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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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konnt, Schmuck und was weiß ich noch. ›Ein neuer Mantel wär nich’ verkehrt‹, hab ich mal zu Lula gesagt, aber ich wollt ja nicht unhöflich sein. Die hat ganz unverschämt gefragt, wenn sie was haben wollt.«
    Sie schniefte und leerte ihr Glas.
    »Haben Sie Rochelle jemals getroffen?«
    »So hieß sie, ja? Ja, ein Mal. Is mit ’ner beschissenen Limo angekommen, mit Fahrer und allem, hat Lula abgeholt, nachdem sie mich besuchen war. Hat wie die Queen persönlich aus’m Rückfenster geguckt und fies gegrinst. Tja, das kann sie sich jetz’ wohl abschminken, schätz ich. Schluss mit dem Gratisscheiß. Und diese Ciara Porter erst«, fuhr Marlene fort, wobei sich ihre Verachtung erstaunlicherweise noch steigerte. »Hat Lulas Freund gevögelt. In der Nacht, in der sie gestorben is. Scheiße, blöde Hure!«
    »Kennen Sie Ciara Porter?«
    »Nur aus der beschissenen Zeitung. Er is zu ihr gefahr’n, oder? Evan, mein ich. Nachdem er sich mit Lula gestritten hat. Sofort ab zu Ciara. Blöde Schlampe!«
    Je länger Marlene sprach, umso deutlicher war zu erkennen, dass Lula ihre Freunde sorgfältig von ihrer leiblichen Mutter ferngehalten hatte und dass – bis auf den kurzen Blick auf Rochelle – Marlene Higsons Meinungen und Schlussfolgerungen allein auf den Zeitungsartikeln basierten, die sie so eifrig studiert hatte.
    Strike holte ihnen ein weiteres Bier und lauschte Marlenes Beschreibung des Entsetzens und des Schocks, als sie (von einer Nachbarin, die ihr die Neuigkeit in den Morgenstunden des Achten überbrachte) erfuhr, dass ihre Tochter vom Balkon in den Tod gestürzt war. Vorsichtige Nachfragen ergaben, dass Lula in den letzten zwei Monaten vor ihrem Ableben Marlene nicht mehr besucht hatte. Dann setzte sie zu einer Tirade über die schlechte Behandlung an, die ihr die Adoptivfamilie nach dem Dahinscheiden des Models hatte angedeihen lassen.
    »Die wollt’n mich nich’ haben, besonders nich’ der Scheißonkel von ihr. Haben Sie den ma getroffen? Ja? Tony Landry, so heißt der Arsch. Hab ihn wegen der Beerdigung angerufen. Er hat mich bedroht. Jawoll, bedroht! ›Ich bin ihre Mutter‹, hab ich gesagt, ›ich hab ein Recht, dran teilzunehmen‹, und er meint nur, dass nich’ ich ihre Mutter wär, sondern Lady Bristow, diese irre Schlampe. Komisch, sag ich, weil ich mich noch gut dran erinnern könnt, dass ich sie aus meinem Bauch gedrückt hab. ’tschuldigung, aber so isses doch. Er hat gesagt, dass er’s nich’ gernhätt, wenn ich mit der Presse sprech. Dabei haben die doch mit mir gesprochen«, sagte sie wütend und deutete auf die Mietshäuser, die über ihnen aufragten. »Die Presse is zu mir gekomm’, und da hab ich meine Seite der beschissenen Geschichte erzählt. Ja, was denn sonst? Ich wollt ihm keine Szene machen, nich’ auf der Beerdigung, die wollt ich nich’ ruinier’n, aber dabei sein wollt ich schon. Ich hab ganz hinten gesessen. Die bekackte Rochelle war auch da, hat mich angeseh’n, als wär ich der letzte Dreck. Aber ich war da. Schluss, aus, Ende.
    Die Scheißfamilie, die hat gekriegt, was sie wollt. Und ich nix. Gar nix. Das hätt Lula nich’ gewollt, das weiß ich genau. Sie hätt gewollt, dass ich was krieg. Aber«, fügte Marlene mit einer übertriebenen Zurschaustellung von Bescheidenheit hinzu, »mir ging’s ja nich’ ums Geld. Mir ging’s echt nich’ ums Geld. Meine Tochter krieg ich nich’ wieder, nich’ für zehn, nicht für zwanzig Millionen. Wissen Sie, sie wär stocksauer gewor’n, wenn sie gewusst hätt, dass ich nix krieg«, fuhr sie fort. »Das ganze schöne Geld! Keiner glaubt mir, wenn ich sag, dass ich nix gekriegt hab. Ich kann kaum meine Miete zahl’n, und meine Tochter hat Millionen gemacht. So läuft’s! Deswegen sin’ die Reichen reich und die Armen arm, oder? Ich brauch das Geld nich’, aber ein bisschen was hätt ich schon gern. Ich möcht ma wissen, ob der Landry nachts gut schlafen kann, aber da muss er selber mit klarkomm’.«
    »Hat Lula Ihnen gegenüber je erwähnt, dass sie Ihnen etwas hinterlassen wollte? Wissen Sie, ob sie ein Testament gemacht hat?«
    Marlene schien Morgenluft zu wittern.
    »Ja klar, sie kümmert sich um mich, hat sie gesagt. Dass mir nix fehlt, hat sie gesagt. Sollt ich das irgendwem sagen? Dass sie so was gesagt hat, mein ich?«
    »Ich glaube nicht, dass das viel bringt, solange Sie nicht in einem Testament erwähnt werden.«
    Sie setzte wieder ihren gewohnt mürrischen Gesichtsausdruck auf.
    »Das haben die bestimmt

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