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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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loskreischte. Sie klang entsetzt und verängstigt. Fremd. Neu.
    Eva sagte etwas. Doch sie schien weit weg, und ihre Worte klangen wie durch einen Tunnel. Dane runzelte die Stirn, und ein Schauer der Beunruhigung lief ihm über den Rücken. Was passierte da mit ihm?
    Ich will nach Hause.
    »Wer ist da?«, fragte er. »Dante?«
    »Was?«, fragte Eva verständnislos.
    Doch Dane wusste die Antwort auf seine Frage mit schrecklicher Sicherheit. Dante hatte nur mit der Erfüllung sinnlicher Bedürfnisse zu tun und war nun verschwunden. Es gab noch jemanden, der in ihm wohnte. Jemanden, dessen Existenz ihm bis zu diesem Augenblick nicht bewusst gewesen war. Ein weiterer Teil seines Selbst, all die Zeit über verborgen in den Tiefen seines zersplitterten Bewusstseins.
    Er wich zurück, und sein Schwanz rutschte aus Eva. Danes Nacken kribbelte vor Furcht, und er schaute sich um, fühlte sich verfolgt. Das jagte ihm Schauer des Entsetzens über den Rücken, doch hier gab es keine Bedrohung für ihn. Es handelte sich um eine Erinnerung an etwas. Etwas aus der Zeit, als er entführt worden war. Dieser neue Teil von ihm wusste etwas über jene Zeit und konnte ihm helfen, Luc zu finden.
    »Wo ist Luc?«, wollte Dane wissen. Doch er erhielt keine Antwort. Und dann schwand Dane dahin, und sein Bewusstsein wurde von einer Woge hinweggespült und versank in dem trüben Sumpf seines plötzlich so überbevölkerten Verstandes.
     
    Eva sah zu Dane auf, als er aus ihr glitt, und fühlte sich plötzlich fast scheu ihm gegenüber. Ihr Puls raste noch immer, und ihre Knie bebten. Ihr Geliebter – wie gut es sich doch anfühlte, ihn so zu nennen – stand da, groß und stark und gutaussehend.
    Er sah an sich herab und schien verwirrt, seine Hosen auf die Knie herabgerutscht vorzufinden. Rasch zog er sie hoch, verstaute seine Männlichkeit darin und schloss sie schnell. Und die ganze Zeit über starrte er Eva konzentriert an.
    Als würde er sie gar nicht kennen.
    Eine merkwürdige Spannung entstand zwischen ihnen, und ihr Lächeln schwand. Sie studierte den Lichtschein um ihn, so, wie sie es immer tat, wenn sie sich Klarheit über die Gefühle eines anderen verschaffen wollte. Während seines ganzen Aufenthalts hier hatte seine Aura gestrahlt, ganz geschmolzenes Silber, solider Stahl und Lichtblitze aus Gold. Es war ein Kommen und Gehen all dieser Farben gewesen, ein Fließen, einmal mehr die eine, dann mehr die andere Nuance. Bisweilen hatten sie sich vermischt und manchmal auch bekämpft. Doch nun veränderte seine Aura sich erneut, diesmal in ein völlig neues, mürrisches Grau. Noch nie hatte sie so viele unterschiedliche Komponenten in der Aura einer einzigen Person ausgemacht.
    Ein sonderbar jungenhafter Ausdruck legte sich auf seine Gesichtszüge. Er erschien jünger. Sehr jung. Seine Wangen färbten sich rötlich. Und dann zuckte sein Kopf zurück, weg von ihr, mit wilden, schockierten Augen, während er den Raum mit seinem Blick erfasste.
    Sie richtete sich auf und ließ ihre Röcke fallen. Plötzlich fühlte sie sich unsicher. Es war, als hätte er sich in einen Fremden verwandelt. »Was geschieht mit dir?«, flüsterte sie. »Deine Aura. Sie ist … anders … wieder.«
    Ohne ein Wort lief er zur Tür und riss sie weit auf. An der Türschwelle drehte er sich noch einmal zu ihr um und sah sie an. Eine plötzliche Dringlichkeit erfüllte seine Miene.
»Bona Dea«,
sagte er düster. Die Worte kamen so schnell über seine Lippen, dass sie kaum zu unterscheiden waren, und schienen selbst ihn zu überraschen.
    Sie blinzelte. »Was?«
    Doch er hatte den Raum bereits verlassen, und die Tür schlug hinter ihm zu.
    Eva starrte auf die Tür und fühlte sich vollkommen orientierungslos. Ihr allererster Liebhaber aus Fleisch und Blut war direkt nach dem Liebesakt mit ihr davongestürmt, als wäre ihm die Hölle selbst auf den Fersen. Was sollte sie nur davon halten? Sie fuhr sich mit der Hand durch das Haar, das zerzaust von seinen leidenschaftlichen Händen war, und legte eine Hand über ihre Brust, die noch immer empfindsam von der Berührung seiner Lippen war.
    Sie verlagerte ihr Gewicht, und ihre Scham erbebte leicht – ähnlich einem Echo des intensiven Höhepunktes, den er ihr beschert hatte. Ein winziges Tröpfchen seines Samens rann an der Innenseite ihres Schenkels hinab, und ihr stockte der Atem. Mit blinden Augen starrte sie vor sich hin und dachte an das wundervolle Gefühl, seine Männlichkeit tief in ihr zu spüren. Sie

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