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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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wie bei der Bestigui, wissen Sie? Wir sollten nicht erfahren, was sie wirklich getrieben hatten. Meine Alte«, sagte Wardle und machte ein noch finstereres Gesicht, »findet ihn sexy. Sind Sie verheiratet?«
    »Nein«, sagte Strike.
    »Anstis hat mir erzählt, dass Sie Ihren Dienst quittiert haben, um eine Frau zu heiraten, die aussieht wie ein Supermodel.«
    »Was hat Duffield erzählt, als Sie ihn gefunden hatten?«
    »Sie hatten in diesem Club, in diesem Uzi, einen Riesenkrach. Dafür gibt’s jede Menge Zeugen. Landry ist weggefahren, und er sagt, dass er ihr ungefähr fünf Minuten später gefolgt ist – mit einer beschissenen Wolfsmaske auf dem Kopf. Struppiges Fell, sieht total echt aus. Angeblich hat er sie von Modeaufnahmen behalten.«
    Wardles Gesichtsausdruck war offen verächtlich.
    »Er hat das Ding gern übergezogen, um die Paparazzi zu ärgern, wenn er Clubs betreten oder verlassen hat. Nachdem Landry aus dem Uzi gestürmt war, ist er in seinen Wagen gestiegen – er hatte draußen einen mit Fahrer stehen – und hat sich in die Kentigern Gardens fahren lassen. Das alles hat der Fahrer bestätigt. Also, besser gesagt«, korrigierte Wardle sich ungeduldig, »er hat bestätigt, einen Mann mit Wolfsmaske in die Kentigern Gardens gefahren zu haben, den er für Duffield hielt, weil Größe und Körperbau stimmten, weil er Duffields Klamotten trug und mit seiner Stimme sprach.«
    »Aber er hat die Wolfsmaske unterwegs nicht abgenommen?«
    »Vom Uzi zu ihrer Wohnung sind es nur fünfzehn Minuten. Nein, er hat sie nicht abgenommen. Er ist ein kindischer kleiner Scheißer.
    Nach Duffields eigener Aussage hat er die Paparazzi vor ihrem Haus gesehen und beschlossen, doch nicht reinzugehen. Er hat den Fahrer angewiesen, ihn nach Soho zu bringen, und ist dort ausgestiegen. Er ist um die Ecke in die Wohnung seines Dealers in der D’Arblay Street gegangen, wo er sich einen Schuss gesetzt hat.«
    »Noch immer unter der Wolfsmaske?«
    »Nein, dort hat er sie angeblich abgenommen«, sagte Wardle. »Der Dealer, ein gewisser Whycliff, Absolvent irgend so einer Eliteschule, ist noch viel heftiger drauf als Duffield. Er hat umfassend ausgesagt und bestätigt, dass Duffield gegen halb drei bei ihm aufgekreuzt sei. Die beiden seien in der Wohnung allein gewesen, und obwohl ich einiges darauf setzen würde, dass Whycliff für Duffield lügen würde, hat eine Mieterin im Erdgeschoss das Klingeln gehört und gleich danach Duffield auf der Treppe gesehen.
    Jedenfalls ist er gegen vier Uhr von Whycliff aufgebrochen – wieder mit dieser beschissenen Wolfsmaske – und zu der Stelle gegangen, wo er dachte, Wagen und Fahrer würden auf ihn warten. Bloß war leider niemand da. Der Fahrer hat sich auf ein Missverständnis rausgeredet. Er hält Duffield für ein Arschloch; das hat er klar und deutlich zu verstehen gegeben. Duffield war nicht sein Kunde; der Wagen lief über Landrys Konto.
    Daraufhin marschiert also Duffield, der keinen Penny in der Tasche hat, die ganze Strecke bis zu Ciara Porters Wohnung in Notting Hill. Wir haben ein paar Leute gefunden, die sich erinnern, auf passenden Straßen einen Wolfsmann gesehen zu haben, und es gibt Aufnahmen einer Überwachungskamera, die ihn zeigen, wie er an einer Parkhauskasse eine Schachtel Zündhölzer schnorrt.«
    »Ist darauf sein Gesicht zu erkennen?«
    »Nein, weil er die Maske nur hochgeschoben hat, um mit der Kassiererin zu reden. Es ist lediglich die Schnauze zu sehen. Aber die Frau hat bestätigt, dass es Duffield war.
    Gegen halb fünf ist er bei Porter eingelaufen. Sie hat ihn auf dem Sofa schlafen lassen, und als sie ungefähr eine Stunde später von Landrys Tod erfuhr, hat sie ihn geweckt und ihm davon erzählt. Stichwörter: theatralisches Getue und Entzug.«
    »Sie haben nach einem Abschiedsbrief gesucht?«, fragte Strike.
    »Klar. In ihrer Wohnung war nichts; nichts auf ihrem Laptop. Aber das war keine Überraschung. Es war ’ne spontane Sache. Sie war bipolar, sie hatte Streit mit diesem kleinen Wichser, und das hat sie über die Kante … Also, Sie wissen, was ich meine.«
    Wardle sah wieder auf die Uhr und trank sein Bier aus.
    »Sorry, ich muss los. Meine Alte wird sonst sauer; ich hab ihr gesagt, dass ich bloß ’ne halbe Stunde bleibe.«
    Von den Männern unbemerkt, waren die unnatürlich gebräunten Mädchen verschwunden.
    Draußen auf dem Gehweg zündeten sich beide Zigaretten an.
    »Dieses beschissene Rauchverbot«, sagte Wardle, als er den Reißverschluss

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