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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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einatmen.
    »Scheiße, nein«, sagte Duffield beherrscht und erwiderte Strikes Blick, ohne zu blinzeln. »Kein einziges verdammtes Mal. Okay?«
    »Und Sie waren wie lange getrennt?«
    »Zwei Monate, mehr oder weniger.«
    »Aber Sie haben sich wieder versöhnt – wann, ungefähr eine Woche vor ihrem Tod?«
    »Ja. Auf Mo Innes’ Party.«
    »Und achtundvierzig Stunden später hat dann diese Treuezeremonie stattgefunden? In Carburys Haus in den Cotswolds?«
    »Ja.«
    »Und wer wusste im Voraus davon?«
    »Das war ’ne ganz spontane Sache. Ich hab die Armreife gekauft, und wir haben’s einfach gemacht. Das war schön, Mann.«
    »Das war’s echt«, bestätigte Ciara traurig.
    »Dass die Presse davon so schnell Wind bekommen konnte, hieß das nicht, dass jemand dabei gewesen sein muss und es ihr gesteckt hat?«
    »Ja, das stimmt wohl.«
    »Weil Ihre Handys nicht mehr abgehört wurden, oder? Sie hatten neue Nummern.«
    »Verdammt, ich weiß nicht, ob sie noch abgehört wurden! Das musst du die Scheißkerle von der Presse fragen, die so was machen.«
    »Hat sie jemals mit Ihnen über ihre Versuche gesprochen, ihren Vater aufzuspüren?«
    »Er war tot … Was, du meinst, den richtigen? Ja, sie hat ihn gesucht, aber das war zwecklos, oder nicht? Nicht mal ihre Mutter wusste, wer er war.«
    »Sie hat Ihnen also nie erzählt, ob sie es geschafft hatte, etwas über ihn herauszufinden?«
    »Sie hat’s versucht, ist damit aber nicht weit gekommen, und dann hat sie beschlossen, Afrikanistik zu studieren. Das sollte ihr Daddy sein – dieser ganze verdammte afrikanische Kontinent! Dahinter hat dieses Arschloch Somé gesteckt, der wieder mal Scheiße aufgerührt hatte.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Alles, was sie mir entfremdet hat, war gut. Alles, was den Zusammenhalt zwischen ihnen gestärkt hat. In Bezug auf sie war er verdammt eifersüchtig. Er war in sie verknallt. Ich weiß, dass er schwul ist«, fügte Duffield ungeduldig hinzu, als Ciara protestieren wollte, »aber er ist nicht der Erste, der wegen einer Freundin komisch reagiert. Er ist scharf auf Männer, aber sie wollte er nicht aus den Augen lassen. Er hat Heulanfälle gekriegt, wenn sie ihn nicht besucht hat, und mochte es nicht, wenn sie für jemand anders gearbeitet hat. Scheiße, mich hasst er! Aber du mich auch, du kleiner Scheißer! Hat Lu immer wieder mit Deeby Macc aufgezogen. Er hätte es bestimmt genossen, wenn sie ihn gefickt hätte. Um mich richtig fertigzumachen. Um sämtliche beschissenen Einzelheiten zu hören. Ihn durch sie kennenzulernen, seine Scheißklamotten an ’nem Gangsta zu fotografieren. Er ist echt kein Dummkopf, Somé. Hat sie dauernd für sein Geschäft eingespannt. Hat versucht, sie billig oder umsonst zu kriegen, und sie war blöd genug, sich das gefallen zu lassen.«
    »Hat Somé Ihnen die geschenkt?«, fragte Strike und zeigte auf die schwarzen Lederhandschuhe auf dem Couchtisch. Er hatte das kleine goldene GS -Markenzeichen auf den Stulpen entdeckt.
    »Ey, was?«
    Duffield beugte sich nach vorn und hakte den Zeigefinger unter einen der Handschuhe; er hob ihn vor seine Augen, um ihn zu begutachten.
    »Scheiße, du hast recht! Die fliegen in die Tonne.« Er warf den Handschuh in eine Ecke und traf eine abgestellte Gitarre, die einen hohl hallenden Ton von sich gab. »Ich hab sie nach diesem Termin behalten«, sagte Duffield und zeigte auf den schwarz-weißen Magazintitel. »Somé würd mir nicht den Dampf seiner Pisse schenken. Hast du noch ’ne Kippe?«
    »Leider nicht«, log Strike. »Wollen Sie mir erzählen, warum Sie mich hierher eingeladen haben, Evan?«
    Es folgte längeres Schweigen. Duffield funkelte Strike an, der dem Schauspieler ansah, dass der wusste, dass er wegen der Zigaretten gelogen hatte. Auch Ciara blickte ihn an: mit leicht geöffneten Lippen ein Inbegriff schöner Verwirrung.
    »Wie kommst du darauf, dass ich dir noch was zu erzählen hätte?«, höhnte Duffield.
    »Ich glaube nicht, dass Sie mich allein deshalb eingeladen haben, um meine Gesellschaft zu genießen.«
    »Oh, ich weiß nicht«, höhnte Duffield, »vielleicht hab ich gehofft, du wärst ’ne Lachnummer wie dein Alter?«
    »Evan!«, fauchte Ciara.
    »In Ordnung, wenn Sie mir nichts weiter zu erzählen haben …«, sagte Strike und stemmte sich aus seinem Sessel. Zu seiner Überraschung und zu Duffields sichtlichem Missvergnügen stellte Ciara ihr leeres Weinglas ab und entfaltete ihre langen Beine, um ebenfalls aufzustehen.
    »Also gut«, sagte

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