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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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eröffneten sie das Feuer auf die Verteidiger. Granaten und Laserbeschuss brachen über die Verteidiger wie ein Feuersturm herein. Die Widerstandskämpfer schlugen mit Kreischern und Blitzschleudern zurück.
    Einzelne Panzer in der feindlichen Linie explodierten. Andere ignorierten den Beschuss und rückten weiter vor. Eine gut platzierte Artilleriegranate riss ein Loch von fast zehn Metern Breite in die Barrikade und zerschmetterte die Widerstandskämpfer an diesem Abschnitt.
    Und die ganze Zeit über sah Scott zum Himmel und betete für ein Zeichen der eintreffenden Flotte. Aber alles, was er sah, war der nicht endend wollende Beschuss der ruulanischen Schiffe.
     
    »Vermutliche Ankunftszeit in etwa zwei Stunden, Admiral.« Die geschäftsmäßige, kühle Stimme seines XO hörte sich in Hoffers Ohren wie blanker Hohn an. Zwei Stunden konnten vieles entscheiden und sie waren ohnehin bereits mehr als acht Stunden zu spät dran. Immer noch besser als einen ganzen Tag. Trotzdem war es ärgerlich. Hoffer hatte befohlen, die Sicherheitsschaltungen der Antriebssysteme aller Schiffe zu übergehen, und auf diese Weise hatten sie Geschwindigkeiten erreicht, für die menschliche Schiffe eigentlich nicht gedacht waren. Aber zumindest hatten sie etwas von der verlorenen Zeit wieder eingeholt. Wenn auch nicht so viel, wie Hoffer es gern gesehen hätte.
    Aber so sehr er es sich auch wünschte, die Gesetze der Physik konnte auch er nicht ignorieren. Die ISS-Antriebe der Flotte arbeiteten auf Hochtouren und mehr war einfach nicht drin. Die Antriebstechnologie der Til-Nara hingegen war um einiges fortschrittlicher und er hätte sie ohne Weiteres vorausschicken können. Doch er weigerte sich beharrlich, sein Kommando zu teilen. Das wäre ein Fehler von grobfahrlässigen Ausmaßen gewesen. Die ROCKETS, falls sie noch lebten, mussten eben noch ein wenig länger ohne ihn auskommen.
    Hoffer zwang sich dazu, sich entspannt in seinem Sessel zurückzulehnen. Zwei Stunden waren einfach zu lang, um die ganze Zeit wie auf glühenden Kohlen zu sitzen. Die Kommandosoldaten der ROCKETS waren Spezialisten und hart im Nehmen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es etwas gab, dessen sie nicht Herr wurden. Und in zwei Stunden erreichten sie sowieso das Asalti-System. Und ganz ehrlich: Was konnte in zwei Stunden schon groß passieren?!
     
    Die ruulanischen Panzer rollten über das, was von der Barrikade noch übrig war, und walzten sie platt oder stießen sie einfach beiseite. In vielen Fällen noch mit den Verteidigern dahinter oder darauf. Scott zog sich zusammen mit Mansu und einer Gruppe aus etwa dreißig Asalti in den Irrgarten zwischen den Transportern zurück. Bei jedem Schritt feuerte er. Der Weg, den er zurücklegte, war gesäumt mit leeren Energiezellen.
    Sein Maschinengewehr hatte er schon längst zurückgelassen müssen. Das letzte Magazin hatte er vor einer halben Stunde in einen Kaitar geballert, der dabei war, ein Dutzend Asalti zu zerreißen.
    »Rückzug«, schrie er, als klar war, dass sie die Feuersalamander nicht stoppen konnten. Er packte den widerspenstigen Mansu am Kragen und zog ihn aller Proteste zum Trotz mit.
    Als sie die vorübergehende Sicherheit einiger Mantas erreichten, nutzten sie die kurze Pause, um etwas zu verschnaufen. Während des Gefechts hatte sich Scotts Respekt für den Mut der Asalti in blanke Hochachtung verwandelt. Die kleinen Kerle leisteten ganze Arbeit. Die ausgebrannten Wracks von mehr als zwanzig Feuersalamandern säumten das Schlachtfeld. Genauso wie die leeren Hülsen Hunderter abgefeuerter Kreischer.
    Aber die Flut an Ruul wollte einfach kein Ende nehmen und ihr Rückzug war unvermeidlich, wollte Scott noch so etwas wie organisierten Widerstand aufrechterhalten.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Mansu besorgt und deutete auf Scotts Gesicht. Überrascht betastete er eine brennende Stelle über der linken Augenbraue. Als er die Hand zurückzog, war Blut an den Fingerspitzen.
    »Nur ein Kratzer«, versuchte er ihn zu beruhigen. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er verletzt worden war. Ein Splitter musste ihn an der Stelle gestreift haben. Einen Zentimeter tiefer und es hätte für sein Auge böse enden können.
    »Laura? Peter? Esteban?«, ging er nach und nach alle Frequenzen durch. »Wo seid ihr? Meldung.«
    »Hier Laura«, drang die angenehme Stimme seiner Stellvertreterin aus dem Headset. Vor Erleichterung hätte er am liebsten freudig gejauchzt.
    »Ich habe Peter bei mir und wir ziehen uns mit einer

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