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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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waghalsiges, Manöver. Es wäre beinahe geglückt. Beinahe war in diesem Fall aber nicht gut genug. Kaum in dem zweifelhaften Schutz des Blätterdachs angekommen, kam dem GLT ein Baum entgegen.
    Esteban reagierte sofort und zog das Vehikel links an dem Hindernis vorbei. Dabei riss seine Tragfläche sauber am Rumpf ab. So aus dem Gleichgewicht gebracht, kam die Maschine ins Trudeln, krachte gegen den nächsten Baum, wobei sich die andere Tragfläche auch noch verabschiedete, und pflügte eine tiefe Furche in den Boden. So lange, bis das GLT des Panther-Trupps an einem weiteren Hindernis endlich abrupt zum Stehen kam. Nämlich an noch einem Baum.
     

 
     
Kapitel 5
     
     
    »Schnappt euch an Ausrüstung, was ihr einpacken könnt, und dann nichts wie raus hier«, bellte Scott, während er sich den bewusstlosen Esteban über die Schulter legte. Der Pilot war nicht der Einzige, der Blessuren davongetragen hatte. Das Cockpitfenster war zerstört und hatte ihn selbst mit Splittern übersät. Seine Wangen wurden von einigen bösen Schnittwunden verziert. In einer steckte sogar noch eine Scherbe.
    Scott fühlte das Blut und den Splitter in seinem Gesicht, verdrängt aber den Schmerz. Anderen ging es schlimmer und später hatte er immer noch Zeit, sich darum zu kümmern. Falls es ein Später gab. Peter hielt seinen Arm in einem unnatürlichen Winkel am Körper. Entweder gebrochen oder ausgekugelt.
    Nancy stützte ihn und half ihm aus dem GLT. Sie selbst blutete aus einer üblen Platzwunde über ihrer rechten Augenbraue. Laura und Justin hatten sich jeweils einen von Matts Armen um die Schultern gelegt und hoben ihn etwas unsanft zur Luke hinaus. Cameron, der von allen noch am besten aussah, half Norman. Dieser war zwar etwas benommen, schien aber ansonsten unverletzt.
    Noch während Scott Esteban aus seinem Sitz hob und sich seinen linken Arm um die Schulter schlang, kam der Pilot zu sich und sah sich wie in Trance in dem verrauchten, zerschmetterten Wrack um.
    »Sieh dir den Schlamassel an«, wisperte er. »Hast du das gesehen? Ich hab die Maschine zu Bruch geflogen.«
    »Gesehen ist gut. Ich war dabei und jetzt mach dich nicht so schwer. Wir müssen hier raus.«
    »Das Ding ist nur noch Schrott«, murmelte Esteban, als hätte er Scotts Worte gar nicht gehört. »So was ist mir ja noch nie passiert.«
    Halb zerrend, halb tragend gelang es Scott irgendwie, den benommenen Piloten aus dem Wrack zu befördern. Nancy hatte inzwischen einige Meter entfernt einen behelfsmäßigen Sammelpunkt eingerichtet und war bereits dabei, die gröbsten Verletzungen notdürftig zu behandeln. Dort ließ er den Piloten neben den anderen Verwundeten zu Boden gleiten.
    Über ihnen hörte Scott immer wieder die Geräusche vorbeifliegender Reaper, die nach ihnen Ausschau hielten. Er dankte Gott dafür, dass sie unter dem dichten Dach aus Blättern nicht zu entdecken waren. Eigentlich hätte er vermutet, dass die Slugs auf gut Glück feuern würden, in der Hoffnung, sie durch puren Zufall zu erwischen. Dass sie es nicht taten, ließ nur einen Schluss zu.
    »Beeil dich, Nancy. Wir müssen hier so schnell wie möglich weg. Ihre Bodentruppen dürften schon auf dem Weg sein.«
    »Bin gleich so weit, Boss.« Sie hielt Esteban ein Fläschchen mit Riechsalz unter die Nase und nach dem obligatorischen, anfänglichen Ekel kam er tatsächlich wieder etwas zu Verstand. Benommen schüttelte er den Kopf und sah dann zu Scott auf, der über ihm stand.
    »Wie schlimm ist es, Boss?«
    Scott sah zu ihrem brennenden Schiff zurück. Ihm war klar, dass es nie wieder abheben würde.
    »Übel«, antwortete er lediglich.
    »Was ist mit den Leos passiert?«, fragte Peter mit zusammengebissenen Zähnen. Sein Arm musste immer noch schmerzen wie die Hölle. Scott fühlte Mitleid in sich aufsteigen. Er selbst hatte sich auch schon des Öfteren den Arm ausgekugelt. Das war kein Zuckerschlecken.
    »Wir können nur hoffen, dass sie besser runtergekommen sind als wir.«
    »Und vor allem, dass ihr GLT noch intakt ist«, wandte Laura ein und wies auf das Wrack. »Sonst sitzen wir hier fest.«
    »Außerdem müssen wir feststellen, wo genau wir runtergegangen sind«, fügte Peter hinzu.
    »Nur die Ruhe. Alles zu seiner Zeit.« Scott aktivierte sein Headset und versuchte, eine Comverbindung zu den Leos aufzubauen. »Hier Panther eins an Leopard eins. Bitte kommen. Carlton? Hörst du mich? Kann mich irgendjemand aus Team Leopard hören?«
    Nur statisches Rauschen antwortete

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