her schaukelte. Tate klammerte sich an beiden Seiten fest, um nicht herunterzufallen. Ihre Augen waren vor Schreck weit geöffnet, weil seine Hände vertraulich nach ihrem Po griffen.
    »Matthew!«
    Er gab ihr einen kurzen, nicht unbedingt liebevollen Klaps, dann ließ er sie fallen. Unversehens landete sie auf dem Allerwertesten, den er gerade so genüsslich erkundet hatte.
    »Ich würde sagen, jetzt sind wir quitt«, verkündete er und griff nach seinem Bier.
    Ihr erster Impuls bestand darin, ihrerseits zum Angriff auszuholen. Allein die absolute Gewissheit, dass das Ergebnis dieser Aktion entweder demütigend oder in einer Katastrophe enden würde, hielt sie davon ab. Außerdem ließ sich der Gedanke, dass sie genau das bekommen hatte, was sie verdiente, nicht ganz von der Hand weisen.
    »In Ordnung.« Ruhig und gefasst stand sie auf. »Wir sind also quitt.«
    Er hatte nicht erwartet, dass sie so schnell klein beigeben würde. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass sie zumindest in Tränen ausbrach. Die Tatsache, dass sie nun kühl und gesammelt neben ihm stand, rang ihm immerhin einen Funken widerwilliger Bewunderung ab. »Alles klar, Rotschopf?«
    »Sind wir jetzt wieder Freunde?«, fragte sie und hielt ihm eine Hand hin.
    »Zumindest Partner.«
    Krise abgewendet, dachte sie erleichtert. Wenigstens vorübergehend. »Sollen wir eine Pause einlegen? Vielleicht eine

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