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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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Was weißt du denn über Lafon?«
    »Ich weiß, dass er ein Architekt und Städteplaner hier in New Orleans war und dass er es sich heute Abend dank mir in einer frisch gestrichenen Gruft gemütlich machen kann.«
    »Im Ernst?«
    »Allerdings, ich hab nämlich sein Grabmal gestrichen.«
    »Allzu nett brauchst du zu ihm aber auch nicht zu sein. Okay, was er mit dem Garden District und der Rasteraufteilung der Stadt gemacht hat, war echt Wahnsinn, später ist er dann aber Pirat und Schmuggler geworden.« Mit dem Strohhalm spießte Lance einen Eiswürfel auf.
    »Na ja, in dem Fall sollte ich morgen vielleicht sein Grab ein bisschen schänden.«
    »Bescheid sagen solltest du mir allerdings, falls du es mit Benjamin Latrobe zu tun bekommst.«
    »Der hat das Kapitol gebaut, oder? Er steht tatsächlich auf meiner Liste.«
    »Ein wahrer Superstar der Architektur.«
    »Ich werde mich gut um ihn kümmern.«
    Der Stuhl zwischen uns wurde zurückgeschoben, Sabine ließ sich darauf fallen und kippte einen Hurricane in sich hinein. »Was hab ich verpasst?«, fragte sie uns beide, wartete aber keine Antwort ab. Sie deutete auf ihr schon halbleeres Glas. »Die hier sind super, vor allem, wenn man sie umsonst kriegt!«
    »Äh, ich will ja nicht …«, begann ich.
    »Drogenfahndung!«, rief in diesem Moment Dante, der meine Worte wohl mitbekommen hatte. »Drogenfahndung! Hier drüben!«
    Ich starrte ihn finster an und drehte mich dann wieder zu Sabine um. »Ich meine ja nur, ich glaube, die … hauen ganz schön rein.« Mit dem Strohhalm rührte ich in meinem noch fast vollen Glas herum.
    »Aber das ist doch gerade der Witz an der Sache!«, rief sie fröhlich aus.
    »Also, wer hat dich eingeladen?«, fragte Max und lehnte sich zu ihr vor.
    »Einer von den Typen, die mit der Blonden gekommen sind.« Sie deutete mit dem Kopf in Richtung Bar. »Er heißt Wylie.«
    Ihre Augen funkelten, als sie seinen Namen aussprach.
    »Wie auch sonst«, seufzte ich.
    »Und der ist so süß! Ich meine, hast du ihn dir angesehen?«
    »Natürlich. Ich glaube nicht, dass es hässliche Wylies gibt.« Ich war hin- und hergerissen – einerseits wollte ich keine Spielverderberin sein, ich wollte sie aber auch nicht der Meute zum Fraß vorwerfen. Meine Narben hatten mir unmissverständlich klargemacht, dass mit dieser Gruppe etwas nicht stimmte. Also fügte ich rasch hinzu: »Irgendwie behagen mir seine Freunde aber nicht.«
    Sabine hörte kaum zu. »Ich weiß gar nicht, was der ganze Wirbel um die hier soll.« Sie hielt ihren Drink hoch. »Die sind gar nicht so stark. Aber total lecker! Was ist da bloß drin?«
    »Rum«, antwortete Lance. »Pass lieber auf.« Das war der Lance, den ich kannte.
    »Jede Menge Rum«, fügte ich hinzu.
    »Hm.« Sie studierte das Getränk, zuckte dann mit den Achseln und trank weiter. Der Pegel im Glas sank schnell. Sabine sprang auf. »Ich glaube, ich brauche noch einen.«
    Nach ihrem dritten Hurricane beschloss unsere Gruppe, dass es langsam Zeit wurde, aufzubrechen. Sabine hing auf ihrem Stuhl wie eine Stoffpuppe, und ihr fielen fast die Augen zu. Mit Brodys und Lance’ Hilfe stolperte sie aus der Kneipe. Bis nach Hause war es nur ein paar Blocks, aber wir brauchten diesmal etwas länger, weil der Boden gefährlich unter unseren Füßen schwankte. Wir würden die Sperrstunde verpassen. Aber das Haus lag ruhig da, und falls Connor uns gehört haben sollte, machte er sich nicht die Mühe, uns deshalb zur Rede zu stellen.
    Brody ließ Sabine auf ihr Bett sinken, wo sie auf dem Rücken landete, alle viere von sich gestreckt. Ich legte noch eine Flasche Wasser neben sie, dann sagten wir uns gute Nacht. Sobald alle das Zimmer verlassen hatten, rollte sie sich langsam auf die Seite und stöhnte, so als müsse sie sich übergeben.
    »Alles klar da drüben?«, fragte ich, während ich meinen Kittel aus der Kommode holte. Ich fand es schade, dass die Nacht so endete. Offensichtlich konnte man sich mit ihr in diesem Zustand nicht ernsthaft unterhalten.
    »Jaaaaaaa«, brummte sie. »Ich muss mich nur mal richtig ausschlafen.«
    Da fiel mir etwas ein: »Hey, meinst du nicht auch, dass dir vielleicht jemand was in den Drink geschüttet hat? Du hast doch heute eins von den Blättern genommen, oder?«
    »Jajaja, heute Morgen. Ich hab noch ein paar übrig. Keine Sorge. Das ist nur der Alkohol.« Diese Worte stieß sie lallend hervor. »Ich kenne den Unterschied.« Das verkündete sie ohne jeden Zweifel, mit absoluter Sicherheit. Ich war

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