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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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dachte an seine harten Stöße. An seinen warmen Körper. Er hatte das Tempo seiner Stöße bestimmt, hatte sie festgehalten, wie er es wollte, war mit ihr umgegangen, wie es ihm beliebte. Sie hatte das Klatschen seiner Hoden an ihrem Gesäß gefühlt. Sie hatte gespürt, wie sein Samen durch sein Glied schoss und sich heiß und klebrig in sie ergoss. Der erste Samen, den sie je von einem Mann empfangen hatte.
    Es war vollkommen gewesen, so schön, genau so, wie sie es sich immer erträumt hatte. Er war so viel, viel besser gewesen als ein beschworener Nebelnymph.
    Ein weiteres Rinnsal lief an der Innenseite ihres Schenkels hinab, und gleichzeitig rann ihr eine Freudenträne über die Wange.
    Sie spannte ihre Unterleibsmuskeln an, die erschöpft, wund und vielgeliebt waren. Hielt seinen Samen und die Erinnerung an ihn fest.
    Ihn. Seinen Samen. Sie wollte mehr.

[home]
    7
    E ine Reihe von sechs Männern im Gänsemarsch folgte Gaetano durch den gewundenen schwach beleuchteten Tunnel. Sie waren alle menschlich, und er kannte sie. Alle hielten bereitwillig ihre gefesselten Hände vor sich, während sie sich über den unebenen Boden tasteten, auch wenn das mit gewissen Schwierigkeiten verbunden war, die sie zuweilen unterdrückt fluchen ließen. Ein langes Seil, das vom ersten bis zum letzten Mann reichte, verlief durch einen Ring an den Handgelenken eines jeden und verhinderte, dass einer die Hand hob, um die Augenbinde abzunehmen, die Gaetano jedem umgebunden hatte.
    Er war der Einzige, der sich frei bewegen konnte, und in seiner Hand hielt er ein Ende des Seiles wie eine Art Führungsleine, mit der Mütter ihre Kinder daran hindern, sich zu weit weg zu bewegen. Bei diesen Männern hier handelte es sich um einige der mächtigsten in Rom, doch in diesen besonderen Nächten benahmen sie sich wie erwartungsvolle Kinder.
    Gaetano verfügte auch über die einzige Laterne, und so bewegten sie sich auf dem Weg fort, der noch eine Weile rauh und unregelmäßig verlief, danach jedoch, ein Stück weiter vorn, ebener wurde. Seit seiner Kindheit hatte er dieses weitläufige Labyrinth erforscht, und er kannte sich gut darin aus. Zwar gab es nur einen Weg, der zu ihrem Ziel führte, doch Gaetano brachte sie über zahlreiche Umwege dorthin, jeden Monat über eine andere Route, damit niemand sich den Weg einprägen konnte.
    Einer der Männer hinter ihm stolperte und stieß einen Fluch aus. »Ist diese Geheimnistuerei denn wirklich nötig?«
    »Ein kleiner Preis für die Unterhaltung, die Ihnen heute Abend geboten wird, denken Sie nicht auch?«, erwiderte Gaetano.
    »
Si,
wir können von Glück reden«, sagte ein anderer. »Wir könnten ebenso gut gezwungen sein, einen Abend oben in der Gesellschaft unserer Frauen zu verbringen.«
    »Würde mir auch einmal nichts ausmachen«, murmelte jemand weiter hinten. »Würde gern mal sehen, was sie so anstellen, wenn wir hier unten sind.«
    »Haben Sie es je riskiert?«, fragte wieder ein anderer.
    Gaetano wusste, dass die Frage an ihn gerichtet war. Er zuckte mit den Schultern und unterließ es, etwas zu erwidern. Schließlich war er froh genug, heute Nacht seinem Zuhause entfliehen zu können. Er hatte Neuigkeiten mitzuteilen, die ihm den Zorn der Familie einbringen würden, und er hatte es nicht eilig damit.
    Jemand anders antwortete an seiner Stelle. »Zweifellos hängt er zu sehr an seinem Leben, so wie der Rest von uns auch. Die Damen hüten ihre Geheimnisse eifersüchtig.« Ein allgemein zustimmendes Brummen war die Reaktion, »hier sind wir ja endlich.« Gaetano betrat einen großen kreisförmigen Bereich, der mit schönen alten Mosaiken gepflastert war, und hängte seine Laterne an den dazugehörigen Bronzehaken. In mehreren Wandleuchten entlang des unterirdischen Raumes brannten bereits Fackeln. Vor langer Zeit hatte der Raum auch eine Entlüftungsvorrichtung erhalten, so dass niemand hier ersticken würde. In seiner Jugend hatte er die Umgebung über der Erde erkundet, um herauszufinden, wo der Rauch schließlich abzog, aber es war ihm nicht gelungen. Die alten Römer waren hervorragende Architekten gewesen, und er hegte die größte Bewunderung für sie.
    »Sergio, das Seil«, sagte er und kündigte so dem blinden Diener ihre Ankunft an. Mit langjähriger Übung tastete der Grauhaarige sich an der Reihe der Männer entlang und band ihre Hände los.
    »Willkommen, Söhne des Faunus! Ihr dürft nun Eure Augenbinden ablegen«, wies Gaetano sie an. Das hatten sie zwar alle schon getan,

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