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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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gewaltigen Hunger eines Mannes. Und hier in diesem Zimmer würde er nun zum ersten Mal in seinem Leben bewusst mit einer Frau schlafen. Mit dieser Frau. Er wollte ihr Gesicht sehen.
    Er ballte die Finger um ihren Schleier herum zur Faust, zog ihn herunter und warf ihn beiseite. Das Gesicht, das darunter zum Vorschein kam, war weich und glatt, umrahmt von üppigem blauschwarzem Haar. Ihre Augen waren dick mit Kajal umrahmt und sahen ihn mit nacktem Verlangen an.
    Sie ist unser.
    »Mein.«
    Mit einem Lächeln sah Dane in das schöne Gesicht eines Wunders.
     
    Herr Dane Satyr schenkte Eva ein aufreizend verführerisches Lächeln, das sie ihm nie zugetraut hätte, als sie ihn heute in ihrem Salon vorgefunden hatte. Dieser Mann war ihr ein Rätsel. Letzte Nacht im Olivenhain hatte er erraten, dass sie ein weiblicher Satyr war, doch heute schien er sich gar nicht daran zu erinnern und stattdessen ihre Behauptung, sie wäre teils Fee, teils Mensch, zu akzeptieren.
    Noch merkwürdiger mutete die Tatsache an, dass seine Aura sich in den letzten zehn Minuten drastisch verändert hatte. Zuerst hatte sie einen Strahlenkranz aus durchscheinendem Silber gebildet, dann eine Mischung aus Silber und Gold, dann wiederum war sie in reines Gold umgeschlagen, und von da an im Spektrum dieser beiden Farben immer hin und her changiert. Letzte Nacht, als sie bei Vollmond aufeinandergetroffen waren, war etwas Ähnliches geschehen. Es kam Eva vor, als wäre er eine Mischung aus zwei Männern und würde beständig zwischen beiden hin und her wechseln.
    Doch ganz gleich, was da gerade mit ihm passierte – es spielte keine Rolle. Nicht jetzt. Das würde sie nicht zulassen. Denn dieser gestohlene Augenblick hier und jetzt,
das
war es, was zählte. Diese Magie, die zwischen ihnen knisterte. Sie wollte mehr davon. Und sie fürchtete, sie würde ihr entrissen, wenn sie nicht schnell genug war.
    Sie legte ihm die Hände an die Schultern und ging auf die Zehenspitzen, während ihre Lippen erneut seinen Mund suchten. Letzte Nacht im Hain hatte sie ihn zurückgewiesen und sich dann nach ihm gesehnt, mit einer Verzweiflung, die aus tiefster Seele gekommen war. Ihre zweite Chance mit ihm würde sie nutzen. Die Aussicht, mit einem Mann ihrer Art zu schlafen, war so verlockend, dass sie jedes Gegenargument, das sie selbst vorbringen konnte, völlig verstummen ließ.
    Odette hämmerte mit der Faust gegen die Tür. »Lass mich rein!«
    »Alles in Ordnung!«, rief Eva über Danes Schulter hinweg in Richtung Tür. »Ich brauche nur einen Augenblick allein mit Monsieur Satyr.« Lächelnd sah sie zu ihm auf und fühlte sich schelmisch und aufgeregt. Er hatte sie mit dem Rücken gegen das Regal gedrängt, gegen die dicken Buchrücken auf den Regalbrettern. Sie fühlte seinen Bauch an ihren gedrückt, und sie spürte seine Männlichkeit zwischen ihnen, lang und kräftig und steif. Würde er damit wirklich in sie eindringen, hier im Salon? Das heiße Fleisch zwischen ihren Beinen pulsierte willig.
    Seine Lippen liebkosten ihre Wange, ihren Hals, ihre Schulter. Ihr Herzschlag setzte kurz aus, als seine Finger über ihre Halsketten und in ihr Mieder glitten, um die warmen Wölbungen ihrer Brüste zu streicheln. Und dann ließ er seinen Mund folgen.
    Odette schlug wieder gegen die Tür. »Evangeline! Biste jetzt seine
zoccola?
Seine
puttana?
Mach die Tür auf! Schick den
bastardo
weg!«
    »Sagen Sie mir, Mademoiselle«, raunte Dane mit seinen Lippen an ihrer Brust, »hat Ihre Magd recht?« Seine Worte neckten sie verführerisch. Seine Zunge spielte mit einer Brustwarze, und seine Zähne knabberten sanft an ihr. »Sind Sie jetzt meine kleine Hure?«
    Das Pochen zwischen ihren Beinen wurde schmerzhaft. Durch feinen, leichten Leinenstoff fuhren ihre Hände forschend die festen Umrisse seiner Rippen und Brustmuskeln nach. »Sind Sie ein Bastard?«, forderte sie ihn leichthin heraus.
    »Manchmal«, antwortete er mit einer Aufrichtigkeit, die ihn ihr Vertrauen gewinnen ließ.
    Bei den fortdauernden Schlägen gegen die Tür zuckte Eva zusammen. »Sie wird die Kinder aufschrecken. Ich sollte besser …« Sie warf ihm einen entschuldigenden Blick zu und wollte sich ihm entziehen.
    Er hob eine Hand und ließ das Rufen und Klopfen mit einem beiläufigen Fingerschnippen verstummen. Verblüfft starrte sie ihn an. »Was haben Sie gemacht?«
    »Ich habe nur dafür gesorgt, dass sie uns für eine Weile vergisst und sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmert.« Seine heißen

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