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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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millionenfach angewandt, allerdings selten mit einem derart leichtgläubigen Opfer. Ihre Mutter nimmt so viele Beruhigungsmittel, dass sie kaum noch weiß, welcher Tag gerade ist.«
    »Ich war den ganzen Tag in Chelsea«, wiederholte Bristow, und sein Knie begann wieder, auf und ab zu federn. »Den ganzen Tag – abgesehen von einer kurzen Stippvisite in der Kanzlei, um meine Akten zu holen.«
    »Sie haben einen Kapuzenpulli und Handschuhe aus der Wohnung unter der von Lula gestohlen. Beides tragen Sie auf den Aufnahmen der Überwachungskamera«, fuhr Strike fort, ohne auf Bristows Einwände einzugehen. »Und das war der entscheidende Fehler. Dieser Kapuzenpulli war ein Unikat. Es gibt ihn nur ein einziges Mal; Guy Somé hatte ihn eigens für Deeby Macc entworfen. Dieser Kapuzenpulli konnte nur aus der Wohnung unter Lulas stammen, und deshalb wissen wir, wo Sie sich versteckt hatten.«
    »Dafür gibt es absolut keinen Beweis«, sagte Bristow. »Ich warte immer noch auf einen Beweis.«
    »Natürlich warten Sie darauf«, bestätigte Strike knapp. »Ein Unschuldiger würde nicht hier sitzen und mir zuhören. Er wäre längst aus dem Raum gestürmt. Aber keine Bange, ich habe Beweise.«
    »Das ist unmöglich«, sagte Bristow heiser.
    »Motiv, Mittel, Gelegenheit, John. Sie hatten alles. Aber beginnen wir am Anfang. Sie bestreiten nicht, dass Sie morgens zu Lula fuhren …«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »… weil Sie dort gesehen wurden. Aber ich glaube nicht, dass Lula Ihnen je den Vertrag mit Somé ausgehändigt hatte, den Sie als Vorwand nahmen, um in ihre Wohnung zu gelangen. Ich glaube, den hatten Sie irgendwann vorher mitgehen lassen. Wilson winkte Sie durch, und wenige Minuten später stritten Sie lautstark mit Lula an ihrer Wohnungstür. Auch das können Sie nicht abstreiten, denn die Putzfrau hörte Sie. Zum Glück für Sie ist Lechsinkas Englisch so schlecht, dass sie Ihre Version des Streits bestätigte: dass Sie wütend auf Lula waren, weil sie sich mit ihrem schmarotzenden, drogensüchtigen Freund ausgesöhnt hatte. Aber ich glaube, in Wahrheit ging es bei dem Streit darum, dass Lula sich weigerte, Ihnen Geld zu geben. All ihre klügeren Freunde haben mir bestätigt, dass Sie geradezu schamlos hinter dem Vermögen Ihrer Schwester her waren, aber an diesem Tag brauchten Sie offenbar besonders dringend ein Handgeld, sonst hätten Sie sich nicht unter einem Vorwand Zutritt zu ihrem Haus verschafft und sie noch im Treppenhaus angebrüllt. Hatte Tony einen Fehlbetrag auf Conway Oates’ Konto bemerkt? Den Sie dringend ersetzen mussten?«
    »Das sind nichts als haltlose Spekulationen«, wehrte sich Bristow, doch sein Bein federte weiter wild auf und ab.
    »Ob sie haltlos sind, wird sich vor Gericht zeigen«, sagte Strike.
    »Ich habe nie abgestritten, dass Lula und ich eine Auseinandersetzung hatten.«
    »Nachdem sie Ihnen keinen Scheck ausstellte, sondern Ihnen stattdessen die Tür vor der Nase zuschlug, nahmen Sie wieder die Treppe nach unten und sahen dabei, dass ein Stockwerk tiefer die Tür offen stand. Wilson und der Techniker von der Alarmanlagenfirma hatten nur Augen für das Tastenfeld, und Lechsinka war gerade irgendwo beschäftigt – vielleicht mit Staubsaugen, denn dann hätte niemand gehört, wie Sie hinter den beiden Männern vorbeischlichen. Es war kein besonders riskantes Unterfangen. Wenn sich die Männer umgedreht und Sie bemerkt hätten, hätten Sie immer noch so tun können, als wollten Sie Wilson nur dafür danken, dass er Sie eingelassen hatte. Aber die beiden waren so mit der Alarmanlage beschäftigt, dass Sie unbemerkt in die Wohnung kamen und sich irgendwo verstecken konnten. Platz gab es reichlich. In einem leeren Schrank vielleicht. Oder unter dem Bett.«
    Bristow schüttelte stetig und stumm den Kopf.
    »Wahrscheinlich haben Sie gehört, wie Wilson Lechsinka anwies, die Alarmanlage mit dem Code neunzehn sechsundsechzig zu aktivieren. Schließlich verschwanden Lechsinka, Wilson und der Mann von Securibell, und Sie blieben allein in der Wohnung zurück. Dummerweise hatte Lula bis dahin das Haus verlassen, sodass Sie nicht wieder hinaufgehen und sie erneut bedrängen konnten, doch noch Geld lockerzumachen.«
    »Reine Fantastereien«, sagte der Anwalt. »Ich war noch nie in der Wohnung im zweiten Stock. Nachdem ich von Lula weggefahren bin, war ich kurz im Büro, um meine Akten zu holen …«
    »Und zwar bei Alison, haben Sie das nicht erzählt, als wir erstmals Ihren Tagesablauf

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