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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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Bestigui zu verwirren.
    »War bloß ’ne Idee«, murmelte er. »Sie war ’ne Spinnerin, aber hinreißend.«
    »Sie wollten versuchen, einen Film mit ihr und Deeby Macc zu machen?«
    »Lizenz zum Gelddrucken, die zwei zusammen.«
    »Was ist mit diesem Film über Lulas Leben, den Sie nach ihrem Tod geplant haben? Wie ich höre, war Tony Landry davon nicht sehr begeistert?«
    Zu Strikes Überraschung erschien auf Bestiguis breitem Gesicht ein geradezu lüsternes Grinsen.
    »Wer hat Ihnen das erzählt?«
    »Stimmt es nicht?«
    Der Produzent schien erstmals wieder das Gefühl zu haben, die Oberhand zu gewinnen.
    »Nein, das stimmt nicht. Anthony Landry hat mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass er gerne darüber reden will, sobald Lady Bristow tot ist.«
    »Er war also nicht wütend, als er Sie deswegen anrief?«
    »Solange die Sache geschmackvoll wird, blabla …«
    »Kennen Sie Tony Landry gut?«
    »Nur dem Namen nach.«
    »Aus welchem Zusammenhang?«
    Bestigui kratzte sich am Kinn, lächelte in sich hinein.
    »Er ist natürlich der Scheidungsanwalt Ihrer Frau.«
    »Vorläufig noch«, sagte Bestigui.
    »Sie glauben, dass sie ihn feuern wird?«
    »Das muss sie vielleicht«, sagte Bestigui, dessen Lächeln mittlerweile zu einem befriedigten Grinsen geworden war. »Interessenkonflikt. Wir werden sehen.«
    Strike sah in sein Notizbuch und fragte sich, indem er wie ein begabter Pokerspieler leidenschaftslos seine Chancen berechnete, wie riskant es sein mochte, diese Befragung ohne Beweise auf der Hand bis ans Limit fortzusetzen.
    »Vermute ich richtig«, sagte er dann und blickte wieder auf, »dass Sie Landry erzählt haben, Sie wüssten, dass er mit der Frau seines Partners schläft?«
    Nach kurzer sprachloser Überraschung lachte Bestigui laut auf: ein ungehobeltes, aggressives, hämisches Tröten.
    »Das wissen Sie, ja?«
    »Wie haben Sie es herausgefunden?«
    »Ich habe jemanden wie Sie angeheuert. Ich dachte, Tansy ginge fremd, aber in Wirklichkeit hat sie nur ihrer verdammten Schwester Alibis verschafft, während Ursula es mit Tony Landry getrieben hat. Das wird bestimmt lustig – die Scheidung der Mays zu verfolgen. Hochkarätige Anwälte auf beiden Seiten. Alte Familienfirma geht in die Brüche. Cyprian May ist nicht so schlaff, wie er aussieht. Er hat damals meine zweite Frau vertreten. Es wird riesigen Spaß machen, diese Sache zu beobachten. Zuzusehen, wie Anwälte sich zur Abwechslung mal gegenseitig ficken.«
    »Damit haben Sie den Scheidungsanwalt Ihrer Frau wohl ziemlich in der Hand, was?«
    Bestigui grinste hässlich.
    »Bisher weiß keiner der beiden davon. Ich warte auf den geeigneten Augenblick, um es ihnen mitzuteilen.«
    Aber dann schien Bestigui sich plötzlich wieder daran zu erinnern, dass Tansy in ihrem Scheidungskrieg eine noch wirkungsvollere Waffe besitzen könnte. Das Grinsen verschwand von seinem zerfurchten Gesicht und ließ Verbitterung zurück.
    »Noch eine letzte Sache«, sagte Strike. »Ich möchte, dass Sie an die Nacht zurückdenken, in der Lula gestorben ist. Haben Sie außerhalb Ihrer Wohnung irgendetwas gehört, nachdem Sie Ihrer Frau in die Eingangshalle nachgelaufen waren und sie zurückgeholt hatten?«
    »Ich denke, Ihre ganze Scheißargumentation basiert darauf, dass man in meiner Wohnung bei geschlossenen Fenstern nichts hören kann?«, knurrte der Produzent.
    »Ich rede nicht von draußen auf der Straße; ich rede von dem Bereich vor Ihrer Wohnungstür. Tansy hat wahrscheinlich alles andere übertönt; aber ich frage mich, ob Sie, sobald sie mit ihr zurück in Ihrem Flur waren – vielleicht haben Sie dort haltgemacht und versucht, sie zu beruhigen, als Sie sie wieder in die Wohnung gebracht hatten? –, eine Bewegung im Treppenhaus vor Ihrer Tür gehört haben? Oder hat Tansy zu laut gekreischt?«
    »Scheiße, sie war echt laut«, sagte Bestigui. »Ich hab nichts anderes hören können.«
    »Überhaupt nichts?«
    »Nichts Verdächtiges. Bloß Wilson, der auf dem Flur vorbeigerannt ist.«
    »Wilson.«
    »Ja.«
    »Wann war das?«
    »In der Zeit, die Sie meinen. Als wir wieder in unserer Wohnung waren.«
    »Gleich nachdem Sie die Tür geschlossen hatten?«
    »Ja.«
    »Aber Wilson war doch schon nach oben gerannt, als Sie noch in der Eingangshalle waren, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Die Falten auf Bestiguis Stirn und um seine Mundwinkel wurden tiefer.
    »Als Sie in Ihre Wohnung gekommen sind, muss Wilson also doch längst außer Sicht- und Hörweite gewesen sein?«
    »Ja

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