Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)
er mir hochhalf. »Aber ich habe mich um sie gekümmert, und dann war ich gerade auf dem Weg hierher, als Lucian mich gefunden und mir Bescheid gesagt hat, dass du in Schwierigkeiten steckst. Deshalb bin ich so schnell wie möglich …«
»Wie kann er denn …« Mir blieb das Herz stehen. »Lucian?« Mit dem Kopf deutete ich in Richtung Herrenhaus. Er lag im Foyer, man konnte durch die offene Tür sehen, wie er sich langsam aufzurichten begann. Nein. Nein . Aber ich konnte Lance wirklich keinen Vorwurf machen, er konnte den Unterschied in diesen grauen Augen nicht bemerken – er wusste ja nicht, dass sie beim wahren Lucian von all dem Leid zeugten, das er mitangesehen hatte. »Nein, Lance, nein. Wo?« Plötzlich verdunkelte Entsetzen seinen Blick, als er begriff.
»Hier«, rief die Stimme gelassen durch das Unwetter hindurch. Lucians Stimme in Lucians Körper, der von der anderen Straßenseite zu uns rüberkam. Donner dröhnte, und die Figur verwandelte sich in den Fürsten, der sich mit stolzen Schritten näherte. Er trat nach den Überresten von Kip.
»Alles muss man selber machen«, knurrte er zornig. Nun schoss er auf uns zu. Noch bevor wir uns rühren, kämpfen oder irgendetwas anderes tun konnten, hatte er Lance auch schon im Würgegriff und hielt ihm die Arme auf dem Rücken fest. Ich stürzte mich auf ihn und den Feuerring, der um sie herum aufflammte, bis über ihre Köpfe loderte, zuckte dann aber zurück, um nicht verbrannt zu werden.
Für einen Moment loderten die Flammen niedriger, so dass ich die Gesichter der beiden sehen konnte. Lance wand sich im Würgegriff des Fürsten, dann flackerte das Feuer noch einmal heftig auf und erlosch. Die beiden verschwanden mit ihm.
Mit brechender Stimme rief ich Lance’ Namen und fiel vor dem verglimmenden Kreis auf die Knie.
Lucian trat von hinten an mich heran, jetzt war er endlich nicht mehr an dieses Haus gefesselt. »Was hab ich getan?«, flüsterte er gequält. »Was habe ich nur getan? Ich werde es wiedergutmachen.«
Ich brachte kein Wort heraus. Immer und immer wieder spielten sich die Ereignisse der letzten Sekunden vor meinen Augen ab, und ich fragte mich, wie ich sie hätte verhindern können.
Jetzt trafen nach und nach auch die anderen ein. Sie sahen ebenso mitgenommen und durchweicht aus wie wir, aber sie lebten. Emma, River, Drew und Tom marschierten aus unterschiedlichen Richtungen herbei und trafen sich hier alle vor unserem Haus. Dante und Max rannten aus der verwunschenen Villa herbei wie nervöse Eltern, deren Kinder endlich nach Hause zurückkehrten. Und dann wurde ihnen klar, dass einer von uns fehlte. Dante legte mir den Arm um die Schultern. »Ich weiß, was wir tun können«, verkündete er. »Ich habe heute eine Nachricht bekommen, allerdings hat sie bis eben gar keinen Sinn ergeben.« Er sah Lucian an. »Aber du musst uns dabei helfen.«
»Natürlich«, entgegnete der mit vor Schuldbewusstsein stockender Stimme.
Jetzt stand ich auf und starrte auf den glühenden Kreis wie auf einen Brunnen, auf dessen Grund ich zu schauen versuchte. Dante packte mich an beiden Armen. »Das gehört doch alles zu unserem nächsten Test«, erklärte er in tröstendem Tonfall.
»Die Erleuchterin, der Architekt und der Alchemist gehören zusammen«, hörte ich mich wie in Trance verkünden. Ich schüttelte erst den Kopf, ließ dann kurz alle Glieder hängen und nahm meine ganze Kraft zusammen. Schließlich schaute ich in die Runde und rief: »Wir müssen Lance zurückholen. Und zwar jetzt !«
Ich würde ihn nicht kampflos aufgeben.
Danksagung
S o wie sich Haven auf ihre Mitengel verlassen kann, habe auch ich ein Team von treuen Helfern. Hier möchte ich einige von ihnen nennen. Danke, ich danke euch vielmals.
Stéphanie Abou ist die wunderbarste Agentin – und Freundin –, die man sich nur wünschen kann. Ich danke auch der unglaublichen Rachel Hecht und meinen Freunden bei Foundry Literary + Media.
Außerdem ist Julie Tibbott einfach die allerbeste Lektorin. Julie, ich habe durch die Arbeit mit dir so viel gelernt, und ich bin dir so dankbar für deine brillante Unterstützung (und Geduld!). Der zauberhaften Rachel Wasdyke und dem ganzen Team von Houghton Mifflin Harcourt möchte ich dafür danken, wie viel Liebe sie Haven Terra entgegengebracht haben.
Stephen Moore danke ich, weil Haven durch ihn weit rumgekommen ist.
Richard Ford möchte ich für seine unermüdliche Unterstützung meinen Dank aussprechen.
Ich danke auch meinen größten
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