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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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beladenen Tisch beherrscht wurde. Vor einem Kamin waren mehrere lange mobile Garderobenständer geparkt. Daran hing farblich sortiert eine Unmenge mit Pailletten, Rüschen und Federn versehener Kreationen. Auch die vertriebenen Zuschauer, von denen keiner älter war als dreißig, hatten sich hier versammelt. Sie unterhielten sich gedämpft, griffen wahllos zu Mozzarella und Parmaschinken von den halb geleerten Tabletts, telefonierten oder spielten mit ihren Handys. Ein paar von ihnen warfen Strike einen abschätzenden Blick zu, als er Bryony in ein kleines Nebenzimmer folgte, das man in einen behelfsmäßigen Schminkraum verwandelt hatte.
    Vor der einsamen Fenstertür, die den Blick auf einen aparten Garten freigab, befanden sich zwei Tische mit großen tragbaren Spiegeln darauf. Die schwarzen Plastikkästen, die überall herumstanden, erinnerten Strike an die Fliegenfischerausrüstung seines Onkels Ted – nur dass in Bryonys Kästen statt Angelzubehör farbige Pulver und Make-up sortiert waren. Auf den Tischen waren Tuben und Pinsel auf Handtüchern ausgebreitet.
    »Hi«, sagte sie jetzt in normaler Lautstärke. » Gott , was für ein Stress, nicht auszuhalten! Guy ist ja so ein Perfektionist, und es ist sein erstes richtiges Shooting seit Lulas Tod. Deshalb ist er, na ja, so nervös.«
    Sie hatte dunkles, fransig geschnittenes Haar und blasse Haut. Ihre Gesichtszüge waren ein bisschen derb, aber durchaus attraktiv. Die langen O-Beine steckten in engen Jeans; dazu trug sie ein schwarzes Top und mehrere dünne Goldketten um den Hals, Ringe an den Fingern und Daumen und an den Füßen schwarze Lederballerinas. Diese Art von Schuh hatte auf Strike seit jeher den Effekt eines leichten Anaphrodisiakums; er erinnerte ihn an die Latschen, die seine Tante Joan in ihrer Handtasche herumgeschleppt hatte. Und bei Tante Joans Latschen musste Strike unwillkürlich an Ballenzehen und Hühneraugen denken.
    Strike wollte gerade anheben, ihr zu erklären, was ihn hierhergeführt hatte, als sie ihn abrupt unterbrach.
    »Guy hat mir schon alles erzählt. Zigarette? Wir dürfen hier rauchen, wenn wir das Fenster aufmachen.«
    Kaum hatte sie den Satz beendet, riss sie auch schon die Terrassentür auf, die in den gepflasterten Bereich des Gartens führte. Sie räumte eine kleine Fläche auf einem der vollgestellten Make-up-Tische frei und setzte sich auf die Kante. Strike nahm auf einem der leeren Stühle Platz und zog sein Notizbuch hervor.
    »Schießen Sie los«, sagte sie. »Ich hab seitdem ständig über diesen Nachmittag nachgedacht«, fügte sie hinzu, bevor er überhaupt zu Wort kommen konnte. »Wie furchtbar traurig.«
    »Kannten Sie Lula gut?«, fragte Strike.
    »Ja, ziemlich gut. Ich hab ihr für mehrere Shows das Make-up gemacht. Und für diese Regenwald-Benefizgala. Und als ich ihr erzählte, dass ich Augenbrauen fädeln kann …«
    »Sie können was?«
    »Augenbrauen fädeln. Man benutzt beim Zupfen einen Faden statt einer Pinzette.«
    Strike konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte.
    »Verstehe …«
    »… hat sie mich zu sich nach Hause eingeladen, damit ich es dort für sie mache. Die Paparazzi waren ja ständig hinter ihr her, immer , selbst wenn sie zur Kosmetikerin ging. Das war doch Wahnsinn! Also hab ich ihr aus der Patsche geholfen.«
    Bryony hatte die Angewohnheit, sich den etwas zu langen Pony ruckartig aus den Augen zu schütteln und beim Sprechen hörbar einzuatmen. Sie warf das Haar zur Seite, fuhr mit den Fingern hindurch und starrte ihn durch die Fransen prüfend an.
    »Ich war gegen zwei Uhr bei ihr. Sie und Ciara waren ganz aus dem Häuschen, weil Deeby Macc kommen sollte. Mädels, Sie wissen schon. Ich hätte mir niemals träumen lassen, was später passiert ist. Niemals. «
    »Lula war aufgeregt?«
    »Oh Gott, und wie! Was glauben Sie denn? Wie würde es Ihnen wohl gehen, wenn jemand mehrere Songs über … na ja«, sagte sie mit einem gehauchten kleinen Lachen. »Das ist vielleicht auch so ein Mädelsding. Er ist so charismatisch! Ciara und ich haben uns darüber unterhalten, während ich Lula die Brauen gefädelt hab. Dann wollte Ciara, dass ich ihr die Nägel mache. Am Ende habe ich beiden das volle Programm verpasst und war, also, mindestens drei Stunden dort. Ja, ich bin gegen fünf gegangen.«
    »Sie würden Lulas Stimmung an jenem Nachmittag als aufgeregt bezeichnen?«
    »Ja. Na ja, wissen Sie, sie war irgendwie nicht bei der Sache. Ständig schaute sie auf

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