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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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Duffield scharf. »Es gibt da noch was.«
    Strike sank in seinen Sessel zurück. Ciara warf Duffield eine ihrer Zigaretten zu. Während er seinen Dank murmelte, setzte sie sich wieder und beobachtete Strike.
    »Sprechen Sie weiter«, sagte er, als Duffield sich mit seinem Feuerzeug zu schaffen machte.
    »Also gut. Ob’s wichtig ist, weiß ich nicht«, sagte er. »Aber ich will nicht, dass du irgendwem sagst, von wem du diese Informationen hast.«
    »Das kann ich nicht garantieren.«
    Duffield machte ein finsteres Gesicht, und seine Beine zappelten unruhig, während er mit gesenktem Blick an der Zigarette zog. Aus dem Augenwinkel nahm Strike wahr, dass Ciara etwas sagen wollte, und brachte sie mit erhobener Hand zum Schweigen.
    »Also«, sagte Duffield, »vorgestern war ich mit Freddie Bestigui Mittag essen. Er hat sein BlackBerry auf dem Tisch liegen lassen, als er an die Bar gegangen ist.« Duffield paffte und zappelte immer noch. »Ich will da nicht rausfliegen«, sagte er und funkelte Strike an. »Ich brauch diesen Scheißjob.«
    »Bitte weiter«, sagte Strike.
    »Er hat ’ne Mail gekriegt. Und ich hab Lulas Namen gesehen. Da hab ich sie gelesen.«
    »Okay.«
    »Sie war von seiner Frau. Mit etwa folgendem Text: ›Ich weiß, wir sollten nur über unsere Anwälte verkehren, aber wenn du nicht mehr als anderthalb Millionen ausspuckst, erzähl ich allen, wo ich war, als Lula Landry gestorben ist, und wie ich dort gelandet bin. Ich werde nicht den Kopf für dich hinhalten. Das ist keine leere Drohung. Ich denke darüber nach, zur Polizei zu gehen.‹ Oder so ähnlich.«
    Durch die Fenster mit den zugezogenen Vorhängen drang das Lachen der draußen versammelten Paparazzi.
    »Das ist eine sehr nützliche Information«, erklärte Strike. »Vielen Dank.«
    »Ich will nicht, dass Bestigui davon erfährt, dass ich dir das erzählt hab.«
    »Ich glaube nicht, dass Ihr Name ins Spiel kommen muss«, sagte Strike und stand wieder auf.
    »Augenblick, ich komm mit«, sagte Ciara, das Handy am Ohr. »Kieran? Wir kommen jetzt raus, Cormoran und ich. Ja, sofort. Bye-bye, Evan, Darling!«
    Sie beugte sich über ihn und küsste ihn auf beide Wangen, während Duffield, der sich halb aufgerichtet hatte, leicht verstört wirkte.
    »Ihr könnt doch hier pennen, wenn ihr …«
    »Nein, Sweetie, ich hab morgen Nachmittag ein Shooting. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf«, sagte sie.
    Fotoblitze blendeten Strike, als er aus dem Haus trat, aber diesmal wirkten die Paparazzi verwirrt. Als er Ciara auf den Stufen den Arm bot und dann nach ihr hinten in den Mercedes einstieg, rief einer von ihnen laut: »Scheiße, wer sind Sie?«
    Strike knallte grinsend die Tür zu. Kolovas-Jones fuhr los. Diesmal wurden sie nicht verfolgt.
    Nachdem Kolovas-Jones schweigend ungefähr einen Straßenblock weit gefahren war, sah er in den Rückspiegel und fragte Ciara: »Nach Hause?«
    »Ich denke, ja. Stellen Sie bitte das Radio an, Kieran? Ich will Musik hören«, sagte sie. »Ein bisschen lauter, Sweetie! Oh, ich liebe diesen Song!«
    »Telephone« von Lady Gaga erfüllte die Limousine.
    Der orangerote Widerschein der Straßenbeleuchtung huschte über Ciaras Gesicht, als sie sich Strike zuwandte. Ihr Atem roch nach Alkohol, ihre Haut nach ihrem süßen, würzigen Parfüm.
    »Wollen Sie mich weiter nichts fragen?«
    »Wissen Sie was?«, sagte Strike. »Das will ich tatsächlich. Wozu sind Handtaschen mit heraustrennbarem Innenfutter gut?«
    Sie starrte ihn sekundenlang an, dann brach sie in Kichern aus und stieß ihn sacht an. Geschmeidig und zart lehnte sie sich an ihn und sagte: »Sie sind wirklich komisch!«
    »Also, wozu sind sie gut?«
    »Nun, das macht die Tasche einfach, na ja, individueller; man kann sie beliebig verändern; man kann mehrere Futter kaufen und durchwechseln. Man kann sie sogar rausnehmen und als Schal tragen; sie sind echt schön. Seide mit genialen Mustern. Und der Reißverschlussrand ist Rock ’n’ Roll.«
    »Interessant«, sagte Strike, als sie ihr Bein leicht an seines drückte, während sie ein weiteres kehliges Kichern hören ließ.
    Call all you want, but there’s no one home, sang Lady Gaga.
    Die Musik übertönte ihre Unterhaltung, trotzdem sah Kolovas-Jones unnötig oft in den Rückspiegel, statt sich auf die Straße zu konzentrieren. Nach einer weiteren Minute sagte Ciara: »Guy hat recht, ich mag große Männer. Du bist sehr maskulin . Und irgendwie streng. Das ist sexy.«
    Und einen Straßenblock weiter flüsterte

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