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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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Füßen weggezogen worden. Die Präsenz eines anderen stieg in ihm auf. Dante. Noch nie hatte die Übernahme so schnell begonnen. Es war verwirrend.
    Nicht jetzt, du Narr!,
tobte er innerlich.
Sie werden es sehen, und man wird uns wieder in die Irrenanstalt schicken!
    Die Heiratsvermittlerin stieß ihren Stuhl zurück und stand auf. Sie sah ihn mit großen Augen an. »Was geschieht da mit Ihnen?«

[home]
    6
    D ane beugte sich nach vorn, sein Kopf sank zwischen die Knie, die Ellbogen stützten sich auf seine gespreizten Oberschenkel. Seine Augen waren fest zusammengekniffen, und in seinem Verstand hämmerte es, als die Gedanken eines anderen seine eigenen infiltrierten und der Eindringling sich seinen Weg bahnte. Er barg den Kopf in seinen Händen und presste die Daumen an seine Schläfen, um das Chaos darin aufzuhalten, das mit jeder Sekunde schlimmer wurde. In diesem Augenblick hätte er alles gegeben, um Abhilfe zu schaffen. Doch er würde Dante nicht kampflos das Feld überlassen.
    »Geh zur Hölle!«, ächzte er.
    Die Stimme der Heiratsvermittlerin wurde abweisend.
»Pardon?«
    Oh, verdammt! Hatte er das laut gesagt?
    »Signor!« Die Dienstmagd war zurückgekommen und stand nun links von ihm nahe der Tür. Der Stuhl des Kobolds schrammte über den Boden, als der kleine Mann aufsprang.
    Doch Dane, gefangen in einem furchtbaren Zustand der Verwirrung, schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit. Was zur Hölle ging da vor? Dante war aufgetaucht und spaltete seinen Kopf auseinander wie mit einer unsichtbaren Axt, um sich hier hereinzudrängen, wo er nicht willkommen war. Doch aus irgendeinem Grund schien der Bastard nicht gleichzeitig Dane hinauszudrängen, wie er es sonst immer getan hatte.
    Dane war nicht mehr er selbst. Doch er war auch nicht vollkommen Dante. Anders als bei früheren Übergriffen war Dane sich noch völlig seiner selbst gewahr.
    Warum ist es diesmal anders?,
fragte Dane innerlich.
    Es liegt an
ihr.
Ihre Präsenz verändert uns. Sie lässt uns miteinander verschmelzen.
    Danes Kopf schmerzte erbärmlich, während die Invasion weiterging. Seine Lider flatterten, und sein Kinn sank auf die Brust hinab. Einen Augenblick lang fiel ihm das Schlucken schwer, und sein Körper befand sich in einem merkwürdigen Zustand der Lähmung. Im Hintergrund hörte er, wie die drei anderen Leute im Raum über ihn redeten. Er stöhnte.
    »Was ist los? Sind Sie krank?« Wieder die Stimme der Heiratsvermittlerin, diesmal besorgt. Ihre sanften Finger berührten ihn am Ellbogen.
    Augenblicklich verflog die Benommenheit, und eine ungewöhnliche Klarheit erfüllte ihn. Bisher hatten er und Dante seinen Körper immer abwechselnd innegehabt. Doch nun, zum ersten Mal, teilten sie ihn und existierten gemeinsam bewusst nebeneinander. Und das drängendste Gefühl dieses Bewusstseins war ein leidenschaftliches Verlangen nach der Frau, die nun vor ihnen kniete. Sie beide wollten sie. Es war ein Instinkt, unerklärbar, primitiv und hungrig.
    »Evangeline«, murmelte Dane. Er ließ sich ihren Namen auf der Zunge zergehen und genoss es, dass sie in seiner Nähe war.
    »Eva«, korrigierte sie.
    »Eva.« Er hob den Blick, er musste sie ansehen. Sie kniete auf dem Teppich zwischen seinen gespreizten Schenkeln und sah ihn forschend mit besorgten grünen Augen an. Doch ihre Augen waren nicht einfach nur grün. Sie hatten die Farbe von … Klee im beginnenden Frühling.
    Wir kennen sie,
flüsterte Dante selbstgefällig. Er hatte es die ganze Zeit gewusst, vermutete Dane, und vor ihm verborgen. In seinem eigenen Interesse, zweifellos. Bastard!
    So plötzlich, dass ihm dabei schwindelig wurde, erinnerte Dane sich daran, dass er sie im Hain getroffen hatte, erst letzte Nacht zu Vollmond. Er erinnerte sich daran, dass er sie begehrt hatte. An das Gefühl, ihren Körper zu spüren. Warm und weich. Begehren stieg in ihm auf und breitete sich explosionsartig aus. Sollte der Kobold seine Augen jetzt auf seinen Schritt richten, würden sie ihm ganz sicher aus dem Kopf fallen. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, nickte er zu den Dienern. »Sag ihnen, dass sie gehen sollen!«
    »Was?!« Bestürzt kippte Eva zurück in die Hocke. Sie schien ihn nicht direkt anzusehen, sondern wieder auf diese ihr eigene Art um ihn herum. Er konnte sich ziemlich gut vorstellen, was seine Aura ihr über seine derzeitige Stimmungslage sagte.
    »E-etwas ist anders an Ihnen«, stellte sie fest.
    »Alles, was gerade mit mir geschieht, hat etwas mit dir zu tun«, erklärte er.
    Er

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