Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)
geschrieben hat? Davon hat sie echt feuchte Höschen bekommen.«
» Bitch you ain’t all that … «, begann Ciara bereitwillig zu zitieren, aber ein scharfer Blick von Duffield brachte sie wieder zum Schweigen.
»Hat sie Ihnen eine Nachricht hinterlassen?«
»Ja, mehrere. › Evan, ruf mich bitte an. Die Sache ist dringend. Mehr möchte ich am Telefon nicht sagen .‹ Scheiße, es war immer dringend, wenn sie rauskriegen wollte, was ich vorhatte. Sie wusste, dass ich sauer war. Sie hat sich Sorgen wegen Ellie gemacht. Von der war sie echt besessen, weil sie wusste, dass wir mal gefickt hatten.«
»Sie hat gesagt, die Sache sei dringend, und sie wolle nicht am Telefon darüber reden?«
»Ja, aber damit wollte sie mich nur dazu bringen zurückzurufen. Eines ihrer Spielchen. Sie konnte beschissen eifersüchtig sein. Und verdammt manipulativ.«
»Können Sie sich vorstellen, weshalb sie an diesem Tag auch ihren Onkel mehrmals angerufen hat?«
»Welchen Onkel?«
»Tony Landry – noch ein Anwalt.«
» Den ? Den hätte sie nie angerufen! Den hat sie noch mehr gehasst als ihren Bruder.«
»Sie hat ihn zur gleichen Zeit wie Sie mehrmals angerufen. Hat mehr oder weniger die gleiche Nachricht hinterlassen.«
Duffield kratzte sich mit seinen schmutzigen Nägeln das unrasierte Kinn und starrte Strike an.
»Keine Ahnung. Vielleicht wegen ihrer Mum. Weil die alte Lady B. ins Krankenhaus musste oder so.«
»Sie glauben nicht, dass an diesem Morgen etwas passiert sein könnte, das für Sie und ihren Onkel relevant oder für Sie beide hätte interessant sein können?«
»Es gibt kein einziges Thema, das sowohl mich als auch ihren Scheißonkel interessieren würde«, sagte Duffield. »Ich kenne ihn. Er interessiert sich nur für Aktienkurse und solchen Scheiß.«
»Vielleicht ist es um Lula selbst, um eine persönliche Angelegenheit gegangen?«
»Dann hätte sie diesen Scheißer nicht angerufen. Die beiden konnten sich nicht leiden.«
»Wie kommen Sie darauf?«
»Sie hat zu ihm gestanden wie ich zu meinem verdammten Vater. Beide haben uns für beschissen wertlos gehalten.«
»Hat sie mit Ihnen darüber gesprochen?«
»Oh ja. Er war der Ansicht, sie wollte mit ihren psychischen Problemen nur Aufmerksamkeit schinden, aus reiner Verzogenheit. Als wär das alles aufgesetzt. Eine Belastung für ihre Mutter. Als sie angefangen hat, das große Geld zu verdienen, ist er zwar netter zu ihr geworden, aber sie hat ihm das nicht verziehen.«
»Und sie hat Ihnen wirklich nicht erzählt, weshalb sie mit Ihnen sprechen wollte? Auch nicht, als Sie sich im Uzi getroffen haben?«
»Nein«, sagte Duffield. Er zündete sich eine weitere Zigarette an. »Sie war stinksauer, weil Ellie mit dabei war. Das hat ihr überhaupt nicht gefallen. Sie war fuchsteufelswild, stimmt’s?«
Er wandte sich wieder an Ciara, die betrübt nickte.
»Sie hat überhaupt nicht mehr mit mir geredet«, sagte Duffield. »Sondern die meiste Zeit mit dir, nicht wahr?«
»Genau«, bestätigte Ciara. »Aber sie hat nichts gesagt, was aufregend oder so gewesen wäre.«
»Man hat mir erzählt, dass ihr Telefon abgehört wurde …«, begann Strike, aber Duffield ließ ihn nicht ausreden.
»Oh ja, sie haben wochenlang unsere SMS mitgelesen. Sie wussten immer, wo wir verabredet waren und so. Scheißkerle! Als wir das rausgekriegt haben, haben wir die Handynummern gewechselt und sind mit SMS verdammt vorsichtig gewesen.«
»Es hat Sie also nicht überrascht, dass Lula am Telefon keine Details nennen wollte, wenn sie Ihnen etwas Wichtiges oder Aufregendes mitzuteilen hatte?«
»Ach was! Aber was wirklich Wichtiges hätte sie mir in dem Scheißclub erzählt.«
»Aber das hat sie nicht getan?«
»Nein. Wie gesagt, sie hat den ganzen Abend lang nicht mit mir geredet.« An Duffields markantem Kiefer zuckte ein Muskel. »Sie hat immer wieder auf ihrem Scheißhandy nachgeschaut, wie spät es war. Ich wusste, welchen Zweck das hatte: Sie wollte mich provozieren. Mir zeigen, dass sie’s nicht erwarten konnte, heimzukommen und diesen gottverdammten Deeby Macc kennenzulernen. Sie hat so lange gewartet, bis Ellie aufs Klo gegangen ist, dann ist sie rübergekommen, um mir zu sagen, dass sie jetzt geht und ich meinen Armreif zurückhaben kann – den Reif, den ich ihr bei unserer Treuezeremonie geschenkt hatte. Sie hat ihn vor den Augen all dieser verfluchten Gaffer vor mir auf den Tisch geknallt. Also hab ich nach ihm gegriffen und gefragt: ›Möchte den jemand? Der
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