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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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Kennenlerngesprächen auf der Frauenseite des Tisches beizutragen.
    »Das mit den bescheidenen Unterkünften klingt gar nicht gut«, bemerkte Emma. Jimmy und sie kamen aus Nashville.
    Jetzt wurde Drew munter: »Bei uns zuhause gibt es ganz in der Nähe ein Resort, in dem man in Baumhäusern übernachtet.«
    »Oh Gott, siehst du, das klingt für mich wie der reinste Albtraum«, lachte Emma.
    Die meiste Zeit war ich allerdings zu abgelenkt, um richtig zuzuhören. Ich musste unbedingt mit Sabine reden. Ich sah zu ihr rüber, ihre monumentale Diskussion mit Lance ging jedoch immer weiter und weiter. Nervös trommelte ich mit dem Fuß auf dem Boden herum. Wenn es nach mir ging, konnte diese Party langsam zu Ende gehen, damit ich endlich die Gelegenheit hatte, all meine Fragen zu stellen.

8
    Das ist nur die Krewe
    A ls schließlich die letzten Teller abgeräumt wurden, war es schon fast zehn Uhr. Wir verließen das Antoine’s in der Gruppe, und ich bahnte mir den Weg an Lance’ Seite.
    »Also, bist du auch dabei?«, fragte er. Bevor ich fragen konnte, was er meinte, erschien wie aus dem Nichts Sabine. »Brody sagt, dass Jimmy jemanden kennt, der uns in diese Kneipe in der St. Peter Street einschleusen kann, die mit dem verrückten Innenhof, du weißt schon!« Ihre Augen leuchteten und funkelten.
    Mit zuckersüßer Kleinmädchenstimme fragte sie Connor: »Dürfen wir noch ein Eis essen?«, und bekam von ihm grünes Licht, so dass wir uns von der Gruppe trennen durften.
    Connor musterte uns sieben zuvor allerdings von oben bis unten und mahnte brummig: »Aber um Mitternacht seid ihr wieder da!«, während eine vor Wut schäumende Emma tödliche Blick in unsere – oder zumindest in Jimmys – Richtung schickte und dann den Weg nach Hause antrat. Also zogen wir los und folgten Jimmy durch Straßen, in denen beinahe genauso viel Gedränge herrschte wie an Silvester. So langsam bekam ich den Eindruck, dass es in New Orleans eben so zuging: Hier war jeder Abend eine Party, egal, ob es nun etwas Besonderes zu feiern gab oder nicht. Auf den Gesichtern der Menschen, an denen wir vorbeikamen, lag ein Lächeln, und viele hatten etwas zu trinken dabei. Hier im French Quarter herrschte ein Gefühl von Freiheit und riss jeden mit, rieb sich an unserer rauen Schale und ließ uns leuchtend und glänzend zurück.
    Wir konnten die Musik und die Menge schon hören, bevor wir in die St. Peter Street einbogen. Jimmy flüsterte dem stämmigen Türsteher etwas ins Ohr, und dann gab er wie durch Zauberhand den Weg durch das breite Tor in den großen Innenhof für uns frei. Lance hatte mich davon überzeugt, dass es doch sinnvoll war, zu Erkundungszwecken mitzukommen, um die Stadt besser kennenzulernen und einen Blick auf das Nachtleben hier zu werfen. Und dieses Lokal hatte wirklich Charme. Windlichter flackerten, und rund um die schmiedeeisernen Tische drängte sich die muntere Menge der Feiernden, die aussahen, als würden sie sich köstlich amüsieren. Ich hatte sogar den Eindruck, ein paar Gesichter von der Silvesterparty im Garden District wiederzuerkennen. Waren das Betreuer? Oder Schüler? Sie sahen auf jeden Fall zu jung aus, um hier reinzudürfen. Vielleicht kannten sie ja alle Jimmys Zauberwort. Jimmy … ich ließ den Blick über unsere Gruppe wandern, er war jedoch verschwunden. Also mussten wir uns wohl allein durch die betrunkene Menge kämpfen. Lance sagte mir etwas ins Ohr, ich konnte ihn aber nicht richtig verstehen. Ich konnte mich selbst ja kaum denken hören. Er deutete nach vorne. Mitten auf dem Hof ergoss sich Wasser aus einem beleuchteten Brunnen, der fast wie ein Martiniglas aussah und oben mit aus Stein gehauenen Engelsfiguren dekoriert war. In der Mitte des Brunnens flackerte in einer seltsamen Zusammenführung der Elemente eine niedrige Flamme im Wasser.
    »Hey, du hast doch den Fotoapparat dabei, oder?«, riss Lance mich aus meiner Versunkenheit.
    »Oh, ja.« Den holte ich jetzt aus der Tasche. Ich hatte vor, alles und jeden in Sichtweite abzulichten. Ich wünschte nur, es wäre nicht ganz so laut, damit ich Lance von Sabine erzählen konnte.
    Die rief nun aus einiger Entfernung: »Hey! Haven! Machst du ein Bild von uns?« Links und rechts legte sie die Arme um Max und Brody. Jetzt ähnelte sie in nichts dem Mädchen, das mir vor nur wenigen Stunden ein so großes Geheimnis anvertraut hatte. Es kam mir vor, als hätte sie sich einfach gesagt, dass es ja doch nichts bringen würde, jetzt darüber nachzugrübeln, und

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