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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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…«
    »Aber Sie haben Schritte auf der Treppe gehört, gleich nachdem Sie die Wohnungstür geschlossen hatten?«
    Bestigui antwortete nicht sofort. Strike sah ihm an, dass er sich erstmal alles selbst zurechtlegte.
    »Ich habe … ja … Schritte gehört. Vorbeirennen. Auf der Treppe.«
    »Genau«, sagte Strike. »Und konnten Sie hören, ob dort eine oder mehrere Personen vorbeigerannt sind?«
    Bestigui runzelte die Stirn, starrte ins Leere, blickte an dem Detektiv vorbei in die trügerische Vergangenheit. »Es war … eine. Daher habe ich auf Wilson getippt. Aber das kann er nicht … Wilson war noch oben, hat ihre Wohnung durchsucht … weil ich ihn später habe runterkommen hören … Nachdem ich die Polizei alarmiert hatte, habe ich gehört, wie er draußen vorbeirannte … Das hatte ich ganz vergessen«, sagte Bestigui und wirkte für den Bruchteil einer Sekunde fast verletzlich. »Ich hab’s echt vergessen. Ich hatte den Überblick verloren. Tansy hat die ganze Zeit weitergekreischt.«
    »Und Sie waren natürlich darauf bedacht, die eigene Haut zu retten«, sagte Strike energisch, indem er Notizbuch und Kugelschreiber einsteckte und sich aus dem Ledersessel hochstemmte. »Nun, ich will Sie nicht länger aufhalten; Sie werden Ihren Anwalt anrufen wollen. Sie haben mir sehr geholfen. Ich denke, dass wir uns vor Gericht wiedersehen werden.«

13
    Tags darauf rief Eric Wardle an.
    »Ich habe mit Deeby telefoniert«, sagte er knapp.
    »Und?« Strike gab Robin ein Zeichen, ihm Stift und Papier zu reichen. Sie hatten gemeinsam an ihrem Schreibtisch gesessen, sich Tee und Kekse gegönnt und dabei über Brian Mathers’ neuesten Drohbrief geplaudert, in dem er, übrigens nicht zum ersten Mal, versprach, Strike den Bauch aufzuschlitzen und auf seine Eingeweide zu pissen.
    »Somé hatte ihm einen speziell für ihn entworfenen Kapuzenpulli schicken lassen. Mit einer Waffe aus Nieten vorn drauf und ein paar Zeilen aus einem seiner Songs auf dem Rücken.«
    »Nur diesen einen Pulli?«
    »Ja.«
    »Was noch?«, fragte Strike.
    »Er kann sich außerdem noch an einen Gürtel, eine Mütze und ein Paar Manschettenknöpfe erinnern.«
    »Handschuhe waren nicht dabei?«
    Wardle schwieg einen Moment lang, als würde er in seinen Notizen nachsehen.
    »Nein, von Handschuhen hat er nichts gesagt.«
    »Schön, damit wäre das geklärt.«
    Wardle sagte gar nichts. Strike wartete ab, ob der Polizist auflegen oder ob er weitere Informationen liefern würde.
    »Die Untersuchung des Todesfalls ist für Dienstag angesetzt«, fuhr Wardle unvermittelt fort. »Von Rochelle Onifade.«
    »Richtig«, sagte Strike.
    »Sie klingen, als würde Sie das nicht sonderlich interessieren.«
    »Tut es auch nicht.«
    »Ich dachte, Sie seien überzeugt, dass sie ermordet wurde?«
    »Bin ich auch, aber das wird die Untersuchung weder beweisen noch widerlegen. Wissen Sie zufällig, wann die Trauerfeier stattfinden soll?«
    »Nein«, antwortete Wardle gereizt. »Was hat das damit zu tun?«
    »Ich dachte, vielleicht gehe ich hin.«
    »Wieso das denn?«
    »Sie hatte eine Tante, oder haben Sie das vergessen?«, sagte Strike.
    Wardle legte auf; wahrscheinlich angewidert, wie Strike vermutete.
    Später am Vormittag rief Bristow an und teilte Strike Zeit und Ort von Rochelles Trauerfeier mit. »Alison hat das alles herausgefunden«, erklärte er dem Detektiv am Telefon. »Sie ist unglaublich effizient.«
    »Ganz eindeutig«, sagte Strike.
    »Ich werde auf jeden Fall hingehen. Als Vertretung für Lula. Ich hätte Rochelle beistehen sollen.«
    »Wenn Sie mich fragen, stand von Anfang an fest, dass es so enden würde, John. Bringen Sie Alison mit?«
    »Ja, sie möchte mitkommen«, sagte Bristow, klang dabei aber wenig begeistert.
    »Dann sehen wir uns dort. Ich hoffe, dass Rochelles Tante auch kommt und ich mit ihr sprechen kann.«
    Als Strike Robin erzählte, dass Bristows Freundin herausgefunden habe, wann und wo die Trauerfeier stattfinden sollte, reagierte sie fast beleidigt. Sie hatte dies auf Strikes Bitte hin ebenfalls zu ermitteln versucht und jetzt offenbar das Gefühl, dass Alison ihr ein Schnippchen geschlagen hatte.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie so ehrgeizig sind«, sagte Strike gut gelaunt. »Machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Vielleicht hatte sie einen Vorsprung.«
    »Inwiefern?«
    Aber Strike sah sie nur nachdenklich an.
    »Was ist denn?«, fragte Robin leicht verunsichert.
    »Ich möchte, dass Sie mich zu der Trauerfeier begleiten.«
    »Ach«,

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